Aktientipps

Ist die Vestas-Aktie günstig oder überbewertet?




Ihren leichten Aufwärtstrend der vergangenen Tage setzte die Aktie des dänischen Windradherstellers Vestas heute fort. Um 13:02 Uhr notierte sie 0,94 Prozent über dem Vortagskurs bei 4,30 Euro. Holger Fechner, Analyst der Nord LB geht davon aus, dass die Aktie bald wieder deutlich nachlässt. Ihm zufolge könnte die Aktie bis zu 18 Prozent verlieren und auf 3,50 Euro zurückfallen. Daher bekräftigt Fechner seine Verkaufsempfehlung.

Hintergrund seiner Analyse sind die bestätigten schwachen Halbjahreszahlen von Vestas und die Tatsache, dass der Windradhersteller aus dem dänischen Randers die Verschärfung seines laufenden Sparprogramms angekündigt hat. Diese sieht nun neben weniger Investitionen vor, zusätzlich zu den bisher geplanten Entlassungen 1.400 weitere Stellen abzubauen (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).

Trotz eines 15-prozentigen Umsatzstiegs im zweiten Quartal war der Gewinn vor Zinsen und Steuern auf Jahressicht um 77 Prozent auf 18 Millionen Euro geschrumpft. Und aufgrund des schwachen ersten Quartals war im ersten Halbjahr 164 Millionen Euro EBIT-Verlust entstanden. In der Vorjahreshälfte hatte Vestas noch acht Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern verbucht.
„Bei Vestas bleibt alles beim Alten. Nach erfreulichen Meldungen kommen wieder Hiobsbotschaften“, begründet Fechner seinen Standpunkt. Vestas leide weiter unter dem Konkurrenz- und Preisdruck, der durch Überkapazitäten am Markt getrieben werde. Der Konzern befinde sich zudem mitten im Umbau. „Dabei werden die bisherigen Maßnahmen sogar noch verstärkt. Das nährt Befürchtungen, dass das Ende der Fahnenstange noch immer nicht erreicht ist. Der Nord-LB-Experte stuft 2013 für die gesamte Windkraftbranche als schwierig ein. Das gelte trotz Rekordauftragsbestand auch für Vestas, betont er. Die Tatsache dass das Neugeschäft bei Vestas im zweiten Quartal nachgelassen hat, untermauere seine These.

Dennoch geht der Analyst davon aus, dass Vestas die Jahre 2012 und 2013 jeweils mit schwarzen Zahlen beschließen wird. Für 2012 prognostiziert er mit knapp 6,5 Milliarden Euro 11 Prozent mehr Umsatz als 2011. Zugleich soll das EBIT 10 Millionen Euro erreichen, nachdem im Vorjahr 60 Millionen Euro EBIT-Verlust zu Buche geschlagen hatte. 2013 soll der Konzernumsatz um 13,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurückgehen. Dennoch erwartet Fechner, dass das EBIT sich auf 120 Millionen Euro vervielfachen wird.
Vestas Wind Systems: ISIN DK0010268606 / WKN 913769   
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