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Für die chinesische LDK Solar wird es jetzt eng

Für den chinesischen Solarkonzern LDK Solar wird die Luft immer dünner. Für den Gründer, Chairman und CEO des Unternehmens, Xiaofeng Peng, hat jetzt ein Gläubiger die Insolvenz beantragt. Peng ist auch Großaktionär von LDK und spielt eine Schlüsselrolle bei den Versuchen, den Fortbestand des Solarkonzerns zu sichern. Ohnehin kann nur noch die Konzerntochter, die im chinesichen Xinyu tätig ist und das operative Geschäft umsetzt, als voll funktionsfähig gelten. Die auf den Cayman Inseln ansässige Holding musste schon im Februar die vorläufige Insolvenz beantragen, weil sie US-Investoren nicht die Zinsen für eine Anleihe auszahlen kann. Daher ist vorerst auch nicht zu erwarten, dass offiziele Geschäftszahlen für LDK Solar veröffentlicht werden. Doch bei den Versuchen, die finanzielle Lage des Konzerns für den Insolvenzantrag zu ermitteln, haben die damit beauftragen Experten der Beratungsgesellschaft KPMG laut bei der Börsenaufsicht eingereichten Dokumenten eine Schuldenlast von 4,8 Milliarden Dollar festgestellt.

Das Unternehmen ist demnach sogar so klamm, dass es die Arbeit der Experten KPMG vielleicht bald nicht mehr bezahlen kann. Die dafür bereit gestellten sechs Millionen Dollar seien fast aufgebraucht. Die aktute Geldnot der Chinesen war offenbar auch der Grund dafür, dass der deutsche Solarhersteller Sunways AG aus Konstanz in der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag stellen musste. LDK ist dessen Großaktionär und hatte sich verpflichtet, ihm bei einem finanziellen Engpass aus der Klemme zu helfen. Das aber konnte er nicht leisten, wie ebenfalls aus den bei der Börsenaufsicht der Cayman Inseln eingereichten Dokumenten hervor geht (hier  erfahren Sie mehr darüber).

LDK ist schon längere Zeit hoch verschuldet, genoss aber anscheinend als einer der größten Solarhersteller weltweit bislang die Unterstützung der staatlichen Banken in China. Diese gelten als verlängerter Arm der Regierung, die mit großen Solarkonzernen im Zukunftsgeschäft Photovoltaik eine dominante Stellung im Weltmarkt anstrebt. Vor diesem Hintergrund ist es von besonderer Bedeutung, dass nun LDK-Chef Peng unter Druck geraten ist. Denn der Insolvenzantrag gegen ihn persönlich stammt von der Investmentgesellschaft Apollo Investment Asia Limited. Die aber gehört zur China Construction Bank, die bislang LDK gestützt hatte. Das ist nun wohl vorbei.

LDK Solar Co. Ltd: ISIN US50183L1070 / WKN A0MSNX
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