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Hohe Abschreibungen verhageln Bilanz von Phoenix Solar

Rund vier Wochen nach ihrer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr hat die Phoenix Solar AG ihre Bilanz für die ersten neun Monate 2011 veröffentlicht. Demnach haben hohe Abschreibungen auf Lagerbestände ihr Ergebnis verhagelt. Aufgrund des beschleunigten Preisverfalls fielen allein im dritten Quartal Lagerbestandsabwertungen in Höhe von 9,6 Millionen Euro an. Nach einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT)  von 4,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum fiel daher ein Minus von 13,2 Millionen Euro an. Nach neun Monaten verbuchte das Solarunternehmen aus Sulzemoos bei München einen EBIT-Verlust in Höhe von 39,5 Millionen Euro. Im Vorjahrszeitraum waren noch 31,2 Millionen Euro Gewinn erzielt worden. Die EBIT-Marge, das Verhältnis von EBIT zu Umsatz kehrte sich nach 6,8 Prozent im Vorjahreszeitraum ins Negative und lag nun bei -15,6 Prozent.

Dagegen war es Phoenix Solar gelungen, den Umsatz im dritten Quartal kräftig zu steigern. Den Umsatzanstieg von 18,7 Prozent auf 113,1 Millionen Euro erklärt das Photovoltaik-Systemhaus im Wesentlichen mit dem verstärkten Auslandsgeschäft, das um 53,4 Prozent auf 81,0 Millionen Euro anstieg und 71,6 Prozent zum Quartalsumsatz beitrug. Dadurch habe man die Nachfrageschwäche im ehemaligen Leitmarkt Deutschland im dritten Quartal mehr als ausgleichen können. Aufgrund des rückläufigen Zubaus bei Photovoltaikanlagen sei der in Deutschland erwirtschaftete Konzernumsatz von Juli bis September um 24,4 Prozent auf 32,1 Millionen Euro geschrumpft.

Auf Sicht von neun Monaten konnte Phoenix Solar den schwachen Zubau bei der deutschen Photovoltaik nicht kompensieren. Denn in diesem Zeitraum steuerte der im Ausland erzielte Umsatz nur 58,9 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Dabei wurde er um über 53 Prozent auf 149,6 Millionen Euro erhöht. Der Konzernumsatz der Phoenix Solar Gruppe fiel  aber mit insgesamt 253,9 Millionen Euro um 44,7 Prozent geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Der Auftragsbestand des Unternehmens macht aktuell wenig Hoffnung auf Besserung. Laut Phoenix Solar lag der konsolidierte Auftragsbestand Ende des dritten Quartals mit 237 Millionen Euro um 12,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der um bereits im Bau befindliche Projekte bereinigte Auftragsbestand lag mit 98 Millionen Euro sogar noch deutlicher unter dem Vorjahreswert von 147 Millionen Euro. 73 Prozent der Aufträge stammen aus dem Ausland, rund 49 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei ist der Der Auftragsbestand außerhalb Europas besonders stark gewachsen, er sprang von einer Million auf 24 Millionen Euro.

Wie bereits bekanntgegeben, hat die Phoenix Solar AG ihre Umsatz- und Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2011 gesenkt und geht nun von einem Umsatz in der Bandbreite von 350 bis 400 Mio. EUR und einem Ergebnis (EBIT) von -42 bis -49 Mio. EUR aus (wir Opens external link in new windowberichteten). „Um in diesem schwierigen Marktumfeld wieder profitabel zu werden, wollen wir uns zukünftig schlanker aufstellen und uns auf margenstarke Bereiche der Wertschöpfung konzentrieren“, erklärte dazu Dr. Andreas Hänel, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG. Man habe bereits Maßnahmen zur Kostensenkung und Optimierung des Geschäftsmodells eingeleitet.

Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
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