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Herkunft, Inflation, Zinsen: Worauf Anleger bei Gold achten müssen
Die Nachfrage nach Gold ist derzeit hoch. Jedoch gibt es bei der Förderung weltweit große Unterschiede, was die Arbeitsbedingungen in den Minen angeht. Die größte Menge des Edelmetalls wurde im vergangenen Jahr in China gefördert, nämlich 455 Millionen Tonnen. Das zeigen Daten des Online-Portals Statista. Peru und Südafrika liegen immerhin auf Platz 6 und 7 – aus diesen Ländern wurden immer wieder Menschenrechtsverletzungen und schwere Umweltprobleme bei der Goldförderung gemeldet. Arbeiter in australischen und kanadischen Minen werden zwar besser bezahlt und geschult. Allerdings leidet auch in diesen Ländern die Umwelt unter den eingesetzten giftigen Chemikalien, zurück bleiben oft Mondlandschaften (mehr über die Probleme beim Goldabbau lesen Sie hier).
Von den Nachhaltigskeitsproblemen abgesehen brauchen Investoren beim Gold auch starke Nerven. Im vergangenen Jahr legte der Goldpreis eine Achterbahnfahrt hin. Der neue US-Präsident, die Inflation oder die Politik der Zentralbanken: Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis, und wie sieht es bei der Nachhaltigkeit aus? Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei der Stabilitas GmbH, die auf die Beratung von Rohstofffonds spezialisiert ist, hat Antworten für in Gold investierte Anleger.
ECOreporter.de: Gold gilt ja als Krisenwährung in unsicheren Zeiten. Wird sich Trumps Präsidentschaft auf die Goldnachfrage und den Preis auswirken?
Martin Siegel: Die Wahl von Donald Trump hat sich überhaupt nicht auf den Goldpreis ausgewirkt und seine Präsidentschaft dürfte sich 2017 ebenfalls nicht darauf auswirken. Der Goldpreis ist vor allem vom Vertrauen der Anleger in den Wert des Papiergeldes und damit von der Politik der Zentralbanken abhängig.
Wo sollten Anleger aufpassen, auf welche Signale müssen sie achten?
Achten Sie vor allem auf erste Anzeichen für die Preissteigerungsrate. Nach der Inflationspolitik der Zentralbanken mit ausufernden Geldmengen und Ankäufen von Staatsanleihen der vergangenen Jahre sind vor allem die Preise für Luxusgüter und Immobilien in Spitzenlagen gestiegen. Falls sich der Preisdruck auf die Energie- und Rohstoffpreise ausbreitet, wofür es erste Anzeichen gibt, dann werden auch die Verbraucherpreise für Konsumgüter in den nächsten Jahren ansteigen.
Da in einem solchen Umfeld Staatsanleihen mit negativer Verzinsung keine Anlagealternative sind und hohe Verluste verursachen, dürfte eine Flucht in Immobilien, Aktien und in Edelmetalle stattfinden, so dass der Goldpreis zu einem Höhenflug ansetzen sollte.
Die Förderung von Gold ist äußerst umweltschädlich. Ist unter Nachhaltigkeitsstandards gefördertes Gold, zum Beispiel Fairtrade-Gold, eine Alternative in Ihren Augen?
Die Idee von Fairtrade, Gold unter verbesserten Bedingungen abzubauen, finde ich unterstützenswert. Die Arbeitsbedingungen beim Fairtrade-Gold liegen über den Bedingungen der meist illegal abbauenden Kleinbergbauern. Jedoch liegen sie noch weit unter denen der im industriellen Standard betriebenen Minen westlicher Unternehmen.
Die Firmen, in die die Stabilitas Fonds vorzugsweise in Kanada und in Australien investieren, haben weitaus höhere Standards hinsichtlich der Arbeitslöhne und Arbeitsbedingungen, als die von Fairtrade zertifizierten Minen in Kolumbien. Sonst würden die Minen in Kanada und Australien keine Mitarbeiter finden. Vergleichbar ist das vielleicht am besten mit der Aufstockung der Löhne in der Textilproduktion in Bangladesch von 1,25 auf 1,75 Euro am Tag mit der Beschäftigung von Arbeitnehmern in der deutschen Textilindustrie zu Tariflöhnen.
Einige nachhaltige Fonds investieren in Gold, obwohl die Förderung sehr umweltschädlich ist. Was sind die Gründe? Das lesen Sie hier.
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem "Gut erklärt: Gold". (Link entfernt)
Von den Nachhaltigskeitsproblemen abgesehen brauchen Investoren beim Gold auch starke Nerven. Im vergangenen Jahr legte der Goldpreis eine Achterbahnfahrt hin. Der neue US-Präsident, die Inflation oder die Politik der Zentralbanken: Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis, und wie sieht es bei der Nachhaltigkeit aus? Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei der Stabilitas GmbH, die auf die Beratung von Rohstofffonds spezialisiert ist, hat Antworten für in Gold investierte Anleger.
ECOreporter.de: Gold gilt ja als Krisenwährung in unsicheren Zeiten. Wird sich Trumps Präsidentschaft auf die Goldnachfrage und den Preis auswirken?
Martin Siegel: Die Wahl von Donald Trump hat sich überhaupt nicht auf den Goldpreis ausgewirkt und seine Präsidentschaft dürfte sich 2017 ebenfalls nicht darauf auswirken. Der Goldpreis ist vor allem vom Vertrauen der Anleger in den Wert des Papiergeldes und damit von der Politik der Zentralbanken abhängig.
Wo sollten Anleger aufpassen, auf welche Signale müssen sie achten?
Achten Sie vor allem auf erste Anzeichen für die Preissteigerungsrate. Nach der Inflationspolitik der Zentralbanken mit ausufernden Geldmengen und Ankäufen von Staatsanleihen der vergangenen Jahre sind vor allem die Preise für Luxusgüter und Immobilien in Spitzenlagen gestiegen. Falls sich der Preisdruck auf die Energie- und Rohstoffpreise ausbreitet, wofür es erste Anzeichen gibt, dann werden auch die Verbraucherpreise für Konsumgüter in den nächsten Jahren ansteigen.
Da in einem solchen Umfeld Staatsanleihen mit negativer Verzinsung keine Anlagealternative sind und hohe Verluste verursachen, dürfte eine Flucht in Immobilien, Aktien und in Edelmetalle stattfinden, so dass der Goldpreis zu einem Höhenflug ansetzen sollte.
Die Förderung von Gold ist äußerst umweltschädlich. Ist unter Nachhaltigkeitsstandards gefördertes Gold, zum Beispiel Fairtrade-Gold, eine Alternative in Ihren Augen?
Die Idee von Fairtrade, Gold unter verbesserten Bedingungen abzubauen, finde ich unterstützenswert. Die Arbeitsbedingungen beim Fairtrade-Gold liegen über den Bedingungen der meist illegal abbauenden Kleinbergbauern. Jedoch liegen sie noch weit unter denen der im industriellen Standard betriebenen Minen westlicher Unternehmen.
Die Firmen, in die die Stabilitas Fonds vorzugsweise in Kanada und in Australien investieren, haben weitaus höhere Standards hinsichtlich der Arbeitslöhne und Arbeitsbedingungen, als die von Fairtrade zertifizierten Minen in Kolumbien. Sonst würden die Minen in Kanada und Australien keine Mitarbeiter finden. Vergleichbar ist das vielleicht am besten mit der Aufstockung der Löhne in der Textilproduktion in Bangladesch von 1,25 auf 1,75 Euro am Tag mit der Beschäftigung von Arbeitnehmern in der deutschen Textilindustrie zu Tariflöhnen.
Einige nachhaltige Fonds investieren in Gold, obwohl die Förderung sehr umweltschädlich ist. Was sind die Gründe? Das lesen Sie hier.
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem "Gut erklärt: Gold". (Link entfernt)