Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
„Inzwischen sind Photovoltaik-Unternehmen relativ günstig bewertet“ – Interview mit Michael Höng, Höng Wealth Management
Höng Wealth Management zählt zu den 33 Ausstellern der Messe Grünes Geld am 23. Oktober in Freiburg. Näheres zur für Besucher kostenlosen Veranstaltung im Historischen Kaufhaus zu Freiburg lesen Sie hier.
ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft von Höng Wealth Management? Was unterscheidet sie von anderen Finanzberatern und Initiatoren nachhaltiger Fonds?
Michael Höng: Wir sind Initiator des Solaraktienfonds „Warburg Photovoltaik Global 30 Fonds“. Wir haben ein sehr optimistisches Szenario für die Ausbreitung der Photovoltaik weltweit, die Ausbreitungsgeschwindigkeit wird nach unserer Ansicht unterschätzt. Unser Kerngeschäft ist aber unsere Vermögensverwaltung.
ECOreporter.de:. Welches sind die größten Marktherausforderungen mit denen Sie Solarunternehmen aktuell konfrontiert sehen?
Höng: Die erste Euphoriephase in der Solarbranche ist inzwischen vorbei. Die Unternehmen kamen durch die Finanzkrise auf den Boden der Tatsachen zurück, inzwischen sind die Unternehmen aber relativ günstig bewertet. Die günstige Bewertung und die baldige Netzparität dürften für potentielle Investoren sehr interessant sein. Privatanleger sind in Bezug auf das Thema Aktien noch sehr risikoscheu. Wir helfen den Investoren, sich ein umfassendes Bild von der Zukunft machen zu können.
ECOreporter.de: Nicht alle börsennotierten Solarunternehmen profitieren gleichermaßen vom anhaltenden Solarboom. Auch verschieben sich regional die Gewichte im weltweiten Solarmarkt. Welche Rolle für die weitere Eetwicklung spielen die Kürzungen der Einspeisetarife für Solarstrom in den Kernmärkten Europas Spanien, Italien, Deutschland?
Höng: Der Wettbewerb im Solarbereich wird auch weiterhin sehr hoch sein. Nur Unternehmen, die über eine hohe Innovationsfähigkeit verfügen und eine sehr gute Kostenbasis besitzen, werden diesen Wettbewerb überleben. Deutschland ist derzeit noch der weltweit größte Solarmarkt. Dies wird sich bald ändern, wenn die Preise für die Solaranlagen günstiger werden. Für deutsche Produzenten ist es entscheidend, ob es ihnen gelingt in den neuen Märkten möglichst rasch Fuß zu fassen. Die wichtigsten Zukunftsmärkte sind USA, China und Indien. In China dürften z.B. die heimischen Anbieter einen gewissen „Heimvorteil“ besitzen.
16 Gigawatt an Photovoltaik-Leistung werden voraussichtlich im Jahr 2010 weltweit installiert, dies sind 100 Prozent mehr als ursprünglich für das Jahr 2010 vorhergesagt. Die sich daraus ergebenden Produktionskostenvorteile der Hersteller müssen an die Käufer weitergegeben werden, insofern ist eine Reduzierung der Einspeisevergütung gerechtfertigt.
ECOreporter.de: Inwiefern wirkt sich das Energiekonzept der Bundesregierung auf die künftige Entwicklung aus?
Höng: Wir haben unser Szenario für die Zukunft entwickelt. Von diesem Megatrend „ Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energieeffizienz“ werden wir nicht abweichen. Unsere gesamte Struktur ist auf dieses Szenario eingestellt. Politische bedingte Veränderungen werden diese Megatrends nach unserer Einschätzung nicht aufhalten.
ECOreporter.de: Welche Zukunft haben Investments in den Photovoltaik-Sektor?
Höng: Für unsere Vermögensverwaltung sehen wir auch langfristig eine sehr hohe Nachfrage: Der Bedarf an professionellem und individuellem Finanzcoaching ist sehr hoch. Die Photovoltaikbranche wird einen Aufschwung erleben, der den Boom der Computerindustrie übertreffen wird. Das Entwicklungspotential für die Photovoltaik ist gewaltig – wir stehen erst ganz am Anfang. Bei einem Vergleich mit der Halbleiterindustrie stehen wir heute erst auf der Höhe vom Transistorradio.
Der Bedarf an Photovoltaik wird erst dann abnehmen, wenn ein Großteil der Energieversorgung auf erneuerbarer Basis stattfindet!
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Höng.