Geberit AG: Halbjahresbericht zum 30. Juni 2017

Geberit hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Wir veröffentlichen die Mitteilung der Spezialistin für Sanitärtechnik hierzu im Wortlaut. Geberit gehört zu den  ECOreporter-Favoriten-Aktien (Link entfernt)  aus unserer  Auswahl nachhaltiger Mittelklasse-Aktien (Link entfernt).

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Die Geberit Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2017 solide Resultate. Insgesamt nahm der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 0,7% auf CHF 1469,3 Mio. ab. Der organische und währungsbereinigte Nettoumsatz erhöhte sich jedoch um 2,8%. Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) ging um 2,7% auf CHF 379,7 Mio. zurück, das adjustierte Nettoergebnis um 4,0% auf CHF 319,9 Mio. Der Rückgang bei den nicht-adjustierten Ergebnissen war massgeblich getrieben durch die Einmalkosten der Schliessung zweier Keramikwerke in Frankreich von CHF 44 Mio. Die Integration der Sanitec Aktivitäten verläuft weiterhin plangemäss. Die Unternehmensleitung erwartet für 2017 ein organisches und währungsbereinigtes Wachstum des Nettoumsatzes zwischen 3 und 4%. Die adjustierte operative Cashflow-Marge für das Gesamtjahr soll rund 28% erreichen.

Konsolidierter Nettoumsatz

Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe nahm im ersten Halbjahr 2017 um 0,7% auf CHF 1469,3 Mio. ab. In dieser Entwicklung sind negative Währungseffekte in Höhe von CHF 24 Mio. sowie der Verkauf von Koralle und Varicor enthalten. In lokalen Währungen und organisch* resultierte eine Zunahme von 2,8%.  Im zweiten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 732,2 Mio., was einer Abnahme von 3,8% entspricht; währungsbereinigt und organisch betrug der Rückgang 0,8%. Diese Entwicklung war massgeblich durch eine im Vergleich zum Vorjahresquartal geringere Anzahl Arbeitstage geprägt.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen

Organisch und in lokalen Währungen legte die grösste Region Europa um 2,2% zu. Starke Zuwächse waren auf der Iberischen Halbinsel (+13,1%), in Österreich (+8,6%), in Zentral-/Osteuropa (+6,9%) sowie in Italien (+6,4%) zu verzeichnen. Ebenfalls zulegen konnten die Benelux-Länder (+4,9%), Frankreich (+2,2%), die nordischen Länder (+1,8%) und die Schweiz (+1,6%). Rückgänge resultierten dagegen in Grossbritannien/Irland (-3,4%) und in Deutschland (-0,9%). In Deutschland wirkten sich fehlende Installateurskapazitäten in der Baubranche wachstumshemmend aus. Zweistellig wuchsen Fernost/Pazifik (+14,2%) und Nahost/Afrika (+12,7%). In Amerika stieg der Nettoumsatz um +5,0%.

Bei den Produktbereichen wuchsen die Sanitärsysteme währungsbereinigt und organischbetrachtet mit 6,7%. Ebenfalls zulegen konnten mit 2,1% die Rohrleitungssysteme. Dagegen verzeichnete der Produktbereich Sanitärkeramik einen Rückgang von 3,5%.

Ergebnisse

Wie in den Vorjahren wurden die Ergebnisse der Geberit Gruppe wiederum von Einmalkosten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst. Zur besseren Vergleichbarkeit werden deshalb adjustierte Zahlen ausgewiesen und kommentiert. Der adjustierte operative Cashflow (adj. EBITDA) verringerte sich um 1,6% auf CHF 435,0 Mio., was einer adjustierten EBITDA-Marge von 29,6% (Vorjahr 29,9%) entspricht. Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) nahm um 2,7% auf CHF 379,7 Mio. ab, was einer adjustierten EBIT-Marge von 25,8% (Vorjahr 26,4%) entspricht. Die im Vorjahresvergleich tieferen operativen Ergebnisse waren vor allem auf höhere Rohmaterialpreise, Personalkosten und Abschreibungen zurückzuführen. Positiv wirkten sich gestiegene Verkaufsvolumina, ein positiver Produktmixeffekt und Synergieeffekte aus der Sanitec Integration aus. Das adjustierte Nettoergebnis reduzierte sich aufgrund einer als Folge der Schliessung von zwei Keramikwerken in Frankreich höheren Steuerrate überproportional um 4,0% auf CHF 319,9 Mio. bei einer adjustierten Nettoumsatzrendite von 21,8% (Vorjahr 22,5%). Der adjustierte Gewinn je Aktie ging um 3,9% auf CHF 8.69 (Vorjahr CHF 9.04) zurück.

Die negativen Einmaleffekte als Folge der Sanitec Akquisition/Integration betrugen auf Stufe EBITDA CHF 48 Mio., auf Stufe EBIT CHF 65 Mio. und auf Stufe Nettoergebnis CHF 62 Mio. Massgeblich beeinflusst waren diese Werte durch im zweiten Quartal gebuchte Kosten in Höhe von CHF 44 Mio. im Zusammenhang mit der Schliessung von zwei Keramikwerken in Frankreich. Die Gewerkschaften sowie die zuständigen Behörden haben der Schliessung zugestimmt.

Der tiefere Netto-Cashflow war durch negative Einmaleffekte getrieben. Der Free Cashflow sank um 15,3% auf CHF 158,3 Mio., wobei eine im Vorjahresvergleich stärkere Zunahme des Netto-Umlaufvermögens durch geringere Investitionen in Sachanlagen kompensiert wurde.

Finanzsituation

Die finanzielle Situation der Geberit Gruppe ist weiterhin sehr gesund. Die Eigenkapitalquote nahm von 45,4% auf 44,4% leicht ab. Die Netto-Schulden (Schulden minus liquide Mittel) nahmen trotz positivem Cashflow als Folge der Dividendenauszahlung an die Aktionäre in Höhe von CHF 368,4 Mio. plangemäss von CHF 461,2 Mio. per 31. Dezember 2016 auf CHF 688,0 Mio. zu.

Das im März 2017 angekündigte Aktienrückkauf-Programm wurde am 6. Juni 2017 gestartet. Im Rahmen dieses Programms sollen über einen Zeitraum von maximal drei Jahren unter Abzug der Verrechnungssteuer Aktien im Gesamtbetrag von maximal CHF 450 Mio. zurückgekauft werden. Auf Basis des Schlusskurses der Geberit Namenaktie vom 30. Juni 2017 entsprach dies rund 1 000 000 Namenaktien oder 2,7% des im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals. Die Aktien werden auf einer separaten Handelslinie an der SIX Swiss Exchange zwecks Kapitalherabsetzung zurückgekauft.

Die Generalversammlung vom 5. April 2017 stimmte einer gegenüber 2016 um 19,0% auf CHF 10.00 erhöhten Dividende zu. Die Ausschüttungsquote von 63,4% des adjustierten Nettoergebnisses liegt im oberen Bereich der durch den Verwaltungsrat definierten Bandbreite von 50 bis 70%. Damit wurde die attraktive Ausschüttungspolitik der Vorjahre fortgesetzt.

Personalbestand

Die Geberit Gruppe beschäftigte Ende Juni 2017 weltweit 11 828 Mitarbeitende (Ende 2016 11 592).

Investitionen in Sachanlagen

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 wurden CHF 43,8 Mio. (Vorjahr CHF 57,4 Mio.) in Sachanlagen investiert. Der Hauptteil der Investitionen floss in den Maschinenpark, in Um- und Neubauprojekte von Gebäuden und in die Anschaffung von Werkzeugen und Formen für neue Produkte.

F&E-Aufwand

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung (F&E) betrug CHF 36,3 Mio. (Vorjahr CHF 33,2 Mio.). Dies entspricht 2,5% des Nettoumsatzes (Vorjahr 2,2%).

Status Sanitec Integration

Die Integrationsprozesse verlaufen weiterhin plangemäss. Ein Fokus im Jahr 2017 gilt dem weiteren Zusammenwachsen der Länderorganisationen; zudem wird das Augenmerk auf die weitere Harmonisierung der Systeme und Prozesse, auf die Weiterentwicklung des Produktsortiments sowie auf kontinuierliche Optimierungen bei der Keramikfertigung gelegt.

Veränderungen im Verwaltungsrat

An der Generalversammlung vom 5. April 2017 wurde Verwaltungsratspräsident Albert M. Baehny in seinem Amt bestätigt und Eunice Zehnder-Lai neu in den Verwaltungsrat gewählt. Die sich für eine weitere Amtsperiode von einem Jahr zur Verfügung stellenden Verwaltungsräte wurden wiedergewählt. Regi Aalstad stand nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Die Aktionäre stimmten zudem der Zusammensetzung des Vergütungsausschusses mit Hartmut Reuter (Vorsitz), Jørgen Tang-Jensen sowie Eunice Zehnder-Lai zu. Die Konstituierung im Nachgang zur Versammlung ergab folgende Zusammensetzung für den Revisionsausschuss: Felix R. Ehrat (Vorsitz), Thomas M. Hübner, Hartmut Reuter. Des Weiteren hat Hartmut Reuter das Amt des Vizepräsidenten des Verwaltungsrats inne.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2017

Die Nachfrage in der Bauindustrie dürfte im Jahr 2017 insgesamt nach wie vor positiv verlaufen. Einzelne Regionen/Märkte und Bausektoren entwickeln sich jedoch weiterhin stark unterschiedlich. Für die nordischen Länder, die Schweiz, Österreich, Frankreich, die Benelux-Länder und die osteuropäischen Länder wird ein positives Marktumfeld erwartet. Trotz einer gesunden Nachfragesituation ist das Wachstumspotenzial in Deutschland aufgrund der limitierten Installateurskapazitäten stark eingeschränkt. In Italien wird ein stabiles Marktumfeld prognostiziert, während die Lage in Grossbritannien aufgrund des Brexits unsicher bleibt. In Nordamerika werden im für das Geberit Geschäft wichtigen öffentlichen Bausektor eine Stagnation und ein moderates Wachstum im Wohnungsbau vorhergesagt. In der Region Fernost/Pazifik stabilisiert sich der chinesische Wohnungsbau; für Australien und Indien werden positive Rahmenbedingungen erwartet. In der Region Nahost/Afrika verharren die Aktivitäten in der Bauindustrie als Folge des tiefen Erdölpreises weiterhin auf tiefem Niveau. In Südafrika bleibt das Marktumfeld stabil.

Die von der Geberit Gruppe erzielten Resultate der ersten sechs Monate stimmen zuversichtlich, auch im Gesamtjahr 2017 solide Ergebnisse erwirtschaften zu können. Eine Herausforderung werden dabei die Auswirkungen der gestiegenen Rohmaterialpreise bleiben. Die Unternehmensleitung erwartet für 2017 ein organisches und währungsbereinigtes Wachstum des Nettoumsatzes zwischen 3 und 4%. Die adjustierte operative Cashflow-Marge (adj. EBITDA-Marge) für das Gesamtjahr soll rund 28% erreichen.

Weitere Auskünfte erteilen:
Geberit AG
Schachenstrasse 77, CH-8645 Jona
Christian Buhl, CEO Tel. +41 (0)55 221 63 46
Roland Iff, CFO Tel. +41 (0)55 221 66 39
Roman Sidler, Corporate Communications & IR Tel. +41 (0)55 221 69 47

Über Geberit

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Als integrierter Konzern verfügt Geberit in den meisten Ländern Europas über eine sehr starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen mehr als 30 Produktionswerke, davon 6 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 12 000 Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2016 einen Nettoumsatz von CHF 2,8 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).
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