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Investoreninitiative warnt vor Wasserrisiken von Unternehmen - nachhaltiges Wassermanagement als Renditevorteil
Den Anstoß dazu hat laut US-Medienberichten das Carbon Disclosure Project (CDP) gegeben, eine internationale Klimaschutz-Initiative. Ihr gehören rund 400 internationale Investoren wie Banken, Versicherungen und Pensionsfonds mit einem Anlagekapital von 57 Billionen US-Dollar an. Durch eine alljährliche Erhebung machen sie sich ein Bild von den Klimarisiken der weltweit führenden Aktienunternehmen. Zudem hat das CDP Länderreports veröffentlicht, etwa über die Risken der größten deutschen Aktienunternehmen.
Das CDP weist darauf hin, dass der Klimawandel den ohnehin absehbaren Mangel an Trinkwasser drastisch zu verschärfen droht. Es sei daher nur nahe liegend, die Methoden aus der Erforschung der Klimarisiken von Aktienunternehmen auch auf Wasserrisiken anzuwenden. Im kommenden Jahr soll die erste Umfrage des dafür aus der Taufe gehobenen CDP Water Disclosure Project starten. Dabei werde man sich auf die Befragung von Unternehmen aus Branchen konzentrieren, die als wasserintensiv gelten. Dazu zähle etwa die Lebensmittelbranche. Schließlich wird vor allem im Agrarsektor Wasser immer intensiver genutzt. Schon heute entfällt mit 70 Prozent der Löwenanteil des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Agrarwirtschaft, in der verbrauchsintensive Technologien zur Bewässerung eingesetzt werden. Dabei könnte durch den Einsatz von effizienter Mikrobewässerung dieser Verbrauch um bis zu 70 Prozent verringert werden. Und wenn es immer schwieriger und damit kostspieliger wird, Lebensmittel anzubauen, hat dies auch Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen aus der Branche.
Das CDP Water Disclosure Project soll nicht nur den Wasserverbrauch der befragten Aktienunternehmen erheben, sondern insbesondere den der Zulieferer. Denn hier seien die Chancen auf Einsparungen und die Risiken von Engpässen besonders groß. Mit den erhobenen Informationen soll Investoren nahe gelegt werden, vorrangig in Unternehmen mit vorbildlichem Wassermanagement zu investieren, um Risiken zu meiden und Renditevorteile zu nutzen. Die Initiatoren erhoffen sich von ihrem Projekt, dass sich dadurch ein nachhaltiger Umsatz mit Wasser in der Weltwirtschaft durchsetzt.
Wie notwenig dies ist, macht eine Studie der OECD deutlich, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Sie prognostiziert, dass in rund 20 Jahren jeder zweite der bis dahin auf neun Milliarden Menschen angewachsenen Weltbevölkerung unter Wassermangel leiden wird. 20 Jahre sind eine kurze Zeitspanne - so lang ist es erst her, dass in Deutschland die Mauer zwischen Ost und West gefallen ist.