Erneuerbare Energie

Griechenland kappt Solarstromtarife erneut - rückwirkend

Griechenland steht erneut vor einer drastischen Kürzung der Vergütungstarife für Solarstrom. Der Sparzwang des von der Euroschuldenkrise schwer getroffenen Landes habe zu dem Entschluss geführt, die Tarife ab dem 1. Juni 2013 zu kürzen, erklärte das zuständige griechische Ministerium die nun publizierte Entscheidung.

Sowohl für Freiflächenanlagen als auch für Dachsolaranlagen sollen die Einspeisetarife um mehr als 40 Prozent fallen. Das Besondere: Die Einschnitte sollen nicht nur für Photovoltaikanlagen gelten, die nach dem 1. Juni ans Stromnetz angeschlossen werden. Betroffen seien alle Solaranlagen, die ab Februar 2013 in Betrieb gingen oder noch gehen werden.

Zusätzlich wird auch eine fortlaufende jährliche Senkung der Tarife zu einem festen Prozentsatz eingeführt, eine so genannte Degression.
Photovoltaik-Kraftwerke mit mehr als 100 kW Leistungskapazität erhalten in Griechenland seit August vergangenen Jahres 17,2 Eurocent pro Kilowattstunde (kW/h). Mit der Neuregelung werden die Betreiber von Freiflächensolaranlagen dieser Größenordnung noch 9,5 Eurocent pro kW/h erhalten. Das entspricht einer Kürzung um 44,7 Prozent.

Für den Strom aus kleineren Freiflächenanlagen erhalten die Betreiber statt 22,5 Eurocent pro kWh nur noch 12 Eurocent je kWh. Für Aufdachanlagen wird die Einspeisevergütung auf 12,5 Cent je kW/h reduziert. Gemessen am aktuellen Tarif sind das 47 Prozent weniger. Der Dachanlagen-Tarif soll über die Degression bis 2019 auf 8 Cent je Kilowattstunde fallen.

Einige wenige Solaranlagenbetreiber sollen von der Kürzung verschont bleiben. So etwa Anlagenbetreiber gelten, die sich ihren verbindlichen Einspeisevergütungsbescheid vor dem 12. März 2013 sichern konnten.
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