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Frauenpower aus Island: Investmentberaterinnen fordern weibliche Werte in der Kapitalanlage

Mit der Investmentfirma Audur Capital wollen die beiden Isländerinnen Halla Tomasdottir und Kristin Petursdottir beweisen, dass weibliche Werte langfristig eine erfolgreichere Grundlage in der Wirtschaft sind. Sie sehen in männlichem Renommierverhalten einen der Gründe der aktuellen Finanzkrise.

"Die Geschäfts- und Finanzwelt ist im großen und ganzen von Männern konstruiert worden und reflektiert so auch männliche Werte", schreibt Halla Tomasdottir auf ihrer Homepage. "Die extremsten Fälle sind im Investmentbanking zu finden. Wir haben gesehen, dass Investmentbanker extreme Risiken eingegangen sind, sehr enge Kriterien zum Profit anlegten und wenig Mitgefühl oder ethisches Verhalten sowie sozial verantwortliche Geschäftsführung an den Tag legten. Investmentbanker sind zu "Handels-Junkies" geworden, die nur noch getrieben waren von der nächsten großen Provision.

Die frühere Generaldirektorin der isländischen Handelskammer setzt auf weibliche Werte, die übereinstimmen mit den Kriterien der Nachhaltigkeit: Risikobewusstsein, Verbindung von finanziellem Gewinn mit gesellschaftlichen und ökologischen Positiveffekten, eine emotionale Bewertung der Betriebskulturen, eine durchsichtige Sprache und die wirtschaftliche Förderung von Frauen.

Audur Kapital verwaltet derzeit ein Kapital von rund 15 Milliarden Island-Kronen (90 Millionen Euro). Das Unternehmen hat zwei Fonds aufgelegt, von denen einer hauptsächlich in Unternehmen investiert, die von Frauen geführt werden.
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