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GLS Bank: Anleger können Ökolandbau unterstützen

"Landgrabbing – also das Grabschen nach Land – behindert die Entwicklung des ökologischen Landbaus in Deutschland und vernichtet bäuerliche Existenzen in allen Regionen der Welt." Das prangern die GLS Bank aus Bochum, der Darmstädter Ökolandbau-Verband Demeter und die BioBoden Genossenschaft zum Tag des Bodens am heutigen Montag, 5. Dezember, an. Außerdem ermöglicht das Bündnis Anlegern, die Bio-Landwirtschaft über einen Genossenschaftsanteil zu unterstützen.


Täglich gehen den drei Bündnispartnern zufolge in Deutschland rund 90 Hektar wertvolles Land durch Besiedlung, Verkehr und Gewerbe verloren. Zudem kauften weltweit Agrarkonzerne, Investoren und ganze Staaten Äcker auf. Weitere Flächen fielen für subventionierte Energiepflanzen weg. Das habe dazu geführt, dass in allen Regionen Deutschlands die Pacht- und Kaufpreise für Ackerland in den letzten Jahren geradezu explodiert seien. Dabei steige die Nachfrage nach gesunden und regionalen Bio-Lebensmitteln deutlich schneller als die bewirtschaftete Fläche.

"Wir dürfen die Landwirte mit dem Problem der Flächenerweiterung nicht allein lassen", sagt Uwe Greff, Geschäftsführer der BioBoden Genossenschaft. Diese kauft seit 2015 Anbauflächen und Höfe, um sie ausschließlich an Biolandwirte zu verpachten. Inzwischen engagieren sich bereits rund 2.500 Genossen mit über 13 Millionen Euro Kapital für ökologische Bewirtschaftung. Ein Anteil bei der BioBoden Genossenschaft kostet 1.000 Euro, eine Nachschusspflicht besteht nicht. Empfohlen werden drei Anteile, weil das der Durchschnittspreis für 2.000 Quadratmeter Ackerfläche ist. Diese Fläche reicht laut BioBoden aus, um einen Menschen zu ernähren. Die Kündigungsfrist für Anleger beträgt fünf Jahre.  ECOreporter.de hatte die Direktbeteiligung BioBoden bereits Ende September vorgestellt.

Die GLS Bank und GLS Treuhand sind Gründungspartner der BioBoden. Bisher konnten mehr als 2.000 Hektar Land für über 20 Betriebe in der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland gesichert werden. Demeter wirkt beratend mit.

"Der Umgang mit Land entscheidet grundlegend darüber, welche Art von Landwirtschaft und welche Lebensmittel wir bekommen. Die aktuelle Entwicklung fördert einseitig industrielle Strukturen und Großbetriebe", kritisieren Demeter, GLS Bank und BioBoden Genossenschaft. Höfe durch Vereine oder Bündnisse solidarischer Landwirtschaft in ein soziales Umfeld einzubinden und den Gemeingutcharakter der Landwirtschaft weiter zu entwickeln, sehen die drei Partner als einen guten Lösungsweg.

Immerhin praktizieren bereits rund zehn Prozent der gut 1.450 biodynamischen Höfe in Deutschland solche Verbindungsmodelle. "Kreative Formen der Beteiligung haben das Potenzial, Landwirtschaft und Gesellschaft im gemeinsamen Ziel der Nachhaltigkeit zu verbinden. Wenn Bürger in die Ökoproduktion auf Höfen und Gärtnereien investieren, landwirtschaftliche Betriebe sich dafür öffnen, stärkt das Transparenz und Regionalität", unterstreichen die Bündnispartner.

Doch handeln müsse nicht zuletzt auch die Politik: "Der Schutz fruchtbarer Böden und der Zugang zu Land für ökologische Bewirtschaftung brauchen bessere Rahmenbedingungen. Die Abschaffung schädlicher Subventionen, ein europäischer Rahmen für den Bodenschutz sowie demokratisch erarbeitete Konzepte für die Landverteilung sind vonnöten", fordert Antje Kölling von Demeter.


Mehr über die GLS Bank und ihr Nachhaltigkeitskonzept lesen Sie in unserem Kurzporträt. (Link entfernt)
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