Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Haben Sie richtig viel Geld? Geben Sie einfach ab – die Vermögensverwaltung
„Die HypoVereinsbank hat 2007 nachhaltige Geldanlagen in das Kerngeschäft der Division Wealth Management aufgenommen“, sagt Michael Finette, Ansprechpartner für Nachhaltiges Investment bei der Münchener Bank. In den vergangenen Jahren sei die Nachfrage nach Geldanlagen, die ökologische und ethische Aspekte berücksichtigten, gestiegen. Zunächst seien überwiegend Anfragen aus dem kirchlichen und institutionellen Bereich gekommen, dann von Privatanlegern. Dass die nachhaltige Geldanlage gerade auch den Wohlhabenden und Superreichen ein Anliegen ist, zeigen neue Untersuchungen und sogar Firmenübernahmen.
Wer sein Vermögen nachhaltig investieren will, muss bereit sein, sich täglich mit den Finanzmärkten auseinander zu setzen. Manche wollen dies nicht, sei es aus zeitlichen Gründen, aus fehlendem Interesse oder mangels Kompetenz. Eine professionelle Vermögensverwaltung könnte die Lösung sein. Die HypoVereinsbank bietet sie auf der Grundlage des „best-in-class-Ansatz“ an. Allerdings ab einem Volumen von 500.000 Euro. Ab einem Volumen von zwei Millionen Euro können Kunden ihre persönlichen Ausschlusskriterien in die Verwaltung einfließen lassen. „Der Kunde gibt dann vor, welche individuellen Nachhaltigkeitsschwerpunkte seine Vermögensverwaltung setzen soll,“ so Finette. Die auf nachhaltiges Investment spezialisierten HypoVereinsbank-Berater, je einer pro Wealth Management Niederlassung, sind seit Sommer 2007 benannt. Es gibt bereits erste Absolventen des Lehrgangs ecoanlageberater (www.eco-anlageberater.de), der berufsbegleitend zum Fachberater für nachhaltiges Investment ausbildet - weitere sollen folgen.
Bei einer Vermögensverwaltung oder einem aktiven Portfoliomanagement agiert ein professioneller Verwalter als Treuhänder. Er verwaltet das Vermögen seines Mandanten in der Regel nach eigenem Ermessen, aber im Sinn des Kunden. Üblicherweise berechnet der Berater einen bestimmten Prozentsatz des eingesetzten Vermögens als Verwaltungsgebühr, oft zwischen 1,5 und zwei Prozent. Abweichend davon bieten einige Berater auch eine geringere Grundgebühr an und berechnen den Kunden dann pro Transaktion weitere Honorare. Weitere Möglichkeit: Eine Grundgebühr plus einem Zuschlag, der an den Wertzuwachs des Vermögens gekoppelt ist. Damit sich der Aufwand einer persönlichen Vermögensverwaltung lohnt, nehmen die meisten Verwalter nur Kunden ab einem gewissen Mindestbetrag an. Gelegentlich finden sich Anbieter, die den Rundum-Service ab einer Anlagesumme von 200.000 Euro anbieten, gängiger sind 500.000 Euro.
„Ein aktives Portfoliomanagement lohnt sich erst ab einer halben Million“, bestätigt denn auch Dr. Mechthild Upgang, Vermögensberaterin aus Bonn. „Allerdings ist die entsprechende Kundengruppe klein und von den Finanzdienstleistern hart umworben.“ Sie selbst plant daher nicht, in ihrem eigenen, zunehmend auf nachhaltiges Investment ausgerichteten, Beratungsinstitut eine aktive Vermögensverwaltung anzubieten. Vielmehr setze sie auf eine intensive Beratung der Kunden zu von ihr ausgewählten Finanzprodukten. Die Entscheidung bliebe dabei stets beim Mandanten. Eine professionelle Beratung hält Upgang besonders bei Investments im Bereich Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien für unumgänglich. Der Markt sei besonders durch kleinere und mittelständische Unternehmen geprägt, hier bräuchte es Profis, um den Überblick zu behalten. “Für einen normal berufstätigen Privatanleger ist das alleine aus zeitlichen Gründen nicht zu leisten“, so Upgang.
Eine der wenigen deutschen Banken, die eine nachhaltige Vermögensverwaltung anbieten, ist die Bochumer GLS Bank. Mindestsumme hier: 250.000 Euro. Allerdings gibt die GLS den konkreten Auftrag für die Ausführung der Vermögensverwaltung an die DZ Bank ab. „Anders wäre dieser Service aus personellen Gründen für die GLS nicht zu leisten“, erklärt Thomas Goldfuß, Leiter der Kunden- und Vermögensberatung. „Unsere strengen Kriterien für Umweltschutz und Nachhaltigkeit verwässern sich dadurch keinesfalls“, sagt er. Wer sich für eine Vermögensverwaltung bei der GLS entscheidet, der übernimmt zunächst die Auswahlkriterien für Investmentprodukte der GLS, hat dann aber zusätzlich die Möglichkeit, eigene Kriterien vorzugeben und den Schwerpunkt seiner Anlagen zu wählen.