Nachhaltige Aktien, Meldungen

Führungsskandal bei Vestas - Ex-Finanzchef verursachte Millionenschaden

Ein Unglück kommt selten allein. Das schwierige Marktfeld für Windkraftanlagenhersteller mit starkem Preisverfall infolge von Überkapazitäten macht der dänischen Windturbinenhersteller Vestas Wind Systems zu schaffen. Das Unternehmen ist der weltweit größte Hersteller rund Windkraftanlagen, muss aber schon seit Jahren Marktanteile an Konkurrenten abgeben. Ende August gab Vestas hohe Verluste im ersten Halbjahr bekannt, kappte die Jahresprognose und leitete einen starken Stellenabbau an (wir Opens external link in new windowberichteten). All dies trieb den Aktienkurs nach unten.

Nun drückt eine weitere Hiobsbotschaft den Börsenwert des Windkraftanlagenhersteller. Wie Vestas bekannt gab, hat der ehemalige Finanzvorstand Henrik Nørremark in Indien zwei Geschäfte abgeschlossen, die nicht genehmigt waren und das Unternehmen bis zu 18 Millionen Euro kosten könnten. Mindestens vier Millionen Euro müsse man abschreiben. Vestas habe jetzt entsprechende Rückstellungen gebildet.

Wie mitgeteilt wurde, hat Nørremark die Geschäfte im Herbst 2011 abgeschlossen, ohne den übrigen Vorstand darüber zu unterrichten. Er war im Januar zum COO (Chief Operation Officer) aufgestiegen, hatte dann aber im Februar seine Rücktritt eingereicht, als Vestas überraschend einen hohen Jahresverlust bekannt geben musste. Der Windturbinenhersteller hat nun nach eigenen Angaben die Abfindungsvereinbarung mit Nørremark gekündigt und prüft rechtliche Schritte gegen ihn.

Im Xetra hat sich die AKtie von Vestas bis zum Mittag weiter verbilligt. Mit 4,9 Euro notiert sie dort 58 Prozent unter dem Vorjahreskurs.

Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
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