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Gewinneinbruch drückt Vossloh-Aktie - Analyst sieht Kurspotenzial

Mit deutlich weniger Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) als im Vorjahreszeitraum hat der Bahntechnikkonzern Vossloh AG aus Werdohl das erste Halbjahr 2012 beschlossen. Auch das Quartals-EBIT für die Zeit von April bis Juni war stark rückläufig. Und das obwohl Vossloh sowohl in der ersten Jahreshälfte als auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres jeweils mehr Umsatz erzielte als im Vergleichszeitraum. Das geht aus der aktuellen Bilanz der Vossloh AG hervor. Die Vossloh-Aktie hatte angesichts dieser Nachrichtenlage zunächst allerdings eine moderate Kurseibuße zu verzeichnen. Und Herman Reith, Analyst der BHF Bank, geht weiter davon aus das der Vossloh-Anteilsschein noch Kurspotenzial nach oben hat.


Das EBIT der ersten sechs Monate brach auf Jahressicht um 30,6 Prozent von 44,7 auf 31 Millionen Euro ein. Noch größer fiel der Verlust beim Ergebnis je Aktie aus. Dieses gab um 40,5 Prozent auf 1,22 Euro nach. Der Konzernüberschuss schmolz um 46,5 Prozent auf 14,6 Millionen Euro ein. Dabei stieg der Umsatz dieses Zeitraums um 1,8 Prozent auf 571,3 Millionen Euro an.


Für das zweite Quartal ergab sich ein ähnliches Bild. Nach 26,7 Millionen Euro EBIT im Vorjahreszeitraum verbuchte Vossloh nun noch 20,8 Millionen Euro Vorsteuergewinn, Ein Rückgang um 22,1 Prozent. Das Ergebnis je Aktie sank um 31 Prozent auf 0,87 Euro. Der Konzernüberschuss dieses Zeitraums lag mit 10,4 Millionen Euro 38,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Der Umsatz hingegen stieg um 4,5 Prozent auf 315,6 Millionen Euro an.


Belastet worden sei die Bilanz durch langfristige Umsatzausfälle im China-Geschäft, erklärte Vossloh hierzu. Diese seien durch die Unterbrechung der Bauarbeiten an Hochgeschwindigkeitsstrecken verursacht worden. Zudem habe sich der Umsatz des Unternehmenssegments Rail Services beinahe halbiert.


Weiter gesteigert hat die Vossloh AG hingegen ihr Neugeschäft. Der Auftragsbestand zum 30. Juni kletterte von Bestellungen im Wert von 1,42 Milliarden Euro in 2011 auf rund 1,5 Milliarden Euro in 2012.


Vor dem Hintergrund der guten Auftragslage und unter der Maßgabe, dass es keine weiteren signifikanten Rückschläge in China gibt, erwartet die Konzernführung für das Gesamtjahr 2012 weiterhin zwischen 1,25 und 1,3 Milliarden Euro Umsatz und 100 bis 110 Millionen Euro EBIT. Der Konzernüberschuss werde voraussichtlich zwischen 55 und 60 Millionen Euro liegen. Die EBIT-Marge, das Verhältnis zwischen Umsatz und Gewinn, beziffert der Vorstand auf 8 bis 8,5 Prozent. In 2011 hatte Vossloh einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erzielt und ein EBIT in Höhe von 84,2 Millionen Euro.


Heute um 10:05 Uhr kostete  die Vossloh-Aktie im Xetra der Deutschen Börse 70,88 Euro. Damit lag sie 0,46 Prozent unter Vortagsniveau. Verglichen mit dem Kurs vor vier Wochen hat die Aktie damit 8,2 Prozent zugelegt. Vor einem Jahr war sie allerdings noch rund 19 Prozent teurer gewesen als heute.

Herman Reith analysiert die Vossloh-Aktie für die BHF Bank. Er geht davon aus, dass die Aktie sich von dem aktuellen Kursverlust erholt und auf bis zu 75 Euro ansteigt. Deshalb lautet sein aktuelles Urteil weiter "Übergewichten". Nach Meinung des Analysten stellt die Geschäftsentwickluing bei Vossloh angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage keine Überraschung dar.

Positiv bewertet Reith die vollen Auftragsbücher der Vossloh AG und die Tatsache, dass der Großaktionär Heinz Hermann Thiele, Eigentümer des Bremsenherstellers Knorr-Bremse, seine Anteile an Vossloh von derzeit 20,2 auf 25 Prozent steigern will.

Vossloh AG:  ISIN DE0007667107 / WKN 766710
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