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Institutionelle Investoren sehen Umwelttechnologiesektor im Aufwärtstrend – stehen der Solarbranche gravierende Umwälzungen bevor?



Die Mehrheit der institutionellen Investoren rechnet für die  nächsten zwölf Monate mit einer positiven Entwicklung des Umwelttechnologiesektors. Das ergab eine von Jefferies International Limited im Herbst durchgeführte Befragung von Investoren, die zusammen mehr als 30 Milliarden US-Dollar Investitionskapital im CleanTech-Bereich repräsentieren. Jefferies, eine weltweit tätige Investment- und Wertpapierbank mit Hauptsitz in New York und über 25  Niederlassungen weltweit, hat darüber nun in einer aktuellen Studie Bericht erstattet. Demnach erwarten die institutionellen Investoren, dass die ordnungspolitischen Hilfen der Regierungen auf gleichem Niveau bleiben oder weiter steigen. Angesichts des langfristigen Investitionshorizonts sei ein stabiles regulatorisches Umfeld für die Attraktivität des Clean-Tech-Sektors von entscheidender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund gehen die Investoren davon aus, dass wesentliche Innovationsimpulse weiterhin aus Europa kommen. Für 47 Prozent der Befragten ist Europa der Innovationsführer der  globalen CleanTech-Industrie vor den USA (30 Prozent),  Asien und dem Mittleren Osten  (16 Prozent).

Weniger als 20 Prozent der befragten Investoren glauben, dass die Preispolitik für den Kohlendioxidausstoß dem CleanTech-Bereich wichtige Impulse geben wird, und nur elf Prozent  erwarten dies vom aktuellen US-amerikanischen Konjunkturprogramm (“Stimulus Act“). Als  weiteren wesentlichen Wachstumstreiber betrachten die institutionellen Investoren dagegen die Erholung der Kreditmärkte. Die fehlende Projektfinanzierung gilt laut der Umfrage von Jefferies als das größte Hindernis für den Ausbau Erneuerbarer Energien, vor Mängeln bei der Stimulierung durch die Öffentliche Hand.
Hinsichtlich der Unternehmens-Finanzierung sind nahezu 80 Prozent der Befragten davon  überzeugt, dass der europäische Markt im kommenden Jahr wieder für CleanTech-IPOs  offen sein wird. Unschlüssig waren sich die Investoren allerdings, ob dies bereits im ersten Halbjahr oder erst in der zweiten Jahreshälfteeintreffen wird.    

Seit Anfang 2009 hat sich die Solarindustrie durch Überkapazitäten und um mehr als 40 Prozent gesunkene Preise für Solarmodule dramatisch verändert. Diese Entwicklungen werden dem Report zufolge zu einer Überprüfung der Geschäftsmodelle führen und die Verlagerung von Produktionskapazitäten nach China fördern. Laut der Umfrage von Jefferies wird Deutschland als Produktionsstandort  für Solarmodule in Zukunft wenig attraktiv sein: 79 Prozent  der Befragten sind der Meinung, dass China langfristig die weltweite  Photovoltaikproduktion dominieren wird. Nur acht Prozent sehen Deutschland langfristig als einen führenden  Produktionsstandort. Hinsichtlich der Anwendung sehen knapp die Hälfte (47 Prozent) der  befragten Investoren Versorgungsunternehmen mit Abstand als die wichtigsten Abnehmer im  Solarmarkt des nächsten Jahres, weit vor der Nutzung bei gewerblichen und privaten Immobilien.

Im Hinblick auf den gegenwärtigen Preiskampf bei Solarzellen und -modulen erwarten 30 Prozent  der Befragten erst im  Jahr 2011 stabile Preise und damit einen nachlassenden Druck auf Solaraktien. Zu einer  Preisstabilität wird es nach Erwartung von 39 Prozent der Investoren erst  kommen, wenn chinesische Unternehmen den Markt kontrollieren.

Wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist, dürfte sich die Automobilindustrie zu einem der wichtigsten Zukunftsmärkte für CleanTech-Anwendungen entwickeln. Die Hersteller würden derzeit intensiv an effizienten alternativen Antriebskonzepten arbeiten und in eine ganze Palette von elektrisch angetriebenen  Fahrzeugen investieren. Die Aufnahme der Massenproduktion von Elektrofahrzeugen sei jedoch abhängig von einer verlässlichen Infrastruktur für die Aufladung der Energiespeicher und der Entwicklung leistungsfähigerer Batterien. Darüber hinaus sei es zwingend, die Produktion elektrisch angetriebener Fahrzeuge wirtschaftlich und finanziell tragbar zu machen. 

Laut der Erhebung von Jefferies meint nahezu die Hälfte (47 Prozent) der befragten Investoren, dass in weniger als fünf Jahren mit der Massenproduktion von Elektrofahrzeugen zu rechnen ist. Die Aufnahme  der Massenproduktion elektrisch betriebener Fahrzeuge erwarten 30 Prozent der Befragten demnach  bis zum Jahr 2025, 16 Prozent sehen dies erst bis zum Jahr 2050.  
Bildhinweis: Emissionsfreier Smart. / Quelle: ECOreporter.de
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