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Geht Q-Cells die Luft aus? - Aktie stürzt nach Pressebericht weiter ab
Am Freitag will der Bitterfelder Solarkontern Q-Cells SE seine Halbjahreszahlen vorlegen. Doch bereits vorab sickerte durch, dass das hoch verschuldete Unternehmen rund 350 Millionen Verlust gemacht hat. Das meldet das manager magazin Online unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Solarkonzern leide unter dem starken Preisverfall für Solarprodukte, eine Folge der starken Konkurrenz asiatischer Wettbewerber und der schwachen Nachfrage in den europäischen Kernmärkten. Bei Q-Cells hätten sich Lagerbestände im Wert von rund 350 Millionen Euro angehäuft, die Produktion sei nicht einmal zur Hälfte ausgelastet.
Schon im Mai hatte das Unternehmen nach einem schwachen ersten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr kassiert (wir berichteten). Ursprünglich hatte der Vorstand das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Vorjahres von 82,3 Millionen Euro halten wollen. Im Mai senkte er die Erwartung und stellte nur noch ein positives Ergebnis in Aussicht. Auch das dürfte nach dem massiven Gewinneinbruch im ersten Halbjahr kaum noch zu erreichen sein.
Bedenklich ist aber vor allem, dass die Verluste die ohnehin dünne Kapitaldecke von Q-Cells abnagen. Zudem muss der Solarkonzern schon in sechs Monaten 230 Millionen Euro für eine Wandelanleihe zurückzahlen. Hoffnungen auf den Einstieg eines finanzstarken Investors haben sich bislang nicht erfüllt. Der französische Ölkonzern Total hatte einmal Interesse gezeigt, sich dann aber für die US-amerikanische SunPower entschieden. Dem hängt auch nicht wie Q-Cells ein besonders margenschwaches Solarzellengeschäft wie ein Stein am Hals.
Laut dem Pressebericht will Vorstandschef Nedim Cen die Lage bei Q-Cells zum einen dadurch wieder unter Kontrolle bringen, dass er die Kosten weiter senkt und weiter die deutsche Belegschaft abbaut. Die seit Monaten vakante Position des Produktionsvorstands werde womöglich schon bald durch Andreas von Zitzewitz besetzt, der bis vor einem Jahr im Vorstand von Conergy saß und nach einem Zerwürfnis mit dem damaligen Aufsichtsratschef das Unternehmen verließ, anstatt wie geplant den Vorstandsvorsitz zu übernehmen. Zum anderen wolle Cen den Verkauf ankurbeln und dabei selbst die Zuständigkeit für den Vertrieb übernehmen. Schon morgen werde der erst im vergangenen Jahr bestellte Vertriebsvorstand Hans-Gerd Füchtenkort vom Aufsichtsrat verabschiedet.
Gegen den heutigen Börsentrend, der auch die Kurse vieler Solaraktien nach oben spülte, verlor der Anteilsschein von Q-Cells heute weiter deutlich an Wert. Er gab im Xetra bis zum Mittag über acht Prozent nach. Mit 0,87 Euro notiert die Aktie nunmehr 80 Prozent unter dem Vorjahreswert. ECOreporter.de hatte zuletzt im Juni über eine Verkaufsempfehlung für die Aktie berichtet.
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 / WKN 555866
Schon im Mai hatte das Unternehmen nach einem schwachen ersten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr kassiert (wir berichteten). Ursprünglich hatte der Vorstand das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Vorjahres von 82,3 Millionen Euro halten wollen. Im Mai senkte er die Erwartung und stellte nur noch ein positives Ergebnis in Aussicht. Auch das dürfte nach dem massiven Gewinneinbruch im ersten Halbjahr kaum noch zu erreichen sein.
Bedenklich ist aber vor allem, dass die Verluste die ohnehin dünne Kapitaldecke von Q-Cells abnagen. Zudem muss der Solarkonzern schon in sechs Monaten 230 Millionen Euro für eine Wandelanleihe zurückzahlen. Hoffnungen auf den Einstieg eines finanzstarken Investors haben sich bislang nicht erfüllt. Der französische Ölkonzern Total hatte einmal Interesse gezeigt, sich dann aber für die US-amerikanische SunPower entschieden. Dem hängt auch nicht wie Q-Cells ein besonders margenschwaches Solarzellengeschäft wie ein Stein am Hals.
Laut dem Pressebericht will Vorstandschef Nedim Cen die Lage bei Q-Cells zum einen dadurch wieder unter Kontrolle bringen, dass er die Kosten weiter senkt und weiter die deutsche Belegschaft abbaut. Die seit Monaten vakante Position des Produktionsvorstands werde womöglich schon bald durch Andreas von Zitzewitz besetzt, der bis vor einem Jahr im Vorstand von Conergy saß und nach einem Zerwürfnis mit dem damaligen Aufsichtsratschef das Unternehmen verließ, anstatt wie geplant den Vorstandsvorsitz zu übernehmen. Zum anderen wolle Cen den Verkauf ankurbeln und dabei selbst die Zuständigkeit für den Vertrieb übernehmen. Schon morgen werde der erst im vergangenen Jahr bestellte Vertriebsvorstand Hans-Gerd Füchtenkort vom Aufsichtsrat verabschiedet.
Gegen den heutigen Börsentrend, der auch die Kurse vieler Solaraktien nach oben spülte, verlor der Anteilsschein von Q-Cells heute weiter deutlich an Wert. Er gab im Xetra bis zum Mittag über acht Prozent nach. Mit 0,87 Euro notiert die Aktie nunmehr 80 Prozent unter dem Vorjahreswert. ECOreporter.de hatte zuletzt im Juni über eine Verkaufsempfehlung für die Aktie berichtet.
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 / WKN 555866