Anleihen / AIF

Jäderberg & Cie.: Sandelholz-Partner Quintis hat Probleme

Indisches Sandelholz ist ein seltenes Tropenholz. Jäderberg & Cie. aus Hamburg bietet Investments in den Rohstoff an. Doch seit einiger Zeit gibt es Probleme bei dem Bewirtschafter und Vermarkter der Plantagen, der börsennotierten australischen Quintis Limited (vormals TFS).

Wie der Chef von Jäderberg & Cie., Peter Jäderberg, in einer Presseerklärung mitteilte, steckt Quintis seit April 2017 in der Refinanzierung. Beteiligt seien Interessenten aus der Industrie, Finanz- und Plantageninvestoren sowie die Gläubiger der Quintis-Unternehmensanleihe (mehrheitlich BlackRock). Allerdings sei der Prozess festgefahren, bis heute gebe es keine Einigung.

Ein Quintis-Gläubiger verlor die Geduld

"Am vergangenen Freitag war schließlich die Geduld eines anderen, an der Rekapitalisierung nicht beteiligten Gläubigers offensichtlich aufgebraucht", teilte Peter Jäderberg mit. Dieser Gläubiger, das Investmentunternehmen Asia Pacific Investments DAC, habe eine 2014 erworbene Plantage zu einem Preis von 37 Millionen Australische Dollar zurückgegeben. "Da Quintis diesen Betrag in dieser Phase nicht aufbringen kann, hat sich die Unternehmensführung für die Einleitung der Voluntary Administration entschieden", hieß es.

Freiwillige Verwaltung bedeutet: "Die von Quintis bestellten Administrators werden ab sofort zusammen mit dem Receiver (Sicherungsbeauftragten) der Anleihegläubiger den Rekapitalisierungsprozess und alternative Lösungen vorantreiben." Der Betrieb der Plantagen soll aber normal weiterlaufen.

Jäderberg & Cie. will Anleger auf dem Laufenden halten

Quintis ist Partner für die Bewirtschaftung, Vermarktung und Pacht der Jäderberg & Cie.-Sandelholz-Plantagen. "An diesen Plantagen halten wiederum unsere Anleger durch diverse Investmentvehikel, z.B. die Vermögensanlagen 'JC Indian Sandalwood 5' sowie 'JC Sandalwood Album 9', etwa 50 Prozent der Anteile", teilte Jäderberg mit. "Wir, Jäderberg & Cie. sind diese Woche bereits für eine erste Telefonkonferenz mit den Administrators und dem Quintis Management terminiert. Voraussichtlich Anfang Februar werden wir dann in Perth vor Ort weitergehende Gespräche mit ihnen führen."

Über die möglichen Auswirkungen und Risiken dieses Verfahrens auf die aktuellen Investmentangebote werde man gesondert in einem formellen Nachtrag zum Vermögensanlagen-Prospekt und möglichst zeitnah informieren, hieß es.

"Auch wenn wir davon ausgehen, dass eine Liquidation von Quintis nicht eintreten wird, streben wir mit den anderen internationalen Plantagen-Investoren als 'Plan B' an, vorsorglich eine eigenständige, ggf. gemeinsame Bewirtschaftungs- und Vermarktungslösung vorzubereiten", so Jäderberg.


Insolvenz von Quintis ist nicht ausgeschlossen

Nach der jüngsten Zwischenfinanzierung durch BlackRock sei das Partnerunternehmen genügend kapitalisiert, um während dieses Vorgangs den Betrieb, vor allem die Plantagenbewirtschaftung, uneingeschränkt weiter zu führen. "Zuletzt kurz vor Weihnachten haben wir uns auch persönlich vor Ort überzeugt, dass unsere Plantagen wie gehabt gepflegt und gehegt werden", so der Jäderberg & Cie.-Chef.

Allerdings gebe es keine Garantie für eine Einigung - es bestehe die noch die Möglichkeit einer Insolvenz: "Falls die Voluntary Administration doch nicht erfolgreich sein sollte, besteht die Gefahr einer insolvenzrechtlichen Liquidation mit möglicherweise nachteilige Folgen für unsere Anleger." Dabei seien nachteilige Konsequenzen für die Verträge und damit für die Anleger nicht auszuschließen.


Wir haben bei Jäderberg & Cie. nachgefragt, welche Konsequenzen Anlegern drohen könnten - und was die Probleme für den Vertrieb bedeuten.
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