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Hain Celestial: Was der Ärger mit der Börse für die Aktie bedeutet
Weil der US-Biolebensmittelkonzern Hain Celestial seine Bilanz für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2015/2016 verschieben musste (wir berichteten), drohen nun Konsequenzen seitens der elektronischen Börse Nasdaq. Wie Hain Celestial mitteilte, hat das Unternehmen gegen die Nasdaq-Börsenregel ("Listing Rule") 5250(c) verstoßen. Gemäß dieser Regel muss Hain Celestial regelmäßig Berichte an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC liefern – und das wurde zuletzt versäumt.
Entsprechend habe man mit einer Rüge von Nasdaq gerechnet, hieß es von Hain Celestial. Allerdings sei die Aktie vorerst noch in der elektronischen Börse gelistet. Nun bleiben dem Lebensmittelkonzern 60 Tage Zeit, um auf die Nasdaq-Rüge zu reagieren – mit Lösungsvorschlägen, wie man die Regeln künftig einzuhalten gedenkt.
Akzeptiert die Nasdaq diese Vorschläge, könnte Hain Celestial bis zu 180 Tage Aufschub bekommen, um die Bilanz nachzuliefern – eine Frist, die der Konzern nach eigener Aussage einhalten will. Eine Beruhigung für die Anleger? Fraglich, denn Hain Celestial teilte Mitte August mit, dass man Einnahmen aus Konzessionen an Vertriebspartner womöglich falsch verbucht habe und nun zunächst das Controlling der Unternehmensbilanzierung überprüfen müsse.
Neben den möglichen Fehlern in der Bilanz sollen auch die Prognoseziele nicht erfüllt werden, hieß es Mitte August. Die Aktie brach daraufhin um über 30 Prozent ein. Der US-Finanzjournalist Brian Stoffel kritisiert insbesondere die Akquise-Strategie des Unternehmens: erfolgreiche Bio-Marken würden aufgekauft, um "kurzfristig Profit herauszuquetschen" und sie dann "langsam sterben zu lassen".
Stoffel fasst zusammen: "Das Unternehmen hat 125 Millionen US-Dollar in cash – aber über 900 Millionen Schulden. Über ein Drittel der Vermögenswerte besteht aus Goodwill." Als Goodwill wird ein immaterieller Vermögensposten bezeichnet. Dieser entsteht bei der Übernahme eines Unternehmens und entspricht dem Betrag, welcher ein potentieller Käufer bereit wäre, für dieses zu zahlen.
Welche Folgen hätte ein sogenanntes Delisting für die Aktionäre?
Unter einem Delisting versteht man den Widerruf der Zulassung von Aktien zum Handel im regulierten Markt, dem gesetzlich geregelten Börsensegment. Gegenwärtige Aktionäre bleiben auch nach einem Delisting Aktionäre der Gesellschaft. Infolgedessen können die Aktien aber nur noch für eine Übergangsfrist im regulierten Markt, also dem gesetzlich geregelten Börsensegment gehandelt werden.
Nachteil eines Delistings ist, dass das Vertrauen der Anleger schwindet und der Zugang des Unternehmens zu Kapital erschwert wird. Ein Todesurteil für die Aktie ist der Ausschluss nicht – werden die Auflagen wieder erfüllt, ist auch eine Rückkehr in den regulierten Aktienmarkt möglich.
Hain Celestial Group Inc.: ISIN US4052171000 / WKN 908170
Entsprechend habe man mit einer Rüge von Nasdaq gerechnet, hieß es von Hain Celestial. Allerdings sei die Aktie vorerst noch in der elektronischen Börse gelistet. Nun bleiben dem Lebensmittelkonzern 60 Tage Zeit, um auf die Nasdaq-Rüge zu reagieren – mit Lösungsvorschlägen, wie man die Regeln künftig einzuhalten gedenkt.
Akzeptiert die Nasdaq diese Vorschläge, könnte Hain Celestial bis zu 180 Tage Aufschub bekommen, um die Bilanz nachzuliefern – eine Frist, die der Konzern nach eigener Aussage einhalten will. Eine Beruhigung für die Anleger? Fraglich, denn Hain Celestial teilte Mitte August mit, dass man Einnahmen aus Konzessionen an Vertriebspartner womöglich falsch verbucht habe und nun zunächst das Controlling der Unternehmensbilanzierung überprüfen müsse.
Neben den möglichen Fehlern in der Bilanz sollen auch die Prognoseziele nicht erfüllt werden, hieß es Mitte August. Die Aktie brach daraufhin um über 30 Prozent ein. Der US-Finanzjournalist Brian Stoffel kritisiert insbesondere die Akquise-Strategie des Unternehmens: erfolgreiche Bio-Marken würden aufgekauft, um "kurzfristig Profit herauszuquetschen" und sie dann "langsam sterben zu lassen".
Stoffel fasst zusammen: "Das Unternehmen hat 125 Millionen US-Dollar in cash – aber über 900 Millionen Schulden. Über ein Drittel der Vermögenswerte besteht aus Goodwill." Als Goodwill wird ein immaterieller Vermögensposten bezeichnet. Dieser entsteht bei der Übernahme eines Unternehmens und entspricht dem Betrag, welcher ein potentieller Käufer bereit wäre, für dieses zu zahlen.
Welche Folgen hätte ein sogenanntes Delisting für die Aktionäre?
Unter einem Delisting versteht man den Widerruf der Zulassung von Aktien zum Handel im regulierten Markt, dem gesetzlich geregelten Börsensegment. Gegenwärtige Aktionäre bleiben auch nach einem Delisting Aktionäre der Gesellschaft. Infolgedessen können die Aktien aber nur noch für eine Übergangsfrist im regulierten Markt, also dem gesetzlich geregelten Börsensegment gehandelt werden.
Nachteil eines Delistings ist, dass das Vertrauen der Anleger schwindet und der Zugang des Unternehmens zu Kapital erschwert wird. Ein Todesurteil für die Aktie ist der Ausschluss nicht – werden die Auflagen wieder erfüllt, ist auch eine Rückkehr in den regulierten Aktienmarkt möglich.
Hain Celestial Group Inc.: ISIN US4052171000 / WKN 908170