Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen

Im Dreijahrestief - weniger Investitonen in Erneuerbare Energien

Die weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien haben einen Tiefstand erreicht. Sowohl institutionelle als auch private Anleger haben im ersten Quartal 2012 weltweit wesentlich weniger Geld in den Sektor gesteckt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Brancheninformationsdiensts Bloomberg New Energy Finance.

Mit 27 Milliarden US-Dollar lagen die Investitionen in regenerative Energien  demnach auf dem tiefstem Stand seit 2009. Verglichen mit dem ersten Vierteljahr 2011 gingen die Investments um 22 Prozent zurück. Im vierten Quartal 2011 war 28 Prozent mehr Kapital in die Branchen geflossen. Der Rückgang zeigt sich der Studie zufolge sowohl im Bereich Wagniskapital als auch bei Aktien, geschlossenen Fonds und in der Projektfinanzierung. Einzige Ausnahmen seien kleine und kleinste Erneuerbare-Energie-Anlagen sowie der Bereich Forschung und Entwicklung.

In die Projektfinanzierung großer Windfarmen und Solarparks flossen dem Report zufolge im ersten Quartal 2012 global 24,3 Milliarden US-Dollar. 1,9 Milliarden davon entfielen auf Wagniskapital und Private- Equity-Vermögen. 601 Millionen Dollar wurden für Publikumsfonds eingeworben.  

Der Investitionsstand sei „kein Desaster“, aber er reflektiere die große Unsicherheit der Investoren, wie es mit den Vergütungssystemen und Förderprogrammen für Strom aus Erneuerbaren Quellen in der EU und in den USA weitergehen wird, kommentierte Michael Liedreich, CEO von Bloomberg New Energy Finance, das Ergebnis. 2009, auf dem zwischenzeitlichen Höhepunkt der Finanzkrise, habe das Investitionsniveau in Erneuerbare Energien, bei 20 Milliarden Dollar gelegen, so Liedreich.

In den USA sorge unter anderem der Präsidentschaftswahlkampf für diese Unsicherheit, weil die Republikaner erklärte Gegner der angestrebten Förderpolitik des US-Präsidenten  Barack Obama sein. In Europa sei die Staatschuldenkrise ein wichtiger Faktor. Beides werde sich auch auf die künftige Marktentwicklung auswirken und die Aussichten entsprechend eintrüben. Branchenunternehmen, den Herausforderungen durch anhaltenden Preisverfall und wachsenden, internationalen Konkurrenzdruck weiterhin standhalten können, seien in der Zukunft „extrem gut aufgestellt“, erklärte  Liedreich.

Die beiden größten Börsendebüts von Erneuerbare-Energie-Unternehmen im ersten Quartal waren der Studie zufolge beide Bioaktien-Unternehmen. Zum einen der kalifornische Biokraftstoff-Hersteller Ceres Inc., der bei der Produktion auf gentechnisch veränderte Energiepflanzen setzt. Dieses Unternehmen nahm über den Börsengang 74,8 Millionen Dollar ein. Zum anderen der ebenfalls in den USA ansässige Biodieselhersteller Renewable Energy Group (REG). Die Erstausgabe der REG-Aktie an der Technologie-Börse Nasdaq brachte dem Unternehmen 72 Millionen Dollar ein (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

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