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Insolvenzgefahr? – Anleihe-Gläubiger der Solen AG sollen auf Zinsen verzichten

Die Gläubiger einer Anleihe des Meppener Solarunternehmens Solen Energy sollen auf einen großen Teil der demnächst fälligen Zinsen verzichten. Das will die Unternehmensführung den Anleihe-Inhabern auf einer außerordentlichen Gläubiger-Versammlung vorschlagen, die für den 8. März 2013 anberaumt wurde. Im Raum steht der einmalige Verzicht auf 75 Prozent der Zinsen.

Das finanziell angeschlagene Unternehmen, das vormals als Payom Solar AG firmierte, hat nach eigenen Angaben über eine im April 2016 fällige Anleihe (ISIN: DE000A1H3M96) 27,5 Millionen Euro bei Anlegern eingeworben. Ursprünglich sollten es bis zu 50 Millionen Euro werden.

Für das Jahr zwischen April 2012 bis April 2013 seien am 8. April 2013 rund 2,1 Millionen Euro Zinsen an die Anleihegläubiger auszuschütten. Zwar verfüge Solen über ausreichend liquides Geld, um die Ausschüttung zu leisten. Allerdings könne die laufende Restrukturierung und damit die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gefährdet werden, wenn Solen tatsächlich den vollen Betrag ausschütte, hieß es.

„Wenn wir in der jetzigen Situation die Zinsen voll zahlen würden, hätte die Gesellschaft so gut wie keinen Spielraum mehr, falls es während der Sanierung operativ noch einmal zu Verzögerungen käme“, erläutert Alleimvorstand Albert Kupfer die Entscheidung der Unternehmensführung. „Die Gesellschaft hätte nach ihren Planungen durch den Verzicht gute Aussichten, langfristig wieder auf ein solides wirtschaftliches Fundament zurückzukehren. Dass wir über keinen kompletten Zinsverzicht abstimmen lassen, darf als Zeichen unserer positiven Einstellung verstanden werden, da wir von einem kompletten Sanierungserfolg der Gesellschaft überzeugt sind“, fährt Kupfer fort.

Aktuell zeichne sich ab, dass die Sanierungsmaßnahmen greifen. Auch unter Berücksichtigung der Anleihezinsen werde die Solen AG 2013 insgesamt eine schwarze Null erwirtschaften. Nach der aktuellen Planung werde sich die Liquiditäts- und Ertragslage ab 2014 dann noch einmal deutlich verbessern, so Kupfer weiter.
Bei der außerordentlichen am 8. März sollen die Anleger eingehend über die Situation und die strategische Entwicklung des Unternehmens informiert werden.

Die mit 7,5 Prozent fest verzinste Anleihe wird derzeit im Segment „Bondm“ der Börse Stuttgart mit 16 Euro zu einem Bruchteil des Ausgabekurses im April 2011 gehandelt. Und auch die Aktie der Solen AG bewegt sich im Kurskeller. Mit 0,56 Euro lag sie in Frankfurt um 13:51 Uhr 1,82 Prozent über dem Vortagskurs. Innerhalb der vergangenen vier Wochen verlor der Anteilsschein satte 33 Prozent an Wert.

Solen AG: ISIN DE000A1RFNB0 / WKN A1RFNB
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