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GLS Bank investiert in Bank für Gemeinwohl

Die GLS Bank baut ihr Engagement für eine ethische Bank in Österreich deutlich aus.

Wie die österreichische Genossenschaft Bank für Gemeinwohl mitteilte, baut die deutsche Nachhaltigkeitsbank ihre Beteiligung an ihr aus. Die Bank für Gemeinwohl soll Österreichs erste echte genossenschaftliche Nachhaltigkeitsbank werden – ohne Großinvestoren als Geldgeber.

An der 2014 gegründeten Genossenschaft hatten sich nach ihren Angaben bis Mitte Juni rund 5.300 Genossenschafter mit einem Gesamtkapital von über 3,8 Millionen Euro beteiligt. Einzelpersonen, Vereine und Unternehmen mit Sitz in Österreich, Deutschland und der Schweiz können ab 200 Euro einsteigen.

Die GLS Bank hatte bereits 2016 bei der österreichischen Genossenschaft für Gemeinwohl Anteile im Wert von 100.000 Euro gezeichnet. Nun hat sie die Beteiligung auf bis zu eine Million Euro erhöht. "Diese Kooperation bringt, abgesehen vom höchsten Kapitalzufluss in der Geschichte der Genossenschaft, einen Zusammenschluss von Know-how und Erfahrung im ethischen Banking", freut sich der österreichische Genossenschaftsvorstand Peter Zimmerl.

"Wir können das Bankprojekt finanziell und mit unserer Erfahrung aus 40 Jahren genossenschaftlicher Bankarbeit unterstützen, um sozial-ökologisches Banking in Österreich zu ermöglichen", sagt dazu Dirk Kannacher, Mitglied der Geschäftsleitung der GLS Bank, die ebenfalls genossenschaftlich organisiert ist (hier erfahren Sie mehr über die GLS Bank (Link entfernt)).

Auch andere Nachhaltigkeitsbanken aus dem Ausland unterstützen das Projekt, so die Freie Genossenschaftsbank Basel aus der Schweiz und die ostdeutsche  EthikBank (lesen Sie zu ihr das Kurzportrait der Bank aus dem thüringischen Eisenberg (Link entfernt)).

Die Bank für Gemeinwohl soll 2018 starten

Um eine Banklizenz von der österreichischen Finanzmarktaufsicht bekommen zu können, benötigt die Bank für Gemeinwohl 6 Millionen Euro Gründungskapital. Sie soll 2018 starten und dann Österreichs erstes Gemeinwohl-Konto anbieten: ein Konto für Private und Unternehmen, mit Sozialbeitrag, Bankomat- und Kreditkarte, jedoch beschränkt auf elektronische Zahlungsvorgänge.

Kunden sollen keine Verzinsung von Guthaben erhalten, sondern stattdessen festlegen können, an welche ethischen Projekte pro Monat eine Zahlung der Bank erfolgen soll. Geplant ist ferner, dass Kunden über die Kontoführungs-Gebühren einen Gemeinwohl-Beitrag finanzieren.

Auch die Genossenschaftler können vorerst nicht an ihrem Engagement verdienen. Die Bank für Gemeinwohl hat in ihrer Satzung festgelegt, dass in den ersten fünf Jahren der Banktätigkeit keine Gewinne ausgeschüttet werden. Diese sollen stattdessen in gemeinwohlorientierte Projekte fließen.

ECOreporter.de hat schon früh über das Projekt Bank für Gemeinwohl berichtet. Der Publizist und Aktivist Christian Felber engagierte sich von Beginn an als eines der prominenten Gesichter des Vereins, der die Genossenschaft ins Leben rief. Wir führten mit ihm dazu dieses  ECOreporter.de-Interview von 2013.
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