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Fonds an der Börse handeln - profitieren private Anleger?
Viele Anleger zahlen bei Fonds-Geschäften hohe Ausgabeaufschläge bei der Bank. Alternativ können sie Fonds direkt an der Börse (ver)kaufen.
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Aber wie funktioniert das Ganze? Was müssen Investoren beachten? Antworten hat Martin Braun, Leiter Vertrieb der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover.
ECOreporter.de: Herr Braun, was sind die Vorteile beim Fondskauf und -verkauf an der Börse für private Anleger?
Martin Braun: Der börsenmäßige Fondshandel in Deutschland ist eine Innovation der Börse Hamburg aus dem Jahr 2002. Für den Anleger bieten sich gleich mehrere Vorteile. An unseren Börsen in Hamburg und Düsseldorf werden zum Beispiel 4.000 bzw. 5.000 verschiedene Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag zu aktuellen Preisen und mit engen Spreads gehandelt. Der Fondshandel in Hamburg und Düsseldorf läuft täglich zwischen 8:00 und 20:00 Uhr und über die elektronischen Handelssysteme Quotrix und LS Exchange sogar bis 22:00 bzw. 23:00 Uhr. Anleger können ihre Orders limitieren und auch Stop-Loss und Stop-Buy Orders erteilen. Es gelten die gleichen Usancen wie im Aktienhandel.
Bildhinweis: Martin Braun ist Leiter Customer Relations der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover. / Foto: Unternehmen
Gibt es besondere Voraussetzungen für den börslichen Fondshandel? Ist beispielsweise ein Depot notwendig?
Ein weiterer Vorteil für Anleger besteht darin, dass beim börsenmäßigen Fondshandel kein neues Depot eröffnet werden muss. Es reicht das bestehende Depot bei einer Direkt- oder Filialbank. Dort erteilt der Anleger eine "Börsenorder", die teilweise auch als "Kommissionsgeschäft" bezeichnet wird. Das ist deshalb so wichtig, weil es parallel dazu immer noch die Ordermaske für das "Direktgeschäft" der Bank gibt, bei dem der Anleger jedoch den Ausgabeaufschlag von bis zu 5 Prozent zahlen muss.
Welche Gebühren fallen für Anleger beim Fondshandel an der Börse an, wie viel "sparen" sie dadurch?
Bei einer Fondsorder über die Börse Hamburg zahlt der Anleger 0,80 Promille Maklercourtage und 0,25 Promille Börsenentgelt. Hinzu kommt die Effektenprovision der jeweiligen Hausbank von 0,25 bis zu 1 Prozent des Kurswertes, auf deren Höhe wir aber keinen Einfluss haben.
Der Anleger spart insbesondere durch den Wegfall des Ausgabeaufschlages bei einer Fondsorder über die Börse. Bei einer Ordergröße von zum Beispiel 10.000 Euro kann der Anleger durchaus bis zu 4 Prozent, das heißt 400 Euro sparen.
Stimmt die Faustformel: Je höher der Anlagebetrag, umso eher lohnt sich der Kauf über die Börse?
Ja, das ist absolut richtig. Je höher der Anlagebetrag, desto höher die Ersparnis beim Ausgabeaufschlag, der bei einem Kauf über die Börse entfällt. Je nachdem, wie viel Ausgabeaufschlag der Fonds hat, kann sich ein Kauf über die Börse bereits ab wenigen Tausend Euro lohnen.
Welche nachhaltigen Fonds können Anleger an den Börsen Hamburg und Hannover handeln?
An unseren Börsen können Anleger eine Vielzahl an nachhaltigen Fonds handeln. Unter www.boersenag.de/Fonds können in der Suchmaske unter "Fondsart/Nachhaltigkeitsfonds" alle in Hamburg und Hannover handelbaren Fonds dieser Kategorie selektiert werden. Eine kleine Auswahl, die speziell in unseren Global Challenges Index investieren, finden Anleger zudem unter www.boersenag.de/Nachhaltigkeit
Herr Braun, vielen Dank für die Antworten!