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First Solar konkretisiert Strategieschwenk und erhält Großauftrag aus den USA

Die US-amerikanische First Solar aus Tempe in Arizona hatte in der vergangenen Woche nach der Entlassung von CEO Rob Gillette einen Strategieschwenk angekündigt. Nun hat Übergangschef Mike Ahern, Vorgänger von Gilette und Charman des Unternehmens, die Pläne konkretisiert. Statt des weiteren Ausbaus der Produktionskapazitäten werde man nun den Fokus auf Kosteneinsparungen legen und gleichzeitig die Effizienz der Dünnschicht-Solarmodule von First Solar erhöhen. Ihm zufolge beliefen sich die Produktionskosten je Watt Solarstromleistung bei den Modulen der Amerikaner im dritten Quartal auf 0,70 Dollar. Zugleich habe man deren Effizienz von 11,7 auf 11,8 Prozent erhöht.

Dünnschicht-Solarmodule sind nicht so leistungsfähig wie herkömmliche Solarmodule, für die der Rohstoff Silizium aufwändig verarbeitet wird. First Solar muss seine Produkte daher deutlich billiger als die Konkurrenz anbieten, um dennoch Kunden für Ihre Module zu gewinnen. Durch den starken Preisverfall bei Siliziummodulen ist das deutlich erschwert. Das Unternehmen musste seine Preise senken und dafür sinkende Margen hinnehmen. Es hat in der vergangenen Woche die Gewinnprognose für 2011 gekappt (wir Opens external link in new windowberichteten).

Ahern kündigte an, das First Solar die Pläne auf Eis legt, in Vietnam eine neue Solarfabrik zu bauen.  Die Fertigungsstätte in Mesa, Arizona, soll aber dennoch gebaut werden. Die werde benötigt, um die große Projektpipeline in den Vereinigten Staaten beliefern zu können. First Solar ist nicht nur der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen, sondern auch ein führender Soalrprojektierer. Dabei verbaut er zu großen Teilen Module aus eigener Fertigung. Das Unternehmen beziffert die Projektpipeline in den USA mit rund 2.700 Megawatt.

Wie der Solarkonzern bekannt gab, hat er soeben einen Nachfolgeauftrag von NRG Energy erhalten, für die er bereits Großprojekte umgesetzt hat. Bis Herbst kommenden Jahres soll First Solar in Kalifornien einen Solarpark mit 66 Megawatt Leistung umsetzen. Der Solarstrom der Anlage in Lancaster werde über 20 Jahre hinweg vom Energieversorger Pacific Gas and Electric (PG&E) abgenommen.

Ferner kündigte Ahern an, dass First Solar sich beim Vertrieb verstärkt auf junge aufstrebende Solarmärkte ausrichten werden. Als Beispiele nannte er Indien und den nahen Osten. Angesichts des starken Konkurrenzdrucks und der starken Kürzungen von Solartarifen habe der europische Markt stark an Attraktivität verloren.

First Solar Inc. WKN A0LEKM / ISIN US3364331070
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