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Heutzutage eine Ausnahmeerscheinung: Eine Risikokapital-Gesellschaft, die auch bei Start-up-Unternehmen einsteigt
Seit Anfang 2008 investiert die Potsdamer Venture-Capital-Gesellschaft Hasso Plattner Ventures Management GmbH auch in Cleantech-Unternehmen. ECOreporter.de sprach mit Henning Seeschaaf über das Engagement des Wagniskapitalunternehmens im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der Diplom-Ingenieur ist Analyst bei Hasso Plattner Ventures.
ECOreporter.de: Herr Seeschaaf, was reizt Sie an Erneuerbarer Energie?
Henning Seeschaaf: Dieser Markt hat ein hohes Wachstumspotential. Es handelt sich um Zukunftstechnologie, und Deutschland bietet hier technologische Exzellenz.. Wir investieren pro Unternehmen 500.000 bis 10 Millionen Euro. Die Beteiligungen wollen wir drei bis sieben Jahre lang halten.
ECOreporter.de: Woher erwarten Sie die Impulse für weitere Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien?
Seeschaaf: Ich denke, dass vor allen die so genannten „Hidden Champions“, also verborgene Perlen in den Wertschöpfungsketten große Impulse setzen können und werden, um Erneuerbare Energie zu konkurrenzfähigen Preisen am Markt anbieten zu können.
ECOreporter.de: Wo sehen Sie besondere Chancen?
Seeschaaf: Die meisten Erneuerbare-Energie-Technologien haben eine Existenzberechtigung. Photovoltaik und Windenergie haben aber momentan aufgrund ihrer Lobby die besten Aussichten. Schwerer fassbar sind Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz, etwa neuartige Wärmepumpen. Dennoch haben sie große Potentiale. Bei unseren Investments legen wir die regionalen Schwerpunkte auf Europa und Israel.
ECOreporter.de: Wo liegen Ihrer Erfahrung nach Risiken für Investments in die Branche der Erneuerbaren Energien?
Seeschaaf: Risiken liegen in evtl. unzureichender Marktkenntnis der Investoren, in Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, in Technologiesprüngen und in dem Problem, Erkenntnisse über die Marktteilnehmer und deren Konzepte zu erlangen.
ECOreporter.de: Welche Voraussetzungen muss ein Erneuerbare-Energie-Unternehmen erfüllen, damit es für Sie interessant ist?
Seeschaaf: Idealerweise sollte es Einnahmen erzielen, eine Technologie bieten, die sprunghafte Verbesserungen und Kostenpotenziale ermöglicht, es sollte Aussicht auf Wertsteigerungen haben und ein starkes Team. Wichtig ist zudem, dass ein attraktiver Exit in 3 bis 7 Jahren möglich ist.
ECOreporter.de: Wie knüpfen Sie Kontakt zu Erneuerbare-Energie-Unternehmen?
Seeschaaf: Auf Fachtagungen und per Forschungsinstituten, durch Initiativschreiben an uns, durch unsere eigene Initiative.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Ihnen als Investor und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen?
Seeschaaf: Wir gehen Minderheitsbeteiligungen ein und stehen den Unternehmern beratend zur Seite.
ECOreporter.de: Projektfinanzierungen für Erneuerbare Energien sind in Zeiten der Finanzkrise problematisch. Wie wirkt sich das auf Ihr Beteiligungsverhalten aus?
Seeschaaf: Der Erfolg der Geschäftsmodelle von Projektentwicklern ist im starken Maß davon geprägt, mit dem vorhandenen Eigenkapital möglichst viel Fremdkapital zu einer niedrigen Verzinsung zu akquirieren. Zur Zeit ist erkennbar, dass Banken größere Sicherheiten und eine höhere Verzinsung fordern. Die Finanzierung von Projektentwicklern ist in meinen Augen jedoch kein wirklich interessantes Thema für Venture Capital-Gesellschaften. Grundsätzlich investieren wir in Unternehmen und partizipieren an deren Wertzuwachs. Der Projektentwickler im klassischen Sinne will jedoch nur das Projekt finanzieren, z.B. einen Solarpark, um es später zu veräußern. Der Käufer, z.B. ein Rentenfonds, kauft damit im eigentlichen Sinne die Rendite, die dieser Park aufgrund der Einspeisevergütung in den nächsten 20 Jahren erwirtschaften wird. Sie liegt jedoch meist unter den von Venture Capital Gesellschaften angestrebten Renditen. Zudem sind die Fondslaufzeiten von Venture Capital Gesellschaften deutlich kürzer.
Die momentane Schwierigkeit von Projektentwicklern, die Finanzierung sicherzustellen, beeinflusst natürlich auch die Zulieferer. Präsentiert beispielsweise ein Modulhersteller langjährige Verträge mit Projektentwicklern, ist zu analysieren, ob die Kunden die Finanzierung stemmen können.
ECOreporter.de: Wie wird sich ein Ölpreis von 40 bis 100 Dollar je Barrel auf die Entwicklung der Erneuerbaren Energien auswirken?
Seeschaaf: Ein hoher Preis für fossile Brennstoffe erleichtert es der Erneuerbaren Energie, früher die so genannte „Grid Parity“ zu erreichen, also zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren. Ist dieser Punkt erreicht, rechnen alle Experten mit einem drastischen Anstieg der Nachfrage nach diesen Energieerzeugern.
Zudem wird die Öffentlichkeit weiter für das Thema „Verknappung von fossilen Ressourcen“ sensibilisiert und die Nachfrage nach effizienteren Technologien und alternativen Energieträgern wird sich erhöhen. Am Beispiel der Hybridfahrzeuge ließ sich dieser Trend bereits gut erkennen.
ECOreporter.de: Herr Seeschaaf, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Kontakt:
Hasso Plattner Ventures Management GmbH
Henning Seeschaaf
August-Bebel-Str. 88
14482 Potsdam
E-Mail: [email protected] (Link entfernt)
Tel.: 0331 / 97992-119
Internet: www.hp-ventures.com
Kurzportrait des Unternehmens
Hasso Plattner Ventures Management GmbH, im Juli 2005 in Potsdam bei Berlin gegründet, ist eine Venture-Capital-Gesellschaft. Sie geht Minderheitsbeteiligungen bei Start-up-Unternehmen ein und unterstützt sie bei der Erschließung internationaler Märkte. Der Branchenschwerpunkt der Investitionen lag zunächst im Bereich der Informationstechnologie, seit Anfang 2008 hat sich durch die Auflage eines zweiten Fonds der Fokus auf „Cleantech“ und etablierte Unternehmen erweitert. SAP Mitbegründer Prof. Dr. h. c. Hasso Plattner trägt den größten Anteil zum Investment-Kapital bei, gefolgt von der InvestitionsBank Brandenburg und CMEA Ventures sowie den Unternehmern Shai Agassi und Arnon Katz. Die Portfoliounternehmen sollen nicht nur von der finanziellen Unterstützung profitieren, sondern auch vom Know-How der Berater. Zum Stichtag 10. Februar 2009 umfasst das Portfolio der Gesellschaft dreizehn Unternehmen, die 2008 Umsätze von über 23,5 Millionen Euro erwirtschafteten.
ECOreporter.de: Herr Seeschaaf, was reizt Sie an Erneuerbarer Energie?
Henning Seeschaaf: Dieser Markt hat ein hohes Wachstumspotential. Es handelt sich um Zukunftstechnologie, und Deutschland bietet hier technologische Exzellenz.. Wir investieren pro Unternehmen 500.000 bis 10 Millionen Euro. Die Beteiligungen wollen wir drei bis sieben Jahre lang halten.
ECOreporter.de: Woher erwarten Sie die Impulse für weitere Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien?
Seeschaaf: Ich denke, dass vor allen die so genannten „Hidden Champions“, also verborgene Perlen in den Wertschöpfungsketten große Impulse setzen können und werden, um Erneuerbare Energie zu konkurrenzfähigen Preisen am Markt anbieten zu können.
ECOreporter.de: Wo sehen Sie besondere Chancen?
Seeschaaf: Die meisten Erneuerbare-Energie-Technologien haben eine Existenzberechtigung. Photovoltaik und Windenergie haben aber momentan aufgrund ihrer Lobby die besten Aussichten. Schwerer fassbar sind Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz, etwa neuartige Wärmepumpen. Dennoch haben sie große Potentiale. Bei unseren Investments legen wir die regionalen Schwerpunkte auf Europa und Israel.
ECOreporter.de: Wo liegen Ihrer Erfahrung nach Risiken für Investments in die Branche der Erneuerbaren Energien?
Seeschaaf: Risiken liegen in evtl. unzureichender Marktkenntnis der Investoren, in Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, in Technologiesprüngen und in dem Problem, Erkenntnisse über die Marktteilnehmer und deren Konzepte zu erlangen.
ECOreporter.de: Welche Voraussetzungen muss ein Erneuerbare-Energie-Unternehmen erfüllen, damit es für Sie interessant ist?
Seeschaaf: Idealerweise sollte es Einnahmen erzielen, eine Technologie bieten, die sprunghafte Verbesserungen und Kostenpotenziale ermöglicht, es sollte Aussicht auf Wertsteigerungen haben und ein starkes Team. Wichtig ist zudem, dass ein attraktiver Exit in 3 bis 7 Jahren möglich ist.
ECOreporter.de: Wie knüpfen Sie Kontakt zu Erneuerbare-Energie-Unternehmen?
Seeschaaf: Auf Fachtagungen und per Forschungsinstituten, durch Initiativschreiben an uns, durch unsere eigene Initiative.
ECOreporter.de: Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Ihnen als Investor und den Gesellschaften, an denen Sie sich beteiligen?
Seeschaaf: Wir gehen Minderheitsbeteiligungen ein und stehen den Unternehmern beratend zur Seite.
ECOreporter.de: Projektfinanzierungen für Erneuerbare Energien sind in Zeiten der Finanzkrise problematisch. Wie wirkt sich das auf Ihr Beteiligungsverhalten aus?
Seeschaaf: Der Erfolg der Geschäftsmodelle von Projektentwicklern ist im starken Maß davon geprägt, mit dem vorhandenen Eigenkapital möglichst viel Fremdkapital zu einer niedrigen Verzinsung zu akquirieren. Zur Zeit ist erkennbar, dass Banken größere Sicherheiten und eine höhere Verzinsung fordern. Die Finanzierung von Projektentwicklern ist in meinen Augen jedoch kein wirklich interessantes Thema für Venture Capital-Gesellschaften. Grundsätzlich investieren wir in Unternehmen und partizipieren an deren Wertzuwachs. Der Projektentwickler im klassischen Sinne will jedoch nur das Projekt finanzieren, z.B. einen Solarpark, um es später zu veräußern. Der Käufer, z.B. ein Rentenfonds, kauft damit im eigentlichen Sinne die Rendite, die dieser Park aufgrund der Einspeisevergütung in den nächsten 20 Jahren erwirtschaften wird. Sie liegt jedoch meist unter den von Venture Capital Gesellschaften angestrebten Renditen. Zudem sind die Fondslaufzeiten von Venture Capital Gesellschaften deutlich kürzer.
Die momentane Schwierigkeit von Projektentwicklern, die Finanzierung sicherzustellen, beeinflusst natürlich auch die Zulieferer. Präsentiert beispielsweise ein Modulhersteller langjährige Verträge mit Projektentwicklern, ist zu analysieren, ob die Kunden die Finanzierung stemmen können.
ECOreporter.de: Wie wird sich ein Ölpreis von 40 bis 100 Dollar je Barrel auf die Entwicklung der Erneuerbaren Energien auswirken?
Seeschaaf: Ein hoher Preis für fossile Brennstoffe erleichtert es der Erneuerbaren Energie, früher die so genannte „Grid Parity“ zu erreichen, also zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren. Ist dieser Punkt erreicht, rechnen alle Experten mit einem drastischen Anstieg der Nachfrage nach diesen Energieerzeugern.
Zudem wird die Öffentlichkeit weiter für das Thema „Verknappung von fossilen Ressourcen“ sensibilisiert und die Nachfrage nach effizienteren Technologien und alternativen Energieträgern wird sich erhöhen. Am Beispiel der Hybridfahrzeuge ließ sich dieser Trend bereits gut erkennen.
ECOreporter.de: Herr Seeschaaf, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Kontakt:
Hasso Plattner Ventures Management GmbH
Henning Seeschaaf
August-Bebel-Str. 88
14482 Potsdam
E-Mail: [email protected] (Link entfernt)
Tel.: 0331 / 97992-119
Internet: www.hp-ventures.com
Kurzportrait des Unternehmens
Hasso Plattner Ventures Management GmbH, im Juli 2005 in Potsdam bei Berlin gegründet, ist eine Venture-Capital-Gesellschaft. Sie geht Minderheitsbeteiligungen bei Start-up-Unternehmen ein und unterstützt sie bei der Erschließung internationaler Märkte. Der Branchenschwerpunkt der Investitionen lag zunächst im Bereich der Informationstechnologie, seit Anfang 2008 hat sich durch die Auflage eines zweiten Fonds der Fokus auf „Cleantech“ und etablierte Unternehmen erweitert. SAP Mitbegründer Prof. Dr. h. c. Hasso Plattner trägt den größten Anteil zum Investment-Kapital bei, gefolgt von der InvestitionsBank Brandenburg und CMEA Ventures sowie den Unternehmern Shai Agassi und Arnon Katz. Die Portfoliounternehmen sollen nicht nur von der finanziellen Unterstützung profitieren, sondern auch vom Know-How der Berater. Zum Stichtag 10. Februar 2009 umfasst das Portfolio der Gesellschaft dreizehn Unternehmen, die 2008 Umsätze von über 23,5 Millionen Euro erwirtschafteten.