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Hintergrund: Der Zins - Definition, Entstehung und Kritik
Der Zins ist ökonomisch betrachtet der Preis eines Kredites. Dieser Kredit kostet Geld, weil der Gläubiger für eine bestimmte Zeit sein eigenes Geld aus der Hand gibt und somit keine Gewinne erwirtschaften kann - es sei denn, er nimmt Zinsen.
Die Höhe des Zinssatzes ist immer abhängig von der jeweiligen Marktlage und der Verhandlungsstärke des Schuldners.
Ein Zinssystem setzt Geld voraus und dieses entstand ca. 650 v.Chr. Damals schuf Krösus, ein König in Lydien, ein Teil der heutigen Türkei, die erste einheitliche Währung. Seine Münzen waren nicht leicht zu fälschen; und in wenigen Jahren wurde seine Währung zu einem akzeptierten Zahlungsmittel. Vorher waren die Menschen mit dem so genannten "Naturalgeld" ausgekommen. Darunter versteht man den Tausch Ware gegen Ware; ein umständliches System: Um z.B. Gewürze zu kaufen, ist es natürlich einfacher, ein paar Münzen in die Tasche zu stecken, als eine Schafsherde mit auf den Markt zu bringen.
Nicht viel später entstanden die ersten Anzeichen eines Zinssystems. Die Anfänge lagen vermutlich in Mesopotamien und in Babylonien. Wenn ein Schuldner säumig wurde, bot er dem Kreditgeber (Gläubiger) an, seine Schulden mit Arbeit auszugleichen. Die Arbeit war damals fast das einzige Gut, welches ein Schuldner anbieten konnte. Oft wurden diese Menschen zu Leibeigenen des Gläubigers. Doch einige Menschen zahlten ihre Zinsen bereits mit Geld, damals allerdings mit uneinheitlichen Silberstücken. Nach und nach entwickelte sich das System des Geldleihens auf Basis eines Zinssystems, und schon früh wurde Kritik geübt.
Bereits der griechische Philosoph Aristoteles kritisierte das Zinssystem: "Das Geld ist für den Tausch entstanden, der Zins aber weist ihm die Bestimmung an, sich durch sich selbst zu vermehren. Daher widerstreitet auch diese Erwerbsweise unter alle am weitesten dem Naturrecht."
Und auch um 200 n.Chr. beschwerten sich die Menschen über die Leute, die durch bloßes Geldleihen reich wurden und ein hartes Arbeitsleben, wie es damals üblich war, gar nicht kannten.
Um 800 kam es soweit, dass Menschen, die Kredite mit Zinsen vergaben, mit dem Königsbann belegt und bei Wiederholung sogar eingesperrt wurden. Es galt als eine Sünde und zudem höchst unmoralisch, und bis zum 18. Jahrhundert war es im Christentum sogar päpstlich verboten. Heute noch gibt es eine kritische Einstellung seitens der Kirche gegenüber dem Zinssystem.
Der österreichische Antoprosoph Rudolf Steiner sagte : "Sie wissen ja, dass es Zeiten gegeben hat, in denen das Zinsnehmen für Geliehenes als unmoralisch galt. Und es galt nur als moralisch, zinslos zu leihen. Es gibt heute etwas höchst Unnatürliches in der sozialen Ordnung. Das besteht darin, dass das Geld sich vermehrt, wenn man es bloß hat. Man legt es auf eine Bank und bekommt Zinsen. Das ist das unnatürlichste, was es geben kann. Es ist eigentlich ein bloßer Unsinn. Man tut gar nichts, man legt sein Geld auf die Bank, das man vielleicht auch nicht erarbeitet hat, sondern ererbt hat, und bekommt Zinsen dafür. Das ist ein völliger Unsinn."
Einer der größten Kritiker des Zinssystems war der deutsch-argentinische Kaufmann und Begründer der Freiwirtschaftslehre Silvio Gesell (1862-1930). Seine Vorstellung von einer Wirtschaft ohne Zinsen lässt sich gut mit denen sämtlicher Weltreligionen verbinden. Während die Christen ihre Zinsverbote abgeschafft haben, ohne jedoch die kritische Einstellung aufgegeben zu haben, hält beispielsweise der Islam am Zinsverbot fest, was zur Entwicklung eines eigenen islamischen Bankwesens geführt hat. Eine stabile Wirtschaftsentwicklung sei nur möglich, wenn das Zinsniveau gegen Null sinke, so islamische Vertreter von Banken. In der zentralen Kritik steht die so genannte Liquiditätsprämie. Sie verhindert das Absinken des Zinsniveaus gegen Null. Die Liquiditätsprämie beschreibt den Preis dafür, dass der Gläubiger während der Laufzeit des Kredites nicht mit dem geliehenen Geld wirtschaften kann.
Gehört dem islamischen Wirtschaftssystem die Zukunft, weil es kein Zinssystem besitzt? Die Zinsen gelten vor allem in Zeiten der Finanzkrise als problematisch. Etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung verarmen letztlich schlicht aufgrund des Zinssystems. Zinsen verursachen für die Mehrheit eine automatische Verarmung und die Schere vergrößert sich zwischen arm und reich. Eine entscheidende Rolle dabei spielen auch die Staatsschulden. In Deutschland beispielsweise betragen sie derzeit ca. 1.530 Milliarden Euro. Die Zinsen belaufen sich dabei auf umgerechnet 75.000 Euro pro Minute.
Die Höhe des Zinssatzes ist immer abhängig von der jeweiligen Marktlage und der Verhandlungsstärke des Schuldners.
Ein Zinssystem setzt Geld voraus und dieses entstand ca. 650 v.Chr. Damals schuf Krösus, ein König in Lydien, ein Teil der heutigen Türkei, die erste einheitliche Währung. Seine Münzen waren nicht leicht zu fälschen; und in wenigen Jahren wurde seine Währung zu einem akzeptierten Zahlungsmittel. Vorher waren die Menschen mit dem so genannten "Naturalgeld" ausgekommen. Darunter versteht man den Tausch Ware gegen Ware; ein umständliches System: Um z.B. Gewürze zu kaufen, ist es natürlich einfacher, ein paar Münzen in die Tasche zu stecken, als eine Schafsherde mit auf den Markt zu bringen.
Nicht viel später entstanden die ersten Anzeichen eines Zinssystems. Die Anfänge lagen vermutlich in Mesopotamien und in Babylonien. Wenn ein Schuldner säumig wurde, bot er dem Kreditgeber (Gläubiger) an, seine Schulden mit Arbeit auszugleichen. Die Arbeit war damals fast das einzige Gut, welches ein Schuldner anbieten konnte. Oft wurden diese Menschen zu Leibeigenen des Gläubigers. Doch einige Menschen zahlten ihre Zinsen bereits mit Geld, damals allerdings mit uneinheitlichen Silberstücken. Nach und nach entwickelte sich das System des Geldleihens auf Basis eines Zinssystems, und schon früh wurde Kritik geübt.
Bereits der griechische Philosoph Aristoteles kritisierte das Zinssystem: "Das Geld ist für den Tausch entstanden, der Zins aber weist ihm die Bestimmung an, sich durch sich selbst zu vermehren. Daher widerstreitet auch diese Erwerbsweise unter alle am weitesten dem Naturrecht."
Und auch um 200 n.Chr. beschwerten sich die Menschen über die Leute, die durch bloßes Geldleihen reich wurden und ein hartes Arbeitsleben, wie es damals üblich war, gar nicht kannten.
Um 800 kam es soweit, dass Menschen, die Kredite mit Zinsen vergaben, mit dem Königsbann belegt und bei Wiederholung sogar eingesperrt wurden. Es galt als eine Sünde und zudem höchst unmoralisch, und bis zum 18. Jahrhundert war es im Christentum sogar päpstlich verboten. Heute noch gibt es eine kritische Einstellung seitens der Kirche gegenüber dem Zinssystem.
Der österreichische Antoprosoph Rudolf Steiner sagte : "Sie wissen ja, dass es Zeiten gegeben hat, in denen das Zinsnehmen für Geliehenes als unmoralisch galt. Und es galt nur als moralisch, zinslos zu leihen. Es gibt heute etwas höchst Unnatürliches in der sozialen Ordnung. Das besteht darin, dass das Geld sich vermehrt, wenn man es bloß hat. Man legt es auf eine Bank und bekommt Zinsen. Das ist das unnatürlichste, was es geben kann. Es ist eigentlich ein bloßer Unsinn. Man tut gar nichts, man legt sein Geld auf die Bank, das man vielleicht auch nicht erarbeitet hat, sondern ererbt hat, und bekommt Zinsen dafür. Das ist ein völliger Unsinn."
Einer der größten Kritiker des Zinssystems war der deutsch-argentinische Kaufmann und Begründer der Freiwirtschaftslehre Silvio Gesell (1862-1930). Seine Vorstellung von einer Wirtschaft ohne Zinsen lässt sich gut mit denen sämtlicher Weltreligionen verbinden. Während die Christen ihre Zinsverbote abgeschafft haben, ohne jedoch die kritische Einstellung aufgegeben zu haben, hält beispielsweise der Islam am Zinsverbot fest, was zur Entwicklung eines eigenen islamischen Bankwesens geführt hat. Eine stabile Wirtschaftsentwicklung sei nur möglich, wenn das Zinsniveau gegen Null sinke, so islamische Vertreter von Banken. In der zentralen Kritik steht die so genannte Liquiditätsprämie. Sie verhindert das Absinken des Zinsniveaus gegen Null. Die Liquiditätsprämie beschreibt den Preis dafür, dass der Gläubiger während der Laufzeit des Kredites nicht mit dem geliehenen Geld wirtschaften kann.
Gehört dem islamischen Wirtschaftssystem die Zukunft, weil es kein Zinssystem besitzt? Die Zinsen gelten vor allem in Zeiten der Finanzkrise als problematisch. Etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung verarmen letztlich schlicht aufgrund des Zinssystems. Zinsen verursachen für die Mehrheit eine automatische Verarmung und die Schere vergrößert sich zwischen arm und reich. Eine entscheidende Rolle dabei spielen auch die Staatsschulden. In Deutschland beispielsweise betragen sie derzeit ca. 1.530 Milliarden Euro. Die Zinsen belaufen sich dabei auf umgerechnet 75.000 Euro pro Minute.