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"Für Wasser gibt es keine Alternative." - ECOreporter.de-Interview mit Christian Göbel, Trendinvest Beratungs GmbH
ECOreporter: Herr Göbel, ist Wasser wirklich ein Zukunftsmarkt, wie immer zu lesen ist?
Christian Göbel: Ja, auf jeden Fall! Wasser ist die Ressource. Ob als Trinkwasser, als Prozesswasser für die Industrie oder als Brauchwasser beispielsweise für die Landwirtschaft – ohne Wasser geht nichts. Und mit steigender Weltbevölkerung und zunehmender Industrialisierung wird Wasser immer wichtiger.
ECOreporter: Was ist das Besondere an Wasser?
Göbel: Sauberes Wasser ist ein begrenzter Rohstoff und durch nichts zu ersetzen. Energie können Sie z.B. aus Öl oder Wind erzeugen – für Wasser hingegen gibt es keine Alternative. Deswegen sind Technologien und Verfahren zur Aufbereitung und effizienten Nutzung von Wasser und Abwasser so wichtig. Der Markt für nachhaltige Wasserwirtschaft wird in den kommenden Jahren weiter wachsen, trotz Wirtschaftskrise. Laut Bundesumweltministerium wird das jährliche Marktvolumen von zirka 200 Milliarden Euro bis 2020 auf zirka 480 Milliarden Euro klettern.
ECOreporter: Auf welche Technologien und Teilmärkte konzentrieren Sie sich?
Göbel: Bislang vor allem auf die mobile, dezentrale Abwasseraufbereitung. Interessant sind aber auch die Meerwasserentsalzung und Trinkwasserversorgung, die Prozesswasseraufbereitung für die Industrie, effizientere Bewässerungstechniken für die Landwirtschaft oder die Sanierung und Optimierung kommunaler Kanalnetze. Wir werden uns in den kommenden Fondsprojekten breiter aufstellen. Wir wollen mit unseren Fonds Finanzierungslösungen für nachhaltige Wasser- und Abwasserprojekte bieten und den Anlegern ermöglichen, von der gesamten Bandbreite der Wasserwirtschaft zu profitieren.
ECOreporter: Wer unterstützt Sie bei der Auswahl und Bewertung der Projekte und Technologien?
Göbel: Wir haben ein Netzwerk von kompetenten Partnern in der Wasser- wirtschaft. Dazu zählen Universitäten, Ingenieurbüros und Institute wie das Gemeinnützige Institut Wasser und Boden e.V. (IWB) in Hattingen. Es steht uns als unabhängiger Partner zur Seite, um zukunftsfähige Technologien und nachhaltige Abwasserprojekte zu identifizieren und Marktpotenziale zu bewerten. Zudem sind wir als Mitglied der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) und der Deutschen Meerwasser- Entsalzung e.V. (DME) in das aktuelle Geschehen der Wasserwirtschaft eingebunden.
ECOreporter: Wenn Sie den Bereich Wasser/Abwasser mit Erneuerbarer Energie vergleichen – gibt es hier etwas, was den Einspeisevergütungen ähnelt?
Göbel: Nein – und das ist auch gut so. Innovative Technologien der Wasserwirtschaft bieten bereits jetzt, ohne staatliche Subventionen, klare wirtschaftliche Vorteile, von denen Industriebetriebe, Kommunen und letztlich auch unsere Anleger profitieren können. Immer strengere Umweltgesetze in der EU unterstützen indirekt das Wachstum der Wasserwirtschaft. Und dieser politische Rückenwind wird zunehmen.
ECOreporter: Sind Wasser- und Abwasserbehandlungsanlagen und entsprechende Finanzangebote von der gegenwärtigen Krise betroffen?
Göbel: Trinkwasser wird immer benötigt, und Industriebetriebe und Kommunen können es sich auch in der Krise nicht erlauben, ihre Abwässer ungefiltert in die Umwelt zu entlassen. Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise geht die Bundesregierung von jährlichen Wachstumsraten für den Bereich des Abwassermanagements von 10 bis 15 Prozent aus. Die meist mittelständischen Hersteller sowie die Endkunden haben heute jedoch Probleme, ihre Wasserprojekte zu finanzieren. Hier bieten wir mit unseren geschlossenen Trendinvest Wasserfonds Lösungen an. Insofern ist die Finanzkrise hier sogar eher förderlich. Unsere Fonds sind zudem reine Eigenkapitalfonds und nicht börsennotiert. Diese Unabhängigkeit macht sich gerade jetzt in der Finanzkrise bezahlt.
ECOreporter: Herr Göbel, wir danken Ihnen für das Gespräch.