Anleihen / AIF

Hätten wir doch bloß nachhaltig investiert!

Das dürften sich die Anleger von fünf Medienfonds sagen, die seit 1997 auf den Markt geworfen wurden. Denn die bayerische Finanzverwaltung ist nun der Ansicht, dass bei diesen Fonds von Anfang keine Gewinnerzielungsabsicht vorlag. Anders ausgedrückt: Dass das Investment in diese Medienfonds nicht mehr als ein Hobby war. Wenn auch ein teures. Die Anleger dürften sich wie in einem schlechten Film vorkommen: Alle Steuervorteile der Fonds werden aberkannt.
Nachträglich, zur Erläuterung: In den 90er Jahre waren solche Fonds noch Steuersparmodelle. Zumindest nannte die Werbung das so; das Finanzamt zieht hier ja gerade den Strich durch die Rechnung. Das Gesamtvolumen der Fonds lag bei 455 Mio. Euro. Rund 8500 Anleger müssen nun wohl laut Meldungen bis zu 80% ihrer Einlage an das Finanzamt zahlen (man staune: da müssen ja vorher 80 Prozent der Einlage steuersparend anerkannt worden sein!). Schon raten die ersten Anwälte, Schadensersatzklagen zu starten. Allerdings nicht gegen das Finanzamt. Das könnte sich nämlich im Recht befinden. Sondern gegen die Fondsnitiatoren. Nachteil nur: Meist haben die nicht genug Mittel, um wirklich noch Schäden auszugleichen.
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