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Immer weiter so? – Die meisten Großkonzerne enttäuschen in Sachen Nachhaltigkeit
Fast die Hälfte der internationalen Großunternehmen zeigt weiterhin kaum oder gar kein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Und nur etwa jedes sechste von ihnen kommt derzeit für nachhaltige Investoren überhaupt in Frage. Dieses ernüchternde Fazit zieht eine Untersuchung von 1.600 internationalen Konzernen. Diese Analyse stützt sich auf Daten aus 2015. Zu den nachhaltigsten Konzernen zählt der Report elf Unternehmen aus Deutschland.
Unter den internationalen Großunternehmen bemühen sich nur die wenigsten um mehr Nachhaltigkeit. Die große Mehrheit von ihnen hat hier noch großen Nachholbedarf. Das zeigt der „oekom Corporate Responsibility Review 2016“, in dem die Münchener Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research AG einen Überblick über die Nachhaltigkeitsleistungen von Großkonzernen gibt. Diese konnten in den Analysen 100 Punkte erreichen. Doch selbst die besten Branchen kamen auf einer Notenskala von 0 bis 100 im Durchschnitt nicht einmal auf die Hälfte. Am besten schnitten noch die Hersteller von Haushaltsprodukten ab mit einer durchschnittlichen Bewertung von 47,4 Punkten. Aus dieser Branche kam auch der Konzern mit der besten Note überhaupt: Der Düsseldorfer Henkel-Konzern erhielt 75 von 100 möglichen Punkten.
Elf deutsche Konzerne mit Spitzenplätzen, Frankreich und Großbritannien erreichten mehr
Auf der Bewertungsskala von oekom research AG, die von A bis D reicht, schaffte Henkel ein B+. Nach Einschätzung von oekom research müssen Unternehmen mindestens ein C erreichen, um für nachhaltige Investoren in Frage zu kommen (oekom Prime Status). In dem Report der Nachhaltigkeitsrating-Agentur haben aber in etlichen Branchen allenfalls die Nachhaltigkeitsbesten ein C erreicht. Nur etwas mehr als 16 Prozent der Konzerne erfüllten die Mindestanforderungen für den oekom Prime Status. Und kein Unternehmen zeigte so umfassende Nachhaltigkeitsleistungen, die oekom research für die Bestnote A verlangt.
Für mehrere Dutzend Branchen hat die Nachhaltigkeitsrating-Agentur in dem Report die Nachhaltigkeitsbesten benannt. Vor allem Konzerne aus Frankreich (16), Grossbritannien (13) und Deutschland (11) eroberten Spitzenplätze, erreichten also in ihrer Branche einen der ersten drei Plätze. Neben Henkel schafften es es die Softwareschmiede SAP, der Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom und die Deutsche Lufthansa in ihrer Branche sogar auf Platz 1, wofür aber dem Luftfahrtkonzern in der Logistikbranche ein C+ ausreichte. Immerhin Top-Positionen in ihren Branchen erreichten der Autobauer BMW, der von Peugot übertroffen wurde, Evonik und BASF, die beide knapp hinter dem niederländischen Chemiekonzern Akzo Nobel landeten, die Deutsche Post auf Rang 2 hinter der Lufthansa, MAN und die Hannover Rück, die in der Versicherungsbranche mit einem C+ auch Dax-Schwergewichte wie die Allianz und die Münchener Rück hinter sich ließ und nur von der französischen CNP Assurances übertroffen wurde.
Massive Nachhaltigkeitsprobleme vor allem in den Bereichen Bergbau und Energie
Nur bei knapp 36 Prozent der Konzerne stellte die oekom research AG immerhin einen Trend hin zu einer generellen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistungen fest, erste Ansätze zum Engagement auf diesem Gebiet. Aber bei knapp 48 Prozent der untersuchten Unternehmen hat die Nachhaltigkeitsrating-Agentur nicht einmal das festgestellt. Besonders schlecht schlossen nach ihren Angaben Versicherungen, die Bau- und Immobilienbranche, die Öl- und Gasbranche sowie der Einzelhandel und das Logistikgewerbe mit Bewertungen zwischen 20 und 25 von 100 möglichen Punkten ab.
Vor allem im Rohstoffsektor, zudem in der Metall- und in der Bergbaubranche sowie bei Öl- und Gasunternehmen hat die oekom research AG gravierende Nachhaltigkeitsverstöße festgestellt, Landnutzungskonflikte, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstöße. Arbeitsrechtsverletzungen gibt es nach ihren Angaben besonders häufig bei Konzernen aus der Textilindustrie. Hier habe 2015 jedes vierte Unternehmen einen entsprechenden Verstoß aufgewiesen.
Bildhinweis: Wie diese Kupfermine zeigt, verwandeln Bergbau-Konzerne Regionen nicht selten in wahre Mondlandschaften. / Quelle: Fotolia
Robert Haßler, CEO von oekom research, stellt zu den Ergebnissen fest: „Die Ergebnisse unseres Jahresberichts zeigen, dass es noch ein weiter Weg hin zu gelebtem nachhaltigen Wirtschaften ist. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen hat die Wichtigkeit und Bedeutung einer umfassenden Integration von Nachhaltigkeitskriterien in das Kerngeschäft erkannt. Wir hoffen, dass in Zukunft mehr Unternehmen den positiven Zusammenhang zwischen ökologischer und sozialer Verantwortung und dem Geschäftserfolg erkennen.“
Der „oekom Corporate Responsibility Review 2016“ enthält aber auch positive Beispiele, etwa die dänische Dong Energy. Sie sei unter den Energieerzeugern der Konzern mit der besten Nachhaltigkeitsstrategie. Während die meisten Energeiversorger noch keine umfangreichen Pläne zur Emissionsreduzierung entwickelt hätten verfolge Dong Energy bereits das Ziel, bis 2020 die Hälfte des Angebotes von Strom und Wärme in Dänemark auf Basis erneuerbarer Energien zu erzeugen. Derzeit liegt der Anteil erneuerbarer Energien am dänischen Energieverbrauch bei rund 24 Prozent. Laut oekom research will auch der britische Versorger Scottish and Southern Energy PLC (SSE) seine Klimabelastung durch den verstärkten Einsatz von regenerativer Energie bis 2020 halbieren.
Unter den internationalen Großunternehmen bemühen sich nur die wenigsten um mehr Nachhaltigkeit. Die große Mehrheit von ihnen hat hier noch großen Nachholbedarf. Das zeigt der „oekom Corporate Responsibility Review 2016“, in dem die Münchener Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research AG einen Überblick über die Nachhaltigkeitsleistungen von Großkonzernen gibt. Diese konnten in den Analysen 100 Punkte erreichen. Doch selbst die besten Branchen kamen auf einer Notenskala von 0 bis 100 im Durchschnitt nicht einmal auf die Hälfte. Am besten schnitten noch die Hersteller von Haushaltsprodukten ab mit einer durchschnittlichen Bewertung von 47,4 Punkten. Aus dieser Branche kam auch der Konzern mit der besten Note überhaupt: Der Düsseldorfer Henkel-Konzern erhielt 75 von 100 möglichen Punkten.
Elf deutsche Konzerne mit Spitzenplätzen, Frankreich und Großbritannien erreichten mehr
Auf der Bewertungsskala von oekom research AG, die von A bis D reicht, schaffte Henkel ein B+. Nach Einschätzung von oekom research müssen Unternehmen mindestens ein C erreichen, um für nachhaltige Investoren in Frage zu kommen (oekom Prime Status). In dem Report der Nachhaltigkeitsrating-Agentur haben aber in etlichen Branchen allenfalls die Nachhaltigkeitsbesten ein C erreicht. Nur etwas mehr als 16 Prozent der Konzerne erfüllten die Mindestanforderungen für den oekom Prime Status. Und kein Unternehmen zeigte so umfassende Nachhaltigkeitsleistungen, die oekom research für die Bestnote A verlangt.
Für mehrere Dutzend Branchen hat die Nachhaltigkeitsrating-Agentur in dem Report die Nachhaltigkeitsbesten benannt. Vor allem Konzerne aus Frankreich (16), Grossbritannien (13) und Deutschland (11) eroberten Spitzenplätze, erreichten also in ihrer Branche einen der ersten drei Plätze. Neben Henkel schafften es es die Softwareschmiede SAP, der Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom und die Deutsche Lufthansa in ihrer Branche sogar auf Platz 1, wofür aber dem Luftfahrtkonzern in der Logistikbranche ein C+ ausreichte. Immerhin Top-Positionen in ihren Branchen erreichten der Autobauer BMW, der von Peugot übertroffen wurde, Evonik und BASF, die beide knapp hinter dem niederländischen Chemiekonzern Akzo Nobel landeten, die Deutsche Post auf Rang 2 hinter der Lufthansa, MAN und die Hannover Rück, die in der Versicherungsbranche mit einem C+ auch Dax-Schwergewichte wie die Allianz und die Münchener Rück hinter sich ließ und nur von der französischen CNP Assurances übertroffen wurde.
Massive Nachhaltigkeitsprobleme vor allem in den Bereichen Bergbau und Energie
Nur bei knapp 36 Prozent der Konzerne stellte die oekom research AG immerhin einen Trend hin zu einer generellen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistungen fest, erste Ansätze zum Engagement auf diesem Gebiet. Aber bei knapp 48 Prozent der untersuchten Unternehmen hat die Nachhaltigkeitsrating-Agentur nicht einmal das festgestellt. Besonders schlecht schlossen nach ihren Angaben Versicherungen, die Bau- und Immobilienbranche, die Öl- und Gasbranche sowie der Einzelhandel und das Logistikgewerbe mit Bewertungen zwischen 20 und 25 von 100 möglichen Punkten ab.

Bildhinweis: Wie diese Kupfermine zeigt, verwandeln Bergbau-Konzerne Regionen nicht selten in wahre Mondlandschaften. / Quelle: Fotolia
Robert Haßler, CEO von oekom research, stellt zu den Ergebnissen fest: „Die Ergebnisse unseres Jahresberichts zeigen, dass es noch ein weiter Weg hin zu gelebtem nachhaltigen Wirtschaften ist. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen hat die Wichtigkeit und Bedeutung einer umfassenden Integration von Nachhaltigkeitskriterien in das Kerngeschäft erkannt. Wir hoffen, dass in Zukunft mehr Unternehmen den positiven Zusammenhang zwischen ökologischer und sozialer Verantwortung und dem Geschäftserfolg erkennen.“
Der „oekom Corporate Responsibility Review 2016“ enthält aber auch positive Beispiele, etwa die dänische Dong Energy. Sie sei unter den Energieerzeugern der Konzern mit der besten Nachhaltigkeitsstrategie. Während die meisten Energeiversorger noch keine umfangreichen Pläne zur Emissionsreduzierung entwickelt hätten verfolge Dong Energy bereits das Ziel, bis 2020 die Hälfte des Angebotes von Strom und Wärme in Dänemark auf Basis erneuerbarer Energien zu erzeugen. Derzeit liegt der Anteil erneuerbarer Energien am dänischen Energieverbrauch bei rund 24 Prozent. Laut oekom research will auch der britische Versorger Scottish and Southern Energy PLC (SSE) seine Klimabelastung durch den verstärkten Einsatz von regenerativer Energie bis 2020 halbieren.