Erneuerbare Energie

Greenpeace Energy will Bürgerenergieprojekte unterstützen

Wenn das überarbeitete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zum 1. Januar 2017 in Kraft tritt, erhalten die Betreiber neuer Ökostrom-Anlagen keine garantierten Vergütungssätze mehr. Stattdessen müssen sie sich an Ausschreibungen beteiligen, in denen die neuen Ökostromtarife ermittelt werden. Den Zuschlag erhält, wer die niedrigsten Preise verlangt. Dabei sind laut dem Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy aus Hamburg Bürgerenergie-Akteure klar im Nachteil, denn sie können die Kosten und Risiken einer Teilnahme an den Ausschreibungen schwerer stemmen als große Bieter. „Das neue EEG verlangsamt den Ausbau der erneuerbaren Energien und bevorzugt große Unternehmen“, sagt Greenpeace-Energy-Vorstand Sönke Tangermann. Gemeinsam mit seiner Kraftwerkstochter Planet energy hat Greenpeace Energy daher ein neues Beratungs-, Dienstleistungs- und Finanzierungsangebot zusammengestellt, um kleineren Akteuren auch zukünftig die aktive Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen.

Um die Kosten und Risiken einer Ausschreibungsteilnahme abzufedern bietet Planet energy an, die Ausschreibungs- und Genehmigungsrisiken abzusichern. „Wir stellen Kapital zur Verfügung, damit Bürgerenergie-Akteure weiterhin ihre Projekte umsetzen können“, erläutert Tangermann. Ein großes Hindernis für viele Projekte stelle die so genannte „Pönale“ im EEG dar, eine Art Strafzahlung. Der Greenpeace-Energy-Vorstand dazu: „Für jede Anlage, die an einer Ausschreibungsrunde teilnimmt, muss eine Summe in fünfstelliger Höhe hinterlegt werden. Erhält der Akteur den Zuschlag und setzt das Projekt dann aber nicht um, wird dieser Betrag einbehalten. Planet energy kann sich an den Projekten beteiligen und durch Dienstleistungen und zusätzliches Kapital die Bürgerenergiegesellschaft in die Lage versetzen, Belastungen wie die Pönale zu bewältigen.“

Genossenschaften und Bürgerprojekte, die sich an Planet energy wenden, erhalten Tangermann zufolge „individuelle Unterstützungsleistungen für ihr Projekt“. Kleinen Akteuren,  die zwar in erneuerbare Energien investieren wollen, aber entweder kein eigenes Projekt haben oder deren Planungen unter den Bedingungen des neuen EEG scheitern, biete die Kraftwerkstochter von Greenpeace Energy zudem finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten an Projekten von Planet energy an – etwa, um bereits genehmigte Windparks gemeinsam mit Bürgerenergie-Akteuren zu realisieren.
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