Erneuerbare Energie

Gehen Desertec die Technologiezulieferer aus?

Der angekündigte Ausstieg des Technologieriesen Siemens aus dem Solargeschäft hat weitreichende Folgen: Unter anderem gilt dies für das Wüstenstromprojekt Desertec, dessen Ziel es ist, bis 2050 rund 15 Prozent  von Europas Strombedarf aus Erneuerbare-Energie-Anlagen in Nordafrika zu decken. Denn der Rückzug von Siemens aus der Solarbranche (mehr dazu lesen Sie Opens external link in new windowhier) bedeutet zugleich das Ende des Engagements beim der Desertec-Initiative: Siemens kündigte an, seine Mitgliedschaft in dem Unternehmenskonsortium D II unter Führung der Münchner Rück zum Jahresende 2012 auslaufen zu lassen. Gefragt war Siemens in dem Projekt als wichtiger Investor und weil das Unternehmen sich bislang stark im Bereich solarthermische Großkraftwerke engagierte.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung erwägt nun auch Bosch den Rückzug von Desertec. Gegenüber dem Blatt hieß es, der Konzern prüfe seine Beteiligung. Käme es zum Abschied von Bosch, könnte es zu einer negativen Sogwirkung auf das Gesamtprojekt kommen so, dass möglicherweise weitere wichtige Mitglieder von der Planungsgesellschaft abspringen könnten. Auch die seit Dezember 2011 insolvente Solar Millennium AG zählte einst zum Kreis der DII-Mitglieder. Desertec-Chef Paul van Son sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Für uns ändert sich nichts“. Ziel sei weiterhin „Menschen in Nordafrika und dem Nahen Osten mit Strom zu versorgen und ihre Zukunft zu gestalten.“

Zu den verbliebenen Mitgliedern zählen unter anderem die Deutsche Bank, die HSH Nordbank, die Solarsparte des spanischen Energiekonzerns Abengoa, die deutschen Versorgere RWE und E.on, das Solarunternehmen Schott Solar, der Solarzulieferer M+W Zander, sowie der Technologiekonzern ABB.
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