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Gamesa vor Offshore-Windkraft-Partnerschaft mit Atomkonzern?

Zur Entwicklung von Offshore-Windrädern plant der spanische Windkraft-Konzern Gamesa Corp. Tecnologica offenbar die Gründung eines neuen Gemeinschaftsunternehmens. Partnerin für dieses Joint Venture soll die Windkraftsparte des französischen Atomkonzerns Areva werden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, die Gespräche zwischen den beiden potenziellen Geschäftspartnern seien in fortgeschrittenem Stadium. Dabei bezieht sich auf „zwei Quellen, die mit den Vorgängen direkt vertraut sind“ Demnach planen Areva und Gamesa das neue Gemeinschaftsunternehmen jeweils zur Hälfte zu besitzen. Offizielle Kommentare gab weder Areva noch Gamesa dazu ab.

Die Grünstromsparte des zu 87 Prozent staatlichen Atomriesen Areva konzentriert sich im Bereich Windkraft ausschließlich auf Offshore-Windturbinen. Die gesamte Erneuerbare-Energie-Sparte trägt sechs Prozent zum Gesamtumsatz von Areva bei. Analysten gilt die mögliche Partnerschaft für beide Partner als erfolgversprechend. Denn Areva versucht sich jenseits des Atomreaktorbaus und dem Uran-Abbau stärker auf alternative Energie umzustellen und Gamesa kann für den Bereich Forschung und Entwicklung von Offshore-Windrädern einen finanzstarken Partner brauchen, denn die Offshore-Windkraft ist im Vergleich zu anderen Formen der Erneuerbaren Energien noch immer sehr kapitalintensiv und wegen der langen Projektentwicklungsphasen vergleichsweise riskant. Andere reine Windkraftunternehmen wie Nordex SE aus Hamburg konzentrieren sich daher ausschließlich auf Onshore-Windturbinen.

Im Bereich Offshore-Windkraft zählen neben Areva und Gamesa auch Vestas aus Dänemark General Electric aus den USA und Siemens aus München zu den wichtigen westlichen Turbinenherstellern. Offshore-Windräder sind in der Regel stärker als ihre kleineren Geschwister zu Lande. Vestas und Areva arbeiten derzeit jeweils an der Entwicklung von Windrädern mit 8 Megawatt (MW) Leistungskapazität, die stärksten Anlagen von Siemens kommen bislang auf 6 MW. Onshore-Windräder verfügen dagegen meist über Kapazitäten bis zu 3 MW.
Gamesa Corp. Tecnologica: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8


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