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Gewinnsprung von SolarWorld: Solaraktie dennoch heikel
Die SolarWorld AG hat Umsatz und Absatz deutlich gesteigert. Zudem ist der Bonner Solarkonzern im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Vorstand nährte aber Zweifel daran, ob SolarWorld das auch im Gesamtjahr gelingen wird. Ein Analyst beurteilt die Aussichten der Solaraktie skeptisch.
Die SolarWorld AG hat vorläufige Geschäftszahlen zum 2. Quartal 2016 veröffentlicht. Demnach erhöhte sich die Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 342 Megawatt (MW). Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2016 von 171 Millionen auf 222 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde von 7,0 Millionen auf 18,5 Millionen Euro vervielfacht. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrieb SolarWorld wieder schwarze Zahlen. Nach einem Fehlbetrag beim EBIT im 1. Quartal 2015 in Höhe von 4,2 Millionen Euro erreichte der Solarkonzern nun einen EBIT-Gewinn von 6,6 Millionen Euro. Er hatte schon im 4. Quartal 2015 wieder einen EBIT-Gewinn erreicht. Die dadurch geweckte Hoffnung auf eine Trendwende wurde aber dadurch enttäuscht, dass SolarWorld für das erste Vierteljahr 2016 mit minus 9,7 Millionen Euro wieder einen EBIT-Verlust auswies.
Das schwache 1. Quartal belastet auch die vorläufige Zwischenbilanz des Solarkonzerns für das erste Halbjahr. Hier stieg die Absatzmenge um 50 Prozent auf 682 MW und wuchs der Umsatz nach 320 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 434 Milliionen Euro. Das EBITDA wurde auf 20,5 Millionen Euro etwas mehr als verdoppelt. Doch beim EBIT fiel ein Verlust von 3,1 Millionen Euro an. Immerhin hat SolarWorld den Fehlbetrag beim Halbjahres-EBIT von 12,2 Millionen Euro in 2015 stark verringert.
Weitere Gewinnaussichten eher trübe
Aber es ist weiter fraglich, ob der Solarkonzern im Gesamtjahr 2016 einen EBIT-Gewinn erreichen wird. Der Vorstand hatte bislang in seiner Jahresprognose ein positives EBIT „im unteren zweistelligen Millionenbereich“ in Aussicht gestellt. Heute rückt er davon etwas ab. Er verwies darauf, dass „der Preisdruck auf den internationalen Solarmarkt zugenommen“ hat. „Aufgrund dieser Marktentwicklung wird das EBIT im Gesamtjahr 2016 in einem Korridor zwischen minus 10 Millionen Euro und plus 10 Millionen Euro liegen“, erklärte der Vorstand. Damit hält er auch einen deutlichen EBIT-Verlust in 2016 für möglich.
Schon 2015 hatte SolarWorld das ausgegebene Ziel verfehlt, im Gesamtjahr ein positives EBIT zu erreichen. Diese zuversichtliche Prognose hatte der Vorstand erst Ende Oktober 2015 kassiert. Am Ende stand dann ein EBIT-Verlust von 4,2 Millionen Euro in der Bilanz für 2015 zu Buche. Es gibt zu denken, dass es SoalrWorld trotz hervorragender Marktbedingungen im ersten Halbjahr nicht gelungenist, wieder profitabel zu wirtschaften. Vor allem in den USA, wo die Bonner eine eigene große Produktion vor Ort betreiben, war die Nachfrage hoch. Das zeigen die enormen Steigerungen von Absatz und Umsatz. Nun aber drohen sich die Rahmenbedingungen erheblich zu verschlechtern. Solarhersteller aus China haben offenbar erhebliche Überkapazitäten aufgebaut. Ihnen droht ein Nachfrageeinbruch in ihrem Heimatmarkt. Sie sind daher gezwungen, wieder verstärkt auf Märkte zu drängen, in denen SolarWorld aktiv ist. Dabei dürften sie einen Preiswettbewerb verschärfen, der laut dem deutschen Solarkonzern ja offenbar bereits begonnen hat. SolarWorld wird es daher im zweiten Halbjahr schwer fallen, das EBIT zu verbessern.
Anhaltende Unsicherheit durch Konflikt mit Hemlock
Hinzu kommt der Rechtsstreit mit dem Siliziumzulieferer Hemlock. Hier hat ein US-Gericht SolarWorld in erster Instanz zu einem Schadensersatz in existenzgefährdender Höhe verurteilt (wir haben darüber berichtet). SolarWorld wird diese Summe wohl kaum begleichen müssen. Zum einen weil es fraglich ist, ob Hemlock seine Ansprüche auch durchsetzen kann, selbst wenn auch weitere Instanzen gegen SolarWorld urteilen. Schließlich kann es nicht im Interesse von Hemlock sein, SolarWorld in die Pleite zu treiben und damit die eigenen Ansprüche endgültig abschrieben zu müssen. Aber der Druck auf SolarWorld ist gestiegen, sich mit Hemlock auf eine hohe Millionenzahlung zu einigen, die das Konzernergebnis erheblich belasten würde.
Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, nennt den Konflikt mit dem Siliziumhersteller als einen Grund für seine Empfehlung, die Aktie von SolarWorld zu verkaufen. Darüber hinaus sieht er politische Risiken. Nach seiner Einschätzung wäre ein Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November „tendenziell negativ für SolarWorld“. Er und seine republikanische Partei haben sich wiedrholt gegen eine weitere Förderung von Erneuerbarer Energie ausgesprochen.
Es sind also viele Unsicherheiten, die den Aktienkurs von SolarWorld belasten. ECOreporter.de rät schon lange davon ab, in die Solaraktie zu investieren. Zum Beispiel in einem Aktientipp vom Februar 2015, als sie noch mit 11,8 Euro gehandelt wurde. Im Handelssystem Tradegate gab die Aktie von SolarWorld heute nach der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen bis 10 Uhr 2,5 Prozent nach. Sie ist dort nur noch 5,25 Euro wert und ihr Kurs dürfte weiter fallen. Analyst Sven Diermeier nennt bei seiner Verkaufsempfehlung ein Kursziel von 3,30 Euro.
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
Die SolarWorld AG hat vorläufige Geschäftszahlen zum 2. Quartal 2016 veröffentlicht. Demnach erhöhte sich die Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 342 Megawatt (MW). Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2016 von 171 Millionen auf 222 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde von 7,0 Millionen auf 18,5 Millionen Euro vervielfacht. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrieb SolarWorld wieder schwarze Zahlen. Nach einem Fehlbetrag beim EBIT im 1. Quartal 2015 in Höhe von 4,2 Millionen Euro erreichte der Solarkonzern nun einen EBIT-Gewinn von 6,6 Millionen Euro. Er hatte schon im 4. Quartal 2015 wieder einen EBIT-Gewinn erreicht. Die dadurch geweckte Hoffnung auf eine Trendwende wurde aber dadurch enttäuscht, dass SolarWorld für das erste Vierteljahr 2016 mit minus 9,7 Millionen Euro wieder einen EBIT-Verlust auswies.
Das schwache 1. Quartal belastet auch die vorläufige Zwischenbilanz des Solarkonzerns für das erste Halbjahr. Hier stieg die Absatzmenge um 50 Prozent auf 682 MW und wuchs der Umsatz nach 320 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 434 Milliionen Euro. Das EBITDA wurde auf 20,5 Millionen Euro etwas mehr als verdoppelt. Doch beim EBIT fiel ein Verlust von 3,1 Millionen Euro an. Immerhin hat SolarWorld den Fehlbetrag beim Halbjahres-EBIT von 12,2 Millionen Euro in 2015 stark verringert.
Weitere Gewinnaussichten eher trübe
Aber es ist weiter fraglich, ob der Solarkonzern im Gesamtjahr 2016 einen EBIT-Gewinn erreichen wird. Der Vorstand hatte bislang in seiner Jahresprognose ein positives EBIT „im unteren zweistelligen Millionenbereich“ in Aussicht gestellt. Heute rückt er davon etwas ab. Er verwies darauf, dass „der Preisdruck auf den internationalen Solarmarkt zugenommen“ hat. „Aufgrund dieser Marktentwicklung wird das EBIT im Gesamtjahr 2016 in einem Korridor zwischen minus 10 Millionen Euro und plus 10 Millionen Euro liegen“, erklärte der Vorstand. Damit hält er auch einen deutlichen EBIT-Verlust in 2016 für möglich.
Schon 2015 hatte SolarWorld das ausgegebene Ziel verfehlt, im Gesamtjahr ein positives EBIT zu erreichen. Diese zuversichtliche Prognose hatte der Vorstand erst Ende Oktober 2015 kassiert. Am Ende stand dann ein EBIT-Verlust von 4,2 Millionen Euro in der Bilanz für 2015 zu Buche. Es gibt zu denken, dass es SoalrWorld trotz hervorragender Marktbedingungen im ersten Halbjahr nicht gelungenist, wieder profitabel zu wirtschaften. Vor allem in den USA, wo die Bonner eine eigene große Produktion vor Ort betreiben, war die Nachfrage hoch. Das zeigen die enormen Steigerungen von Absatz und Umsatz. Nun aber drohen sich die Rahmenbedingungen erheblich zu verschlechtern. Solarhersteller aus China haben offenbar erhebliche Überkapazitäten aufgebaut. Ihnen droht ein Nachfrageeinbruch in ihrem Heimatmarkt. Sie sind daher gezwungen, wieder verstärkt auf Märkte zu drängen, in denen SolarWorld aktiv ist. Dabei dürften sie einen Preiswettbewerb verschärfen, der laut dem deutschen Solarkonzern ja offenbar bereits begonnen hat. SolarWorld wird es daher im zweiten Halbjahr schwer fallen, das EBIT zu verbessern.
Anhaltende Unsicherheit durch Konflikt mit Hemlock
Hinzu kommt der Rechtsstreit mit dem Siliziumzulieferer Hemlock. Hier hat ein US-Gericht SolarWorld in erster Instanz zu einem Schadensersatz in existenzgefährdender Höhe verurteilt (wir haben darüber berichtet). SolarWorld wird diese Summe wohl kaum begleichen müssen. Zum einen weil es fraglich ist, ob Hemlock seine Ansprüche auch durchsetzen kann, selbst wenn auch weitere Instanzen gegen SolarWorld urteilen. Schließlich kann es nicht im Interesse von Hemlock sein, SolarWorld in die Pleite zu treiben und damit die eigenen Ansprüche endgültig abschrieben zu müssen. Aber der Druck auf SolarWorld ist gestiegen, sich mit Hemlock auf eine hohe Millionenzahlung zu einigen, die das Konzernergebnis erheblich belasten würde.
Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, nennt den Konflikt mit dem Siliziumhersteller als einen Grund für seine Empfehlung, die Aktie von SolarWorld zu verkaufen. Darüber hinaus sieht er politische Risiken. Nach seiner Einschätzung wäre ein Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November „tendenziell negativ für SolarWorld“. Er und seine republikanische Partei haben sich wiedrholt gegen eine weitere Förderung von Erneuerbarer Energie ausgesprochen.
Es sind also viele Unsicherheiten, die den Aktienkurs von SolarWorld belasten. ECOreporter.de rät schon lange davon ab, in die Solaraktie zu investieren. Zum Beispiel in einem Aktientipp vom Februar 2015, als sie noch mit 11,8 Euro gehandelt wurde. Im Handelssystem Tradegate gab die Aktie von SolarWorld heute nach der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen bis 10 Uhr 2,5 Prozent nach. Sie ist dort nur noch 5,25 Euro wert und ihr Kurs dürfte weiter fallen. Analyst Sven Diermeier nennt bei seiner Verkaufsempfehlung ein Kursziel von 3,30 Euro.
SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM