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Gamesa, Nordex, Senvion: Wind-Aktien im Vergleich
Mit Nordex, Senvion und Gamesa haben gleich drei Windkraftanlagen-Hersteller Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Marktprimus Vestas hatte bereits vor knapp einer Woche beeindruckende Quartalszahlen vorgelegt. Können die kleineren Konkurrenten mithalten? Wie aussichtsreich sind ihre Wind-Aktien?
Siemens Gamesa könnte Vestas künftig herausfordern
Die spanische Gamesa hatte zuletzt durch die Fusion mit der Windsparte von Siemens für Aufsehen gesorgt. Die so entstandene Siemens Gamesa Renewable Energy könnte zumindest von der Größe her schon bald Vestas Wind Systems herausfordern, den weltweit größten Hersteller von Windrädern (wir haben über die Fusion berichtet, die vor einem Monat abgeschlossen wurde).
Siemens hält nun fast 80 Prozent der Gamesa-Aktien, ein Drittel ist weiter im Streubesitz. Und die Wind-Aktie steht gut da. Mit 20,7 Euro notiert sie im deutschen Handelssystem Tradegate um gut 20 Prozent über dem Vorjahreskurs. Die nun von Gamesa veröffentlichen Quartalszahlen konnten dem Anteilsschein aber keinen neuen Schwung geben. Er verlor sogar 2 Prozent an Wert.
Dabei hat Gamesa von Januar bis März 1,55 Milliarden Euro erlöst. Das war für das Unternehmen aus dem spanischen Baskenland ein Rekordumsatz und ist gegenüber dem Umsatz im ersten Quartal 2016 ein Plus von 45 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 46 Prozent auf 173 Millionen Euro, wobei eine Belastung in Höhe von 8 Millionen Euro durch die Fusion eingerechnet sind. Die EBIT-Marge kletterte auf 11,7 Prozent. Den Nettogewinn verbesserte Gamesa im ersten Vierteljahr um über 39 Prozent auf 100 Millionen Euro.
Damit hat Gamesa eine ähnlich gute Quartalsbilanz wie Vestas vorgelegt, deren Wind-Aktie wir in einer Analyse zum Kauf empfohlen haben. Bei Gamesa sind wir allerdings vorsichtiger. Denn zum einen hat nur Gamesa selbst diese sehr gute Entwicklung im ersten Quartal genommen. Die neue Siemens Gamesa Renewable Energy steht durch die Verschmelzung mit der Windsparte von Siemens nicht ganz so gut da.
Anleger sollten noch abwarten
So ist Siemens Wind Power im ersten Quartal nur um rund 4 Prozent gewachsen und hat mit 10,3 Prozent eine deutlich geringere EBIT-Marge erreicht. Hinzu kommt, dass noch offen ist, in welchem Umfang und bis wann die Fusion zu den angestrebten Kosteneinsparungen und damit zu Ergebnisverbesserungen führen. Daher sollten Anleger die Wind-Aktie zunächst halten und die weitere Entwicklung abwarten.
Langfristig sind die Aussichten auf Kursteigerungen gut, da Siemens im Geschäft mit der Windkraft auf See (Offshore) eine starke Marktstellung hat und Gamesa wiederum bei der Windkraft an Land in wachstumsträchtigen Schwellenländern wie zum Beispiel Indien.
Die Profitabilität von Senvion sinkt
Auch Senvion aus Hamburg bietet sowohl Windräder für den Einsatz an Land als auch auf See an, wenngleich in deutlich geringerem Umfang als Siemens Gamesa. Senvion hat 2016 Windräder mit 1.762 Megawatt (MW) Leistungskapazität installiert. Die alte Gamesa und die Windsparte von Siemens kamen dagegen zusammen auf rund 6.000 MW (Vestas auf etwa 8.700 MW). Hinzu kommt, dass Senvion eine Umstrukturierung durchläuft und für 2017 mit einer sinkenden Produktion plant.
So überrascht es auch nicht, dass die Hamburger nun für das erste Quartal nur eine stabile Geschäftsentwicklung melden konnten. Der Umsatz stieg um rund 8 Prozent auf 392 Millionen Euro. Dazu trugen vor allem steigende Erlöse mit Offshore-Windrädern bei. Mit 227 Millionen Euro erwirtschaftete Senvion aber weiterhin den Großteil des Umsatzes mit Windrädern für den Einsatz an Land. Mit 73 Millionen Euro ist der Anteil des stabilen Service-Geschäftes noch immer gering.
Zum Vergleich: Marktführer Vestas erlöst bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes mit dem Betrieb und der Wartung von Windrädern im Auftrag von Kunden. Das ist von Vorteil, weil hier die Margen deutlich höher liegen als im Geschäft mit Windkraftanlagen, in dem ein hoher Preisdruck besteht.
Senvion muss Standorte schließen
Dieser Preisdruck zwingt Senvion auch, die Kosten zu verringern und Produktionsstandorte in Deutschland zu schließen (lesen Sie dazu unseren Artikel vom März 2017). Obwohl Senvion die Betriebskosten im ersten Quartal bereits verringert hat, reichte dies nicht aus, um das Quartalsergebnis zu verbessern. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte mit 21 Millionen Euro lediglich den Vorjahreswert.
Im Gesamtjahr dürften die Betriebskosten zwar weiter sinken. Zudem hat der Windkraftanlagen-Hersteller im April mit Erfolg eine Anleihe platziert und so seine Finanzierungskosten erheblich verringert. Finanzvorstand Manav Sharma beziffert die so erreichten jährlichen Gesamteinsparungen bei den Zinskosten mit 14 Millionen Euro.
Senvion hat seit dem Börsengang nicht überzeugt
Doch es ist noch offen, wie hoch die Kosten für die eingeleitete Umstrukturierung ausfallen werden. Der Auftragsbestand von 5,2 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals deckt zwar den Jahresumsatz von Senvion sogar mehrfach ab, er hatte 2016 bei 2,21 Milliarden Euro gelegen. Doch Firmenchef Jürgen Geißinger rechnet für 2017 mit einer sinkenden Marge und kündigte an, dass wohl erst 2019 wieder ein Margenanstieg zu erreichen sei.
Angesichts dieser Aussichten verwundert es nicht, dass sich die Senvion-Aktie im letzten halben Jahr um rund 20 Prozent auf 12,9 Euro verbilligt hat. Seit dem Börsengang im März 2017 hat der Windkraftanlagen-Hersteller nicht überzeugt. Es stimmt eher skeptisch, dass er so kurze Zeit nach dem Börsendebüt schon eine Umstrukturierung starten muss. Anleger sollten vorerst nicht in diese Wind-Aktie investieren.
Nordex enttäuscht mit einem schwachen ersten Quartal
Ebenfalls nicht einfach ist die Situation von Nordex, einem weiteren norddeutschen Windkraftanlagen-Hersteller. Er hat vor einem Jahr die Konkurrentin Acciona Windpower übernommen. Der Zusammenschluss führt zu einer erheblichen Ausweiterung der Produktionskapazitäten, was Nordex eine deutlich günstigere Produktion je Stück ermöglicht. Anders als Senvion hat sich Nordex nicht zuletzt durch diese Übernahme aussichtsreich in Schwellenländern aufgestellt, etwa in Lateinamerika, wo die spanische Acciona Windpower gut vernetzt ist.
Doch wie Senvion erwirtschaftet Nordex gegenwärtig die meisten Umsätze in Europa, und hier wird das Geschäft immer schwieriger. Denn die politische Unterstützung der Windkraft verringert sich weiter. Auch im wichtigen Windmarkt Deutschland wird das System fester Einspeisetarife für Windstrom durch ein Auktionsmodell ersetzt. Dadurch sinken die Einnahmen aus neuen Windparks. Das zwingt die Hersteller von Windrädern, Kunden aus Europa bei den Preisen für ihre Anlagen entgegenzukommen.
Nordex musste daher die Umsatzprognose für 2017 kappen und zudem sinkende Margen in Aussicht stellen. Das wurde so unzureichend kommuniziert, dass der Vorstandsvorsitzende Lars Bondo Krogsgaard seinen Hut nehmen musste. Die am heutigen Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen sind nicht gut ausgefallen.
Umsatz wächst nur verhalten
Zwar wirtschaftet Nordex weiterhin profitabel. Der Umsatz stieg aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 1,6 Prozent auf 648,4 Millionen Euro. Das margenstarke Service-Geschäft legte um 57 Prozent zu, summierte sich aber dennoch nur auf einen geringen Anteil von 74 Millionen Euro. Nordex hängt mithin weiter sehr vom schwieriger werdenden Geschäft mit Windrädern ab.
Der Quartalsgewinn verringerte sich. Das EBITDA fiel um 13,4 Prozent auf 51,2 Millionen Euro, die Marge schrumpfte von 9,3 auf 7,9 Prozent. Der Auftragsbestand summierte sich Ende März auf 3,8 Milliarden Euro und übersteigt damit das Umsatzziel für 2017 von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro.
Wind-Aktie von Nordex ist aktuell günstig
Im letzten halben Jahr hat die Nordex-Aktie fast ein Drittel an Wert verloren. Bis zum Mittag verbilligte sie sich im Xetra um 5,5 Prozent auf 13,3 Euro. Damit haben die Börsianer das Unternehmen für die jüngsten Enttäuschungen aber mehr als genug abgestraft. Die Wind-Aktie ist damit recht günstig.
Nordex hat sich mit der erwähnten Übernahme frühzeitig auf die erschwerten Marktbedingungen eingestellt, wurde aber offenbar davon überrascht, wie stark der Preisdruck in kurzer Zeit wurde. Es dürfte Nordex schneller als Senvion gelingen, die Marge wieder zu verbessern.
Weil aber weiter erhöhte Kursrisiken bestehen, empfehlen wir nur, die Beteiligung zu halten. Die Wind-Aktie bleibt aufgrund der langfristig guten Perspektive eine ECOreporter-Favoriten-Aktie (Link entfernt) aus der Riege der aussichtsreichen Mittelklasse-Aktien (Link entfernt).
Gamesa Corp. Tecnologica SA: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Senvion S.A.: ISIN LU1377527517 / WKN A2AFKW
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Siemens Gamesa könnte Vestas künftig herausfordern
Die spanische Gamesa hatte zuletzt durch die Fusion mit der Windsparte von Siemens für Aufsehen gesorgt. Die so entstandene Siemens Gamesa Renewable Energy könnte zumindest von der Größe her schon bald Vestas Wind Systems herausfordern, den weltweit größten Hersteller von Windrädern (wir haben über die Fusion berichtet, die vor einem Monat abgeschlossen wurde).
Siemens hält nun fast 80 Prozent der Gamesa-Aktien, ein Drittel ist weiter im Streubesitz. Und die Wind-Aktie steht gut da. Mit 20,7 Euro notiert sie im deutschen Handelssystem Tradegate um gut 20 Prozent über dem Vorjahreskurs. Die nun von Gamesa veröffentlichen Quartalszahlen konnten dem Anteilsschein aber keinen neuen Schwung geben. Er verlor sogar 2 Prozent an Wert.
Dabei hat Gamesa von Januar bis März 1,55 Milliarden Euro erlöst. Das war für das Unternehmen aus dem spanischen Baskenland ein Rekordumsatz und ist gegenüber dem Umsatz im ersten Quartal 2016 ein Plus von 45 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 46 Prozent auf 173 Millionen Euro, wobei eine Belastung in Höhe von 8 Millionen Euro durch die Fusion eingerechnet sind. Die EBIT-Marge kletterte auf 11,7 Prozent. Den Nettogewinn verbesserte Gamesa im ersten Vierteljahr um über 39 Prozent auf 100 Millionen Euro.
Damit hat Gamesa eine ähnlich gute Quartalsbilanz wie Vestas vorgelegt, deren Wind-Aktie wir in einer Analyse zum Kauf empfohlen haben. Bei Gamesa sind wir allerdings vorsichtiger. Denn zum einen hat nur Gamesa selbst diese sehr gute Entwicklung im ersten Quartal genommen. Die neue Siemens Gamesa Renewable Energy steht durch die Verschmelzung mit der Windsparte von Siemens nicht ganz so gut da.
Anleger sollten noch abwarten
So ist Siemens Wind Power im ersten Quartal nur um rund 4 Prozent gewachsen und hat mit 10,3 Prozent eine deutlich geringere EBIT-Marge erreicht. Hinzu kommt, dass noch offen ist, in welchem Umfang und bis wann die Fusion zu den angestrebten Kosteneinsparungen und damit zu Ergebnisverbesserungen führen. Daher sollten Anleger die Wind-Aktie zunächst halten und die weitere Entwicklung abwarten.
Langfristig sind die Aussichten auf Kursteigerungen gut, da Siemens im Geschäft mit der Windkraft auf See (Offshore) eine starke Marktstellung hat und Gamesa wiederum bei der Windkraft an Land in wachstumsträchtigen Schwellenländern wie zum Beispiel Indien.
Die Profitabilität von Senvion sinkt
Auch Senvion aus Hamburg bietet sowohl Windräder für den Einsatz an Land als auch auf See an, wenngleich in deutlich geringerem Umfang als Siemens Gamesa. Senvion hat 2016 Windräder mit 1.762 Megawatt (MW) Leistungskapazität installiert. Die alte Gamesa und die Windsparte von Siemens kamen dagegen zusammen auf rund 6.000 MW (Vestas auf etwa 8.700 MW). Hinzu kommt, dass Senvion eine Umstrukturierung durchläuft und für 2017 mit einer sinkenden Produktion plant.
So überrascht es auch nicht, dass die Hamburger nun für das erste Quartal nur eine stabile Geschäftsentwicklung melden konnten. Der Umsatz stieg um rund 8 Prozent auf 392 Millionen Euro. Dazu trugen vor allem steigende Erlöse mit Offshore-Windrädern bei. Mit 227 Millionen Euro erwirtschaftete Senvion aber weiterhin den Großteil des Umsatzes mit Windrädern für den Einsatz an Land. Mit 73 Millionen Euro ist der Anteil des stabilen Service-Geschäftes noch immer gering.
Zum Vergleich: Marktführer Vestas erlöst bereits mehr als die Hälfte des Umsatzes mit dem Betrieb und der Wartung von Windrädern im Auftrag von Kunden. Das ist von Vorteil, weil hier die Margen deutlich höher liegen als im Geschäft mit Windkraftanlagen, in dem ein hoher Preisdruck besteht.
Senvion muss Standorte schließen
Dieser Preisdruck zwingt Senvion auch, die Kosten zu verringern und Produktionsstandorte in Deutschland zu schließen (lesen Sie dazu unseren Artikel vom März 2017). Obwohl Senvion die Betriebskosten im ersten Quartal bereits verringert hat, reichte dies nicht aus, um das Quartalsergebnis zu verbessern. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte mit 21 Millionen Euro lediglich den Vorjahreswert.
Im Gesamtjahr dürften die Betriebskosten zwar weiter sinken. Zudem hat der Windkraftanlagen-Hersteller im April mit Erfolg eine Anleihe platziert und so seine Finanzierungskosten erheblich verringert. Finanzvorstand Manav Sharma beziffert die so erreichten jährlichen Gesamteinsparungen bei den Zinskosten mit 14 Millionen Euro.
Senvion hat seit dem Börsengang nicht überzeugt
Doch es ist noch offen, wie hoch die Kosten für die eingeleitete Umstrukturierung ausfallen werden. Der Auftragsbestand von 5,2 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals deckt zwar den Jahresumsatz von Senvion sogar mehrfach ab, er hatte 2016 bei 2,21 Milliarden Euro gelegen. Doch Firmenchef Jürgen Geißinger rechnet für 2017 mit einer sinkenden Marge und kündigte an, dass wohl erst 2019 wieder ein Margenanstieg zu erreichen sei.
Angesichts dieser Aussichten verwundert es nicht, dass sich die Senvion-Aktie im letzten halben Jahr um rund 20 Prozent auf 12,9 Euro verbilligt hat. Seit dem Börsengang im März 2017 hat der Windkraftanlagen-Hersteller nicht überzeugt. Es stimmt eher skeptisch, dass er so kurze Zeit nach dem Börsendebüt schon eine Umstrukturierung starten muss. Anleger sollten vorerst nicht in diese Wind-Aktie investieren.
Nordex enttäuscht mit einem schwachen ersten Quartal
Ebenfalls nicht einfach ist die Situation von Nordex, einem weiteren norddeutschen Windkraftanlagen-Hersteller. Er hat vor einem Jahr die Konkurrentin Acciona Windpower übernommen. Der Zusammenschluss führt zu einer erheblichen Ausweiterung der Produktionskapazitäten, was Nordex eine deutlich günstigere Produktion je Stück ermöglicht. Anders als Senvion hat sich Nordex nicht zuletzt durch diese Übernahme aussichtsreich in Schwellenländern aufgestellt, etwa in Lateinamerika, wo die spanische Acciona Windpower gut vernetzt ist.
Doch wie Senvion erwirtschaftet Nordex gegenwärtig die meisten Umsätze in Europa, und hier wird das Geschäft immer schwieriger. Denn die politische Unterstützung der Windkraft verringert sich weiter. Auch im wichtigen Windmarkt Deutschland wird das System fester Einspeisetarife für Windstrom durch ein Auktionsmodell ersetzt. Dadurch sinken die Einnahmen aus neuen Windparks. Das zwingt die Hersteller von Windrädern, Kunden aus Europa bei den Preisen für ihre Anlagen entgegenzukommen.
Nordex musste daher die Umsatzprognose für 2017 kappen und zudem sinkende Margen in Aussicht stellen. Das wurde so unzureichend kommuniziert, dass der Vorstandsvorsitzende Lars Bondo Krogsgaard seinen Hut nehmen musste. Die am heutigen Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen sind nicht gut ausgefallen.
Umsatz wächst nur verhalten
Zwar wirtschaftet Nordex weiterhin profitabel. Der Umsatz stieg aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 1,6 Prozent auf 648,4 Millionen Euro. Das margenstarke Service-Geschäft legte um 57 Prozent zu, summierte sich aber dennoch nur auf einen geringen Anteil von 74 Millionen Euro. Nordex hängt mithin weiter sehr vom schwieriger werdenden Geschäft mit Windrädern ab.
Der Quartalsgewinn verringerte sich. Das EBITDA fiel um 13,4 Prozent auf 51,2 Millionen Euro, die Marge schrumpfte von 9,3 auf 7,9 Prozent. Der Auftragsbestand summierte sich Ende März auf 3,8 Milliarden Euro und übersteigt damit das Umsatzziel für 2017 von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro.
Wind-Aktie von Nordex ist aktuell günstig
Im letzten halben Jahr hat die Nordex-Aktie fast ein Drittel an Wert verloren. Bis zum Mittag verbilligte sie sich im Xetra um 5,5 Prozent auf 13,3 Euro. Damit haben die Börsianer das Unternehmen für die jüngsten Enttäuschungen aber mehr als genug abgestraft. Die Wind-Aktie ist damit recht günstig.
Nordex hat sich mit der erwähnten Übernahme frühzeitig auf die erschwerten Marktbedingungen eingestellt, wurde aber offenbar davon überrascht, wie stark der Preisdruck in kurzer Zeit wurde. Es dürfte Nordex schneller als Senvion gelingen, die Marge wieder zu verbessern.
Weil aber weiter erhöhte Kursrisiken bestehen, empfehlen wir nur, die Beteiligung zu halten. Die Wind-Aktie bleibt aufgrund der langfristig guten Perspektive eine ECOreporter-Favoriten-Aktie (Link entfernt) aus der Riege der aussichtsreichen Mittelklasse-Aktien (Link entfernt).
Gamesa Corp. Tecnologica SA: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Senvion S.A.: ISIN LU1377527517 / WKN A2AFKW
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769