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J Sainsbury - Rating 03/2009: Zürcher Kantonalbank
J Sainsbury (Sainsbury) ist einer der größten Nahrungsmitteleinzelhändler Großbritanniens mit rund 15 % Marktanteil. Er betreibt 823 Filialen und beschäftigt 98 600 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist in zwei Bereiche gegliedert: die Sainsbury-Supermarktkette und die Sainsbury’s Bank.
Unternehmenspolitik
Sainsbury hat ihre Unternehmenspolitik stark auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und auf Konzernebene fünf Umwelt- und Sozialkernbereiche identifiziert: gesunde Ernährung, nachhaltige Beschaffung, Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitende. Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht ist ausführlich, seit 2003 jedoch nicht mehr GRI-basiert (Global-Reporting-Initiative) und extern verifiziert. Ergänzt wird die Berichterstattung durch Informationen auf der Homepage. Sainsbury engagiert sich mit 1.6 % des Vorsteuergewinns grosszügig in gemeinnützigen Projekten und ist Mitglied branchenrelevanter Organisationen (z.B. Ethical Trading Initiative). Im Bereich Corporate Governance richtet sich Sainsbury nach dem britischen „Combined Code“ und erfüllt dabei mehr als die Mindestanforderungen. Im zehnköpfigen Verwaltungsrat sind drei Frauen vertreten.
Managementprozesse
Die Verantwortung für Umwelt und Soziales trägt das Nachhaltigkeitskomitee, bestehend aus zwei Verwaltungsräten und dem CEO. Weitere Fachausschüsse für die fünf Kernbereiche werden, mit einer Ausnahme, durch das operative Management geleitet. Es erfolgt auf Jahresbasis eine unternehmensweite Risikoüberprüfung, die u.a. auch Umweltaspekte und -risiken einschließt. Elemente eines strukturierten Umweltmanagements wie z.B. ein ausführliches Energiemanagement, die Umweltkostenerfassung, jährliche Zielsetzungen, ein systematisches Tracking der Maßnahmen und die Umweltausbildung der Mitarbeitenden sind vorhanden. Sozialseitig fokussiert Sainsbury v.a. auf die Mitarbeitervielfalt. Maßnahmen in den Förderbereichen Frauen, ethnische Minderheiten und behinderte Personen werden umgesetzt.
Betrieb und Produktion
Gemessen am Umsatz konnten 2004 bis 2006 die CO2-Emissionen um 14 % und die Abfallmenge um 10 % reduziert werden. Die Veröffentlichung weiterer absoluter Umweltkennzahlen (z.B. Energie-, Transport- und Wasserdaten) als Zeitreihe würde zu einer verbesserten Transparenz beitragen. Sainsbury hat sich umfangreiche Ziele für 2012, ausgehend vom Jahr 2005 als Basis, gesetzt. Pro m2 Ladenfläche sollen z.B. die CO2-Emissionen um 25 % und der Wasserverbrauch um 50 % reduziert werden. Weitere Ziele umfassen u.a. Abfall und Transport. Sainsbury konnte im Transportbereich durch diverse Massnahmen (z.B. Treibstoff sparende Fahrzeuge und elektronische Verteilsysteme) die Effizienz steigern. Im Gebäudebereich sind neben einer energieeffizienten Bauweise und dem Recycling von Bauabfällen beispielsweise solarbetriebene Lüftungssysteme und ein Biomasse-Boiler** in der Testphase. **Heizung, Warmwasser
Produkte
Rund 50 % aller Produkte von Sainsbury sind Eigenmarkenprodukte, die von Lieferanten im Auftragsverhältnis hergestellt werden. Sainsbury fördert regionale Produkte und erzielt große Erfolge mit der rund 1000 Produkte umfassenden Biolinie. Neben dem Angebot an Fischen und Meeresfrüchten aus nachhaltiger Fischerei (MSC*) werden Fairtrade-Produkte vertrieben. Mit GBP 139 Mio hat sich der Umsatz Letzterer innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Sämtliche Eigenmarkenprodukte von Sainsbury sind frei von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen. Eine gesunde Ernährung wird z.B. durch die gezielte Reduktion von Salz-, Fett- und Zuckergehalt und eine transparente Kennzeichnung der Produkte unterstützt. Der Non-Food-Bereich umfasst Pro- dukte aus FSC**-zertifiziertem Holz und aus Biobaumwolle. Für alle nachhaltigen Produkte werden jährlich neue Ziele festgelegt. Die Verpackungen werden u.a. durch die Reduktion des Gewichts und den Einsatz von rezyklierbaren und kompostierbaren Materialien umweltverträglicher gestaltet.
*Marine Stewardship Council **Forest Stewardship Council
Mitarbeitende
Sainsbury bietet diverse Maßnahmen in den Bereichen Familie (z.B. flexible Arbeitsmodelle) und Gesundheit (z.B. ärztliche Check-ups und Beiträge an Fitnessabos) an. Auch besteht ein Programm zur Unterstützung behinderter Mitarbeitender. Ein Fokus liegt auch auf der Weiterbildung des Personals; Kennzahlen zum Umfang der Programme fehlen jedoch. Den Mitarbeitern stehen zudem Möglichkeiten zur ehrenamtlichen Arbeit in gemeinnützigen Projekten offen. Sainsbury führt jährlich Mitarbeiterbefragungen mit hohen Rücklaufquoten (84 %) durch, deren Ergebnisse für neue Zielsetzungen und Maßnahmen verwendet werden. Alle Warenlager verfügen über ein nach OHSAS 18001 zertifiziertes Gesundheits- und Sicherheitsmanagementsystem.
Anspruchsgruppen
Sainsbury pflegt einen regelmäßigen Kontakt zu wichtigen Stakeholdern und verfügt über einen Lieferantencode, basierend auf ILO-Konventionen, zur Einhaltung sozialer Minimalstandards. Im Umweltbereich bestehen Anforderungen für eine umweltfreundliche Produktionsweise (z.B. Verzicht auf bestimmte Pestizide). Diese werden durch interne und z.T. auch externe Audits überprüft. Die Beziehung zu Lieferanten wird durch vierteljährliche Umfragen und gemeinsame Tagungen intensiviert. Im Kundenbereich wird Nachhaltigkeit durch gezielte Aktionen (z.B. Abgabe von Energiesparlampen) gefördert. Sainsbury bietet zudem über den Online-Supermarkt einen Hauslieferservice an, der u.a. mit Elektrovans abgewickelt wird. Produktrücknahmen werden über die Homepage kommuniziert.
Von Céline Sigg Pinarli und Daniel R. Meyer
Branche: Einzelhandel
Land: Großbritannien
Umsatz: 19,3 Milliarden Britische Pfund
Börsenkapitalisierung.: 5,4 Milliarden Britische Pfund
Wir publizieren dieses Rating mit freundlicher Genehmigung der ZKB.
Sainsbury Plc: ISIN GB00B019KW72 / WKN A0B6G0
Unternehmenspolitik
Sainsbury hat ihre Unternehmenspolitik stark auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und auf Konzernebene fünf Umwelt- und Sozialkernbereiche identifiziert: gesunde Ernährung, nachhaltige Beschaffung, Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitende. Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht ist ausführlich, seit 2003 jedoch nicht mehr GRI-basiert (Global-Reporting-Initiative) und extern verifiziert. Ergänzt wird die Berichterstattung durch Informationen auf der Homepage. Sainsbury engagiert sich mit 1.6 % des Vorsteuergewinns grosszügig in gemeinnützigen Projekten und ist Mitglied branchenrelevanter Organisationen (z.B. Ethical Trading Initiative). Im Bereich Corporate Governance richtet sich Sainsbury nach dem britischen „Combined Code“ und erfüllt dabei mehr als die Mindestanforderungen. Im zehnköpfigen Verwaltungsrat sind drei Frauen vertreten.
Managementprozesse
Die Verantwortung für Umwelt und Soziales trägt das Nachhaltigkeitskomitee, bestehend aus zwei Verwaltungsräten und dem CEO. Weitere Fachausschüsse für die fünf Kernbereiche werden, mit einer Ausnahme, durch das operative Management geleitet. Es erfolgt auf Jahresbasis eine unternehmensweite Risikoüberprüfung, die u.a. auch Umweltaspekte und -risiken einschließt. Elemente eines strukturierten Umweltmanagements wie z.B. ein ausführliches Energiemanagement, die Umweltkostenerfassung, jährliche Zielsetzungen, ein systematisches Tracking der Maßnahmen und die Umweltausbildung der Mitarbeitenden sind vorhanden. Sozialseitig fokussiert Sainsbury v.a. auf die Mitarbeitervielfalt. Maßnahmen in den Förderbereichen Frauen, ethnische Minderheiten und behinderte Personen werden umgesetzt.
Betrieb und Produktion
Gemessen am Umsatz konnten 2004 bis 2006 die CO2-Emissionen um 14 % und die Abfallmenge um 10 % reduziert werden. Die Veröffentlichung weiterer absoluter Umweltkennzahlen (z.B. Energie-, Transport- und Wasserdaten) als Zeitreihe würde zu einer verbesserten Transparenz beitragen. Sainsbury hat sich umfangreiche Ziele für 2012, ausgehend vom Jahr 2005 als Basis, gesetzt. Pro m2 Ladenfläche sollen z.B. die CO2-Emissionen um 25 % und der Wasserverbrauch um 50 % reduziert werden. Weitere Ziele umfassen u.a. Abfall und Transport. Sainsbury konnte im Transportbereich durch diverse Massnahmen (z.B. Treibstoff sparende Fahrzeuge und elektronische Verteilsysteme) die Effizienz steigern. Im Gebäudebereich sind neben einer energieeffizienten Bauweise und dem Recycling von Bauabfällen beispielsweise solarbetriebene Lüftungssysteme und ein Biomasse-Boiler** in der Testphase. **Heizung, Warmwasser
Produkte
Rund 50 % aller Produkte von Sainsbury sind Eigenmarkenprodukte, die von Lieferanten im Auftragsverhältnis hergestellt werden. Sainsbury fördert regionale Produkte und erzielt große Erfolge mit der rund 1000 Produkte umfassenden Biolinie. Neben dem Angebot an Fischen und Meeresfrüchten aus nachhaltiger Fischerei (MSC*) werden Fairtrade-Produkte vertrieben. Mit GBP 139 Mio hat sich der Umsatz Letzterer innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Sämtliche Eigenmarkenprodukte von Sainsbury sind frei von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen. Eine gesunde Ernährung wird z.B. durch die gezielte Reduktion von Salz-, Fett- und Zuckergehalt und eine transparente Kennzeichnung der Produkte unterstützt. Der Non-Food-Bereich umfasst Pro- dukte aus FSC**-zertifiziertem Holz und aus Biobaumwolle. Für alle nachhaltigen Produkte werden jährlich neue Ziele festgelegt. Die Verpackungen werden u.a. durch die Reduktion des Gewichts und den Einsatz von rezyklierbaren und kompostierbaren Materialien umweltverträglicher gestaltet.
*Marine Stewardship Council **Forest Stewardship Council
Mitarbeitende
Sainsbury bietet diverse Maßnahmen in den Bereichen Familie (z.B. flexible Arbeitsmodelle) und Gesundheit (z.B. ärztliche Check-ups und Beiträge an Fitnessabos) an. Auch besteht ein Programm zur Unterstützung behinderter Mitarbeitender. Ein Fokus liegt auch auf der Weiterbildung des Personals; Kennzahlen zum Umfang der Programme fehlen jedoch. Den Mitarbeitern stehen zudem Möglichkeiten zur ehrenamtlichen Arbeit in gemeinnützigen Projekten offen. Sainsbury führt jährlich Mitarbeiterbefragungen mit hohen Rücklaufquoten (84 %) durch, deren Ergebnisse für neue Zielsetzungen und Maßnahmen verwendet werden. Alle Warenlager verfügen über ein nach OHSAS 18001 zertifiziertes Gesundheits- und Sicherheitsmanagementsystem.
Anspruchsgruppen
Sainsbury pflegt einen regelmäßigen Kontakt zu wichtigen Stakeholdern und verfügt über einen Lieferantencode, basierend auf ILO-Konventionen, zur Einhaltung sozialer Minimalstandards. Im Umweltbereich bestehen Anforderungen für eine umweltfreundliche Produktionsweise (z.B. Verzicht auf bestimmte Pestizide). Diese werden durch interne und z.T. auch externe Audits überprüft. Die Beziehung zu Lieferanten wird durch vierteljährliche Umfragen und gemeinsame Tagungen intensiviert. Im Kundenbereich wird Nachhaltigkeit durch gezielte Aktionen (z.B. Abgabe von Energiesparlampen) gefördert. Sainsbury bietet zudem über den Online-Supermarkt einen Hauslieferservice an, der u.a. mit Elektrovans abgewickelt wird. Produktrücknahmen werden über die Homepage kommuniziert.
Von Céline Sigg Pinarli und Daniel R. Meyer
Branche: Einzelhandel
Land: Großbritannien
Umsatz: 19,3 Milliarden Britische Pfund
Börsenkapitalisierung.: 5,4 Milliarden Britische Pfund
Wir publizieren dieses Rating mit freundlicher Genehmigung der ZKB.
Sainsbury Plc: ISIN GB00B019KW72 / WKN A0B6G0