Fonds / ETF

IIV Mikrofinanzfonds wird geschlossen - vorübergehend

Der IIV Mikrofinanzfonds wird drei Monate lang für Neuinvestitionen geschlossen. Das gab die Invest in Visions GmbH bekannt, die den Mikrofinanzfonds im Herbst 2011 auf den Markt gebracht hat. Der Fonds investiert in Mikrofinanzinstitutionen, die in Schwellen- und Entwicklungsländern Mikrokredite an Kleinunternehmer wie etwa Handwerker oder Händler vergeben, damit die sich eine wirtschaftliche Existenz aufbauen können. Im Mai hatte sich der Fonds schwach entwickelt (wir haben darüber  berichtet).

Nach dem sehr starken Volumenwachstum des IIV Mikrofinanzfonds tritt der Anbieter nun auf die Bremse. Der Fonds verfügt ein Volumen von insgesamt knapp 300 Millionen Euro. Es hat sich damit innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Er ist damit der größte in Deutschland zum Vertrieb an Privatanleger zugelassene Mikrofinanzfonds. Nun teilte die Fondsinitiatorin, die Frankfurter Invest in Visions GmbH, mit, dass der IIV Mikrofinanzfonds  zum 1. August 2016 für drei Monate für Neuanlagen geschlossen werde.

Der IIV Mikrofinanzfonds wächst schneller als er die Investitionen steigern kann

„Die temporäre Schließung dient vor allem dem Schutz der investierten Anleger“, erklärte die Invest in Visions GmbH dazu. Sie wolle diesen Anlegern „eine gute Chance auf eine vernünftige Verzinsung der Anlage“ ermöglichen. Zum Hintergrund: Der Investition in eine Mikrofinanzinstitution (MFI) gehen umfassende Prüfungen voraus. Sie müssen nicht nur wirtschaftlich stabil und in der Lage sein, das Kreditgeschäft kompetent zu betreiben, sondern auch Mindeststandards einer nachhaltigen Kreditvergabe erfüllen. Offenbar sieht sich die Invest in Visions GmbH nicht in der Lage, so schnell ausreichend viele MFI umfassend zu prüfen, wie das Anlagevolumen des IIV Mikrofinanzfonds wächst. Sie legt einen Schwerpunkt auf kleinen und mittleren MFI, die vornehmlich in ländlichen Gebieten aktiv sind, wo Menschen kaum Zugang zu Finanzinstitutionen haben. Das Unternehmen kündigte an, dass der Fonds in der zweiten Novemberhälfte wieder für Neuanlagen geöffnet werde.

Laut der jüngsten Monatsbilanz des IIV Mikrofinanzfonds war dieser zuletzt nur zu zwei Dritteln investiert, Rund 33 Prozent des Fondsvolumens bestand aus liquiden Mitteln, die nicht in MFI investiert waren und damit kaum Rendite einbringen konnten. Rund 29 Prozent des Fondsvolumens waren an MFI in Asien geflossen, rund 23 Prozent an MFI in Lateinamerika. Der Rest entfiel auf Investitionen in Afrika und in die Region Osteuropa/Kaukasus.
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