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Gestoppte Aixtron-Übernahme: Großaktionär kritisiert "Verschwörungstheorien"

Das Bundeswirtschaftsministerium will die Aixtron-Übernahme durch einen chinesischen Investor erneut prüfen – das sorgt für Unmut bei den Anlegern. Nun wandte sich Barry Norris mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit: Norris ist CEO (Chief Executive Officer) bei Argonaut Capital Edinburgh, dem größten Aixtron-Anteilseigner. Die Aixtron SE aus Herzogenrath bei Aachen liefert Spezialmaschinen an die Hersteller von LEDs und Solarzellen und hat Forschungslabore und Niederlassungen in China, Großbritannien, Schweden und den USA. Geplant ist die Übernahme durch den chinesischen Investor Fujian Grand-Chi. "Bis zu dem deutschen Regulierungs-'Flip-Flop' war die einzige wirkliche Hürde für den Deal die noch nicht erhaltene Zustimmung aus den USA. Verschwörungstheoretiker behaupten, dass die Aixtron-Übernahme einen kommerziellen Nachteil für die US-Konkurrenten in China bedeutet", so Norris.

Norris wiedersprach auch weiteren "Verschwörungstheorien": Wie das Handelsblatt berichtete, sollen US-Geheimdienste vor einem Verkauf von Aixtron nach China gewarnt haben. Die Amerikaner hätten Ermittlungsergebnisse präsentiert, wonach Produkte von Aixtron auch militärisch genutzt werden könnten. Die USA befürchten Berichten zufolge, Mikrochips von Aixtron könnten bei Nuklearprogrammen zum Einsatz kommen. "Aixtron produziert allerdings keine Chips", stellte Norris klar. Aixtron stelle Anlagen zur Chipherstellung her.

Aufgrund der Sicherheitsbedenken will das Bundeswirtschaftsministerium die Übernahme nun erneut prüfen.  Am Freitag vergangener Woche hatte es seine Unbedenklichkeitsbescheinigung gegen einen Verkauf nach China zurückgezogen.  Der chinesische Investor Fujian Grand-Chip (FGCI) bietet insgesamt rund 670 Millionen Euro für Aixtron. Insider rechneten bei dem anvisierten Kauf des Spezialmaschinenbauers in jedem Fall mit einem juristischen Nachspiel.

Aixtron SE: ISIN DE000A0WMPJ6 / WKN A0WMPJ
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