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In China boomt die Photovoltaik - spricht das für Solaraktien aus der Volksrepublik?
Durch die Bank haben chinesische Solarhersteller miserable Geschäftszahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Jahres veröffentlicht. Diese Unternehmen leiden darunter, dass die Nachfrage in den bisherigen Hauptabsatzmärkten Europa und Nordamerika weit unter dem großen Angebot an Solarkomponenten zurück bleibt. Nun wollen die Solarhersteller aus Fernost ihr Heil verstärkt in der Heimat suchen, im aufblühenden Solarmarkt China. Doch sind diese Hoffnungen berechtigt?
Noch vor wenigen Jahren gab es in der Volksrepublik überhaupt keinen Photovoltaikmarkt. Die Energie der Sonne wurde in China zwar schon seit langem genutzt, doch nur in Form von solarthermischen Dachanlagen, die Wärme produzierten. Um Strom zu erzeugen, waren Photovoltaikanlagen für Chinesen viel zu teuer. Daher waren die Solarhersteller des Landes ganz auf den Westen ausgerichtet.
Doch sie überschwemmten die westlichen Märkte derart, bauten ihre Produktionskapazitäten so stark aus, dass selbst in Europa die Nachfrage mit dem Angebot weit überfordert wurde. Und im nach langer Zeit endlich aufstrebenden Photovoltaikmarkt Nordamerika erfolgt der Zubau nicht in so großen Schritten, dass er diese Lücke auch nur annähernd schließen könnte. Es kam daher zu einem massiven Preisverfall, der noch immer anhält. Zunächst hatte dies für die Solarhersteller aus China den durchaus angenehmen Effekt, dass große westliche Hersteller wie Solon und Q-Cells aus Deutschland vom Markt gefegt wurden, nebst anderen westlichen Herstellern wie Evergreen Solar aus den USA. Doch spätestens seit in Europa die Euro-Krise dazu führte, dass dort Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten stagnierte bis schrumpfte, wird auch für die chinesischen Hersteller die Luft immer dünner. Denn es zeichnet sich ab, dass es noch eine ganze Weile dauern dürfte, bis die Nachfrage so stark anwächst, dass die verbliebenen Anbieter wieder mit ihren Produkten Gewinn einfahren.
Schrittweise wurden in China daher feste Einspeisetarife für Solarstrom eingeführt, erst regional, dann national, erst für bestimmte Anlagearten und -größen, dann für vielfältige Anwendungen. Binnen kurzer Zeit wurde das nationale Ausbauziel für die Photovoltaik mehrfach erhöht, auch weil der Preisverfall nunmehr Solaranlagen für chinesische Investoren erschwinglicher macht. Mittlerweile strebt die Volksrepublik ganz offiziell für 2015 eine Photovoltaikkapazität von 21 Gigawatt (GW) an. Damit würde sie innerhalb von vier Jahren in etwa verzwanzigfacht. Experten sagen allein für 2012 einen Zubau von vier bis fünf GW voraus.
So nimmt es kein Wunder, dass Solarhersteller wie JA Solar, Jinko Solar oder Yingli Green Energy bei der Vorlage ihrer letzten Zwischenbilanzen gemeldet haben, dass sie immer mehr Komponenten in China verkaufen. JA Solar hat im dritten Quartal die Auslieferungen in den Heimatmarkt verdoppelt, bei Yingli sollen sie im vierten Quartal mit 40 Prozent den gleichen Anteil am Umsatz erreichen wie der Absatz nach Europa, bei Jinko gar auf 50 Prozent der Erlöse ansteigen.
Doch Analysten beurteilen solche Aussagen mit Skepsis. So weist etwa Mark Bachmann, Analyst bei der US-amerikanischen Avian Securities, darauf hin, dass die Hersteller im chinesischen Markt noch weniger verdienen als in den etablierten Solarmärkten. Nirgends sei der Preisdruck stärker als in China. Die Hersteller müssten hier weitere Margenverluste in Kauf nehmen, um sich Marktanteile zu sichern.
Auch Aaron Chew von der Maxim Group sieht kurzfristig keine Vorteile für chinesische Solarhersteller, wenn sie ihren Absatz verstärkt auf den Heimatmarkt ausrichten. Der Analyst rät jedoch, die Aktien von Trina Solar und Yingli zu halten. Bei ihnen handle es sich um die finanzstärksten Akteure unter den im Westen börsennotierten Solarherstellern aus der Volksrepublik. Sie würden weiterhin über etliche hundert Millionen Dollar an flüssigen Mitteln verfügen und könnten es sich im Gegensatz zu etlichen Konkurrenten noch länger erlauben, Verluste zu erwirtschaften, um sich im Gegenzug Marktanteile zu sichern. Dies gelte insbesondere für Trina Solar. Das Unternehmen aus Changzhou habe zudem kürzlich mit einem Rekordauftrag (wir berichteten adhoc) aus den USA bewiesen, dass es sich trotz der dort eingeführten Strafzölle für Solarkomponenten aus China im wachsenden Photovoltaikmarkt der Vereinigten Staaten behaupten kann.
Yingli Green Energy will auch verstärkt auf andere neue Solarmärkte setzten. Das Marktforschungsunternehmen IMS Research, das zum US-Konzern IHS Inc. gehört, sagt insbesondere dem Solarmarkt in Südostasien bis 2016 ein starkes jährliches Wachstum voraus (wir berichteten). Auch hiervon könnten Hersteller aus China besonders profitieren und so ihre hohe Produktionskapazität besser auslasten als Konkurrenten aus dem Westen, die in den neuen asiatischen Märkten deutlich schwerer tun.
Trina Solar Ltd: ISIN US89628E1047 /WKN A0LF3P
Yingli Gree Energy Holding Co. Ltd: ISIN US98584B1035 / WKN A0MR90
Noch vor wenigen Jahren gab es in der Volksrepublik überhaupt keinen Photovoltaikmarkt. Die Energie der Sonne wurde in China zwar schon seit langem genutzt, doch nur in Form von solarthermischen Dachanlagen, die Wärme produzierten. Um Strom zu erzeugen, waren Photovoltaikanlagen für Chinesen viel zu teuer. Daher waren die Solarhersteller des Landes ganz auf den Westen ausgerichtet.
Doch sie überschwemmten die westlichen Märkte derart, bauten ihre Produktionskapazitäten so stark aus, dass selbst in Europa die Nachfrage mit dem Angebot weit überfordert wurde. Und im nach langer Zeit endlich aufstrebenden Photovoltaikmarkt Nordamerika erfolgt der Zubau nicht in so großen Schritten, dass er diese Lücke auch nur annähernd schließen könnte. Es kam daher zu einem massiven Preisverfall, der noch immer anhält. Zunächst hatte dies für die Solarhersteller aus China den durchaus angenehmen Effekt, dass große westliche Hersteller wie Solon und Q-Cells aus Deutschland vom Markt gefegt wurden, nebst anderen westlichen Herstellern wie Evergreen Solar aus den USA. Doch spätestens seit in Europa die Euro-Krise dazu führte, dass dort Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten stagnierte bis schrumpfte, wird auch für die chinesischen Hersteller die Luft immer dünner. Denn es zeichnet sich ab, dass es noch eine ganze Weile dauern dürfte, bis die Nachfrage so stark anwächst, dass die verbliebenen Anbieter wieder mit ihren Produkten Gewinn einfahren.
Schrittweise wurden in China daher feste Einspeisetarife für Solarstrom eingeführt, erst regional, dann national, erst für bestimmte Anlagearten und -größen, dann für vielfältige Anwendungen. Binnen kurzer Zeit wurde das nationale Ausbauziel für die Photovoltaik mehrfach erhöht, auch weil der Preisverfall nunmehr Solaranlagen für chinesische Investoren erschwinglicher macht. Mittlerweile strebt die Volksrepublik ganz offiziell für 2015 eine Photovoltaikkapazität von 21 Gigawatt (GW) an. Damit würde sie innerhalb von vier Jahren in etwa verzwanzigfacht. Experten sagen allein für 2012 einen Zubau von vier bis fünf GW voraus.
So nimmt es kein Wunder, dass Solarhersteller wie JA Solar, Jinko Solar oder Yingli Green Energy bei der Vorlage ihrer letzten Zwischenbilanzen gemeldet haben, dass sie immer mehr Komponenten in China verkaufen. JA Solar hat im dritten Quartal die Auslieferungen in den Heimatmarkt verdoppelt, bei Yingli sollen sie im vierten Quartal mit 40 Prozent den gleichen Anteil am Umsatz erreichen wie der Absatz nach Europa, bei Jinko gar auf 50 Prozent der Erlöse ansteigen.
Doch Analysten beurteilen solche Aussagen mit Skepsis. So weist etwa Mark Bachmann, Analyst bei der US-amerikanischen Avian Securities, darauf hin, dass die Hersteller im chinesischen Markt noch weniger verdienen als in den etablierten Solarmärkten. Nirgends sei der Preisdruck stärker als in China. Die Hersteller müssten hier weitere Margenverluste in Kauf nehmen, um sich Marktanteile zu sichern.
Auch Aaron Chew von der Maxim Group sieht kurzfristig keine Vorteile für chinesische Solarhersteller, wenn sie ihren Absatz verstärkt auf den Heimatmarkt ausrichten. Der Analyst rät jedoch, die Aktien von Trina Solar und Yingli zu halten. Bei ihnen handle es sich um die finanzstärksten Akteure unter den im Westen börsennotierten Solarherstellern aus der Volksrepublik. Sie würden weiterhin über etliche hundert Millionen Dollar an flüssigen Mitteln verfügen und könnten es sich im Gegensatz zu etlichen Konkurrenten noch länger erlauben, Verluste zu erwirtschaften, um sich im Gegenzug Marktanteile zu sichern. Dies gelte insbesondere für Trina Solar. Das Unternehmen aus Changzhou habe zudem kürzlich mit einem Rekordauftrag (wir berichteten adhoc) aus den USA bewiesen, dass es sich trotz der dort eingeführten Strafzölle für Solarkomponenten aus China im wachsenden Photovoltaikmarkt der Vereinigten Staaten behaupten kann.
Yingli Green Energy will auch verstärkt auf andere neue Solarmärkte setzten. Das Marktforschungsunternehmen IMS Research, das zum US-Konzern IHS Inc. gehört, sagt insbesondere dem Solarmarkt in Südostasien bis 2016 ein starkes jährliches Wachstum voraus (wir berichteten). Auch hiervon könnten Hersteller aus China besonders profitieren und so ihre hohe Produktionskapazität besser auslasten als Konkurrenten aus dem Westen, die in den neuen asiatischen Märkten deutlich schwerer tun.
Trina Solar Ltd: ISIN US89628E1047 /WKN A0LF3P
Yingli Gree Energy Holding Co. Ltd: ISIN US98584B1035 / WKN A0MR90