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Hohe Verluste für Vossloh - Trendwende bei der Aktie?
Knapp vier Wochen nach der Gewinnwarnung für das Gesamtjahr hat der Bahntechnikkonzern Vossloh eine negative Bilanz für das erste Halbjahr vorgelegt. Zwar wurde der Umsatz der ersten sechs Monate gegenüber dem Vorjahr leicht um 2,2 Prozent auf 626 Millionen Euro verbessert. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) fiel jedoch ein Verlust in Höhe von 145 Millionen Euro an. Im ersten Halbajhr 2013 hatte das Unternehmen aus Werdohl noch ein positives EBIT in Höhe von 12,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Immerhin: Bei dem Minus ist laut Vossloh bereits ein Großteil der vor einem Monat bekannt gegebenen zusätzlichen Ergebnisbelastungen eingerechnet (mehr über diese Belastungen erfahren Sie in unserem Bericht aus dem Juni).
Hans M. Schabert, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, erläuterte bei der Präsentation der Zwischenbilanz: „Die Geschäftsentwicklung ist im ersten Halbjahr 2014 operativ schwach ausgefallen. Das unterstreicht den akuten Handlungsbedarf, mit dem wir uns auseinandersetzen, um Vossloh wieder auf ein solides und nachhaltig belastbares Fundament zu stellen. Die Grundlagen dafür haben wir in den vergangenen Wochen geschaffen. Wichtige und zwingend notwendige Maßnahmen sind bereits in die Wege geleitet und teilweise auch schon umgesetzt worden. So haben wir beispielsweise unsere Strukturen verschlankt und die Entscheidung für einen neuen, modernen Standort von Vossloh Locomotives innerhalb des Stadtgebiets von Kiel getroffen.“
Schabert verwies auf die gute Auftragslage des Konzerns. Ende Juni hat nach seinen Angaben der Auftragseingang den entsprechenden Vorjahreswert um 12,4 Prozent übertroffen. Der Auftragsbestand sei von 1,52 Milliarden Euro Ende Juni 2013 bis zur Jahresmitte 2014 auf 1,76 Milliarden Euro angewachsen. „Es gilt nun vor allem, unseren außergewöhnlich guten Auftragsbestand in profitables Wachstum zu übersetzen. Parallel arbeiten wir an unserer mittel- und langfristigen Strategie für die Zukunftsperspektive des Konzerns“, stellte der Vorstandschef dazu fest.
Weiterhin hat der Geschäftsbereich Rail Infrastructure, der sämtliche Aktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen für die Schieneninfrastruktur umfasst, den größten Teil zum Umsatz beigetragen. Doch im ersten Halbjahr lagen die Erlöse mit 404,4 Millionen Euro um drei Prozent unter dem Vorjahresumsatz. Das EBIT des Geschäftsbereichs fiel in den ersten sechs Monaten 2014 negativ aus und belief sich auf minus 27,9 Millionen Euro. Die im zweiten Quartal 2014 erforderlichen Wertminderungen – insbesondere im Geschäftsfeld Switch Systems – hätten das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs deutlich belastetet, so Schabert.
Im Geschäftsbereich Transportation, in dem das Schienenfahrzeug- und Fahrzeugkomponentengeschäft einschließlich entsprechender Dienstleistungen gebündelt wird, stiegen dagegen die Umsätze im ersten Halbjahr 2014 deutlich an, um 13,2 Prozent auf 221,6 Millionen Euro. Allerdings fiel hier ein noch höherer EBIT-Verlust an. Er summierte sich auf ein Minus von 94,7 Millionen Euro. Dies führte Schabert vor allem auf hohe Aufwendungen im Zuge der bei Vossloh Locomotives in Kiel durchgeführten Restrukturierungen zurück sowie auf angepasste Einschätzungen von Projekt- und sonstigen Risiken.
Der Vorstandchef bekräftigte die am 27. Juni gekappte Prognose für das Gesamtjahr, wonach Vossloh in 2014 beim EBIT ein Minus von 150 bis 180 Millionen Euro erwirtschaften wird. Restrukturierungsmaßnahmen bei Vossloh Locomotives sowie im Geschäftsfeld Electrical Systems, die reduzierte Einschätzung der laufenden Projekte und notwendige Wertanpassungen verschiedener Vermögenswerte führen laut Schabert im laufenden Jahr 2014 insgesamt zu Ergebnisbelastungen von bis zu 250 Millionen Euro führen. Dabei bezifferte er die Aufwendungen für die notwendigen Restrukturierungen auf bis zu 100 Millionen Euro, die Belastung aus der aktuellen Bewertung der Bilanzansätze verschiedener Vermögensgegenstände auf bis zu 80 Millionen Euro und die aus der aktualisierten Einschätzung von Projekt- und sonstigen Risiken auf bis zu 70 Millionen Euro. Etwa zwei Drittel von diesen Ergebnisbelastungen würden sich nicht auf die Liquidität von Vossloh auswirken. Das Unternehmen solle ab 2015 wieder profitabel arbeiten. Die Bekanntgabe einer neuen Konzernstrategie kündigte der Vorstandsvositzende für den Dezember an.
Die Aktie von Vossloh hat nach der Gewinnwarnung vor vier Wochen zwölf Prozent an Wert verloren. Auf Jahressicht gab der Kurs im Xetra um acht Prozent auf 60,7 Euro nach. Nach Einschätzung von Jürgen Siebrecht, Analyst von HSBC, dürfte die aktuelle Zwischenbilanz Den „Tiefpunkt der Ergebnisentwicklung“ bei dem Bahntechnikkonzern darstellen. Er rechnet nun mit einer Kurserholung und empfiehlt, die Beteiligung überzugewichten. Als Kursziel nennt er 74 Euro.
Vossloh AG: ISIN DE0007667107 / WKN 766710
Hans M. Schabert, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, erläuterte bei der Präsentation der Zwischenbilanz: „Die Geschäftsentwicklung ist im ersten Halbjahr 2014 operativ schwach ausgefallen. Das unterstreicht den akuten Handlungsbedarf, mit dem wir uns auseinandersetzen, um Vossloh wieder auf ein solides und nachhaltig belastbares Fundament zu stellen. Die Grundlagen dafür haben wir in den vergangenen Wochen geschaffen. Wichtige und zwingend notwendige Maßnahmen sind bereits in die Wege geleitet und teilweise auch schon umgesetzt worden. So haben wir beispielsweise unsere Strukturen verschlankt und die Entscheidung für einen neuen, modernen Standort von Vossloh Locomotives innerhalb des Stadtgebiets von Kiel getroffen.“
Schabert verwies auf die gute Auftragslage des Konzerns. Ende Juni hat nach seinen Angaben der Auftragseingang den entsprechenden Vorjahreswert um 12,4 Prozent übertroffen. Der Auftragsbestand sei von 1,52 Milliarden Euro Ende Juni 2013 bis zur Jahresmitte 2014 auf 1,76 Milliarden Euro angewachsen. „Es gilt nun vor allem, unseren außergewöhnlich guten Auftragsbestand in profitables Wachstum zu übersetzen. Parallel arbeiten wir an unserer mittel- und langfristigen Strategie für die Zukunftsperspektive des Konzerns“, stellte der Vorstandschef dazu fest.
Weiterhin hat der Geschäftsbereich Rail Infrastructure, der sämtliche Aktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen für die Schieneninfrastruktur umfasst, den größten Teil zum Umsatz beigetragen. Doch im ersten Halbjahr lagen die Erlöse mit 404,4 Millionen Euro um drei Prozent unter dem Vorjahresumsatz. Das EBIT des Geschäftsbereichs fiel in den ersten sechs Monaten 2014 negativ aus und belief sich auf minus 27,9 Millionen Euro. Die im zweiten Quartal 2014 erforderlichen Wertminderungen – insbesondere im Geschäftsfeld Switch Systems – hätten das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs deutlich belastetet, so Schabert.
Im Geschäftsbereich Transportation, in dem das Schienenfahrzeug- und Fahrzeugkomponentengeschäft einschließlich entsprechender Dienstleistungen gebündelt wird, stiegen dagegen die Umsätze im ersten Halbjahr 2014 deutlich an, um 13,2 Prozent auf 221,6 Millionen Euro. Allerdings fiel hier ein noch höherer EBIT-Verlust an. Er summierte sich auf ein Minus von 94,7 Millionen Euro. Dies führte Schabert vor allem auf hohe Aufwendungen im Zuge der bei Vossloh Locomotives in Kiel durchgeführten Restrukturierungen zurück sowie auf angepasste Einschätzungen von Projekt- und sonstigen Risiken.
Der Vorstandchef bekräftigte die am 27. Juni gekappte Prognose für das Gesamtjahr, wonach Vossloh in 2014 beim EBIT ein Minus von 150 bis 180 Millionen Euro erwirtschaften wird. Restrukturierungsmaßnahmen bei Vossloh Locomotives sowie im Geschäftsfeld Electrical Systems, die reduzierte Einschätzung der laufenden Projekte und notwendige Wertanpassungen verschiedener Vermögenswerte führen laut Schabert im laufenden Jahr 2014 insgesamt zu Ergebnisbelastungen von bis zu 250 Millionen Euro führen. Dabei bezifferte er die Aufwendungen für die notwendigen Restrukturierungen auf bis zu 100 Millionen Euro, die Belastung aus der aktuellen Bewertung der Bilanzansätze verschiedener Vermögensgegenstände auf bis zu 80 Millionen Euro und die aus der aktualisierten Einschätzung von Projekt- und sonstigen Risiken auf bis zu 70 Millionen Euro. Etwa zwei Drittel von diesen Ergebnisbelastungen würden sich nicht auf die Liquidität von Vossloh auswirken. Das Unternehmen solle ab 2015 wieder profitabel arbeiten. Die Bekanntgabe einer neuen Konzernstrategie kündigte der Vorstandsvositzende für den Dezember an.
Die Aktie von Vossloh hat nach der Gewinnwarnung vor vier Wochen zwölf Prozent an Wert verloren. Auf Jahressicht gab der Kurs im Xetra um acht Prozent auf 60,7 Euro nach. Nach Einschätzung von Jürgen Siebrecht, Analyst von HSBC, dürfte die aktuelle Zwischenbilanz Den „Tiefpunkt der Ergebnisentwicklung“ bei dem Bahntechnikkonzern darstellen. Er rechnet nun mit einer Kurserholung und empfiehlt, die Beteiligung überzugewichten. Als Kursziel nennt er 74 Euro.
Vossloh AG: ISIN DE0007667107 / WKN 766710