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Jahresrückblick 2016: Kurssprünge bei Immobilien-Aktien
In 2016 verbesserte sich der Dax um fast 8 Prozent auf 11.481 Punkte. Der TecDax blieb im vergangenen Jahr mit 1.811 Punkten annähernd stabil. Der amerikanische Dow Jones Index sprang rund 12 Prozent auf 19.762 Punkte. Der japanische Nikkei-Index erreichte mit 19.114 Punkten das Vorjahresniveau. Der chinesische Hang Seng Index kletterte auf Jahressicht geringfügig auf 22.002 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent erhöhte sich im Jahresverlauf um fast 55 Prozent auf 56,71 Dollar. Auch der Goldpreis stieg 2016 an: Er kletterte um knapp über 8 Prozent auf 1.151 Dollar je Unze. Hingegen verlor der Euro 3,7 Prozent und war zum Jahresende 1,05 Dollar wert.
Nachhaltige Aktien haben sich im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich entwickelt. Selbst innerhalb der einzelnen Branchen, etwa innerhalb des Biolebensmittelsektors oder im Bereich der nachhaltigen Mobilität, gab es sowohl Aktien mit enormen Wertzuwächsen als auch mit hohen Verlusten. Das Spektrum reichte von rund 67 Prozent Plus bis über 90 Prozent Minus. ECOreporter.de gibt einen Überblick über die Entwicklung ausgewählter nachhaltiger Aktien, die in unseren Jahresrückblicken auf Bioenergieaktien, Solaraktien und Windaktien nicht zur Sprache gekommen sind.
Jahresrückblick Nachhaltige Mobilität: VTG-Aktie legt nur minimal zu
Im Bereich nachhaltige Mobilität war vor allem die VTG-Aktie auf Wachstumskurs: Das Hamburger Waggon- und Schienenlogistik-Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten einen leichten Umsatzrückgang um drei Prozent auf 742,0 Millionen Euro. Laut Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG AG, haben zum Beispiel die gesenkte Lkw-Maut und der niedrigen Dieselpreis das Geschäft mit der Waggonvermietung belastet. Hier sanken die Umsätze von Januar bis September um fast vier Prozent. In der Schienenlogistik habe die VTG Geschäfte mit schwacher Marge aufgegeben, auch hätten Produktionsunterbrechungen zu verringerten Erlösen geführt. Fischer bekräftigte die Jahresprognose, wonach der Umsatz in 2016 leicht unter dem Vorjahreswert von 1,03 Milliarden Euro liegen dürfte.
Weil die VTG aber profitabler gewirtschaftet hat, konnte sie den Gewinn in den ersten neun Monaten trotz des gesunkenen Umsatzes deutlich verbessern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 4,2 Prozent auf 115,9 Millionen Euro. Der VTG-Vorstand bestätigte die Gewinnprognose für 2016, ihm zufolge dürfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 345 bis 355 Millionen Euro steigen. In 2015 hatte das Unternehmen ein EBITDA von 336,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Jahresverlauf legte die VTG-Aktie aber nur um 0,7 Prozent zu.
init AG mit Auftragsrekord im ersten Halbjahr – Umwelt-Aktie mit Verlusten
Die init innovation in traffic systems AG hat über die ersten neun Monate von 2016 hinweg weniger Umsatz gemacht als 2015. Das EBIT fiel von Januar bis September des vergangenen Jahres mit 6,8 Millionen Euro um 0,7 Millionen höher aus als im Vergleichszeitraum. In den ersten drei Quartalen 2016 sank aber der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Millionen Euro auf 69,5 Millionen Euro. Die init-Aktie büßte im Jahresverlauf fast 11 Prozent ihres Wertes ein. Der IT-Dienstleister aus Karlsruhe ist auf Technologie für die Organisation von öffentlichem Personennahverkehr spezialisiert und bietet dafür etwa Hard- und Software für Verkehrslenkungssysteme an.
Weil sich noch im ersten Halbjahr der Auftragseingang von init um 93 Prozent auf 80 Millionen Euro erhöhte – ein neuer Rekordwert – strebt der Vorstand für das Gesamtjahr weiterhin eine Verbesserung von Umsatz und Ergebnis.
Tesla macht erstmals Gewinn – und setzt auf Kooperation bei neuen Produkten

Der US-Elektroautokonzern Tesla Motors machte im vergangenen Jahr wiederholt Schlagzeilen. Häufiges Thema war der (zuletzt erfolgreiche) Zusammenschluss mit dem Solarmodulhersteller SolarCity: Die 2,6 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme war nicht unumstritten, allerdings stimmte nach langen Diskussionen eine Aktionärsmehrheit beider Unternehmen zu. Im Oktober kündigte Tesla an, dass der japanische Elektronikkonzern Panasonic SolarCity dabei unterstützen soll, ihre Solarpanel-Fabrik zu optimieren. Panasonic stellt bereits in der „Gigafactory“ Stromspeicher für Tesla her, die der Autobauer dann für seine Batteriepacks verwendet. Im Sommer soll die Produktion von Solar-Dachziegeln starten. Tesla Motors und Panasonic haben im Dezember zudem vereinbart, im kommenden Jahr mit der Produktion von Solarmodulen in Buffalo (US-Bundesstaat New York) zu beginnen. Die hocheffizienten Photovoltaik-Module aus der Fabrik in Buffalo sind unter anderem für die Fertigung der Solar-Dachziegeln bestimmt.
Nicht nur E-Autos: Tesla ist sehr umtriebig und will gemeinsam mit Partner wie Panasonic neue Solarprodukte realisieren. / Foto: Unternehmen
Im Oktober legte Tesla hat eine starke Zwischenbilanz für das dritte Quartal vor. Das Unternehmen konnte demnach den Umsatz mehr als verdoppeln und erstmals seit langem einen Gewinn erwirtschaften. Wie die Kalifornier mitteilten, wuchs der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 145 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen stiegen um 114 Prozent auf 24.821 Fahrzeuge. Weitere 5.065 Elektroautos seien zwar innerhalb des Quartals verkauft, aber noch nicht ausgeliefert worden. Sie würden daher in die Bilanz für das vierte Quartal aufgenommen.
Die Produktion erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 92 Prozent auf 25.185 Elektroautos. Das ist allein gegenüber dem zweiten Quartal 2016 ein Plus von 37 Prozent. Tesla erreichte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 22 Millionen Dollar oder 0,14 Dollar je Aktie. Im Vorjahreszeitraum hatten die Kalifornier noch einen Verlust von 293,2 Millionen Dollar erwirtschaftet und auch noch im zweiten Quartal 2016 einen dreistelligen Millionen-Dollar-Verlust. Trotz der Erfolgsmeldung verlor die Tesla-Aktie im Jahresverlauf knapp über 5 Prozent.
Jachresrückblick Erneuerbare-Energien-Aktien: Ballard Power in den roten Zahlen
Ballard Power Systems meldete 2016 eine gute Entwicklung im stark ausgebauten China-Geschäft. Die Aktie der Brennstoffzellen-Spezialistin aus der kanadischen Provinz British Columbia steigerte sich auf Jahressicht um 1,22 Prozent. In den ersten neun Monaten 2016 erreichte Ballard Power ein Umsatzplus von knapp 50 Prozent auf 54,6 Millionen Dollar. Allerdings hat sich der Nettoverlust fast vervierfacht: Von Januar bis September erwirtschaftete Ballard Power ein Minus von 20,8 Millionen Dollar.
Im Sommer 2016 hatte Ballard Power Systems einen Vorvertrag mit der chinesischen Guangdong Synergy Hydrogen Power Technology abgeschlossen, der den Kanadiern einen starken Einnahmesprung sichern soll. Nach ihren Angaben hat der Vertrag einen Mindestwert von 170 Millionen US-Dollar, die Ballard Power über fünf Jahre zufließen sollen.
Capital Stage AG schließt sich erfolgreich mit Chorus Clean Energy zusammen

Aus zwei mach eins: Die Chorus Clean Energy AG ist 2016 von Capital Stage übernommen worden. Die beiden Betreiber von Windkraftanlagen und Solaranlagen wollen "die neue Kraft aus dem Zusammenschluss dazu nutzen, das Bestandsportfolio sowie das Asset Management weiter auszubauen", sagte Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsvorsitzender von Capital Stage. Capital Stage hatte den Aktionären der Chorus Clean Energy AG je fünf Capital Stage-Aktien für je drei Chorus-Aktien geboten. Dafür wurden neue Capital Stage-Aktien im Wert von 43,6 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung ausgegeben. Die neuen Aktien sind bereits ab dem Geschäftsjahr 2016 voll gewinnberechtigt. Die Neuaktionäre können also auf eine Dividende hoffen. Durch die Übernahme von 94 Prozent der Chorus-Anteile erhöht die Capital Stage AG ihr Portfolio an Solar- und Windparks von rund 600 MW auf 1.050 MW. Sie ist damit einer der größten Ökostromproduzenten in Europa.
Solaranlage von Capital Stage: Nach dem Zusammenschluss mit Chorus Clean Energy erwartet das Unternehmen einen deutlichen Wachstumssprung. / Foto: Capital Stage
2016 verlor die Capital-Stage-Aktie deutlich an Wert: Wer Anfang 2016 das Papier kaufte, machte zum Jahresende rund 19 Prozent Verlust. Der Vorstand peilt für das laufende Geschäftsjahr 2016 eine Umsatzsteigerung auf über 140 Millionen Euro an sowie einen Anstieg des Gewinns. Das EBIT soll auf über 60 Millionen Euro klettern und das EBITDA auf über 104 Millionen Euro. Hingegen lag die Chorus-Aktie klar im Plus und legte auf Jahressicht über 17 Prozent zu. Das Unternehmen aus Neubiberg bei München hatte in den ersten neun Monaten 2016 trotz eines vergleichsweise geringeren Windaufkommens einen Umsatz auf dem Vorjahresniveau von 49,0 Millionen Euro erzielt. Zudem wurde ein EBITDA von 39,0 Millionen Euro erwirtschaftet, das EBIT legte um 2,3 Prozent zu auf 20,7 Millionen Euro.
Durch den Zusammenschluss mit Chorus erwartet der Capital-Stage-Vorstand für 2017 einen Wachstumssprung: 200 Millionen Euro Umsatz, ein EBIT von mehr als 90 Millionen Euro und ein EBITDA von über 150 Millionen Euro.
Insolventer Ökostromriese SunEdison: Trennung von YieldCos TerraForm Global und TerraForm Power?
SunEdison musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden: Der Erneuerbare-Energie-Konzern aus Missouri sah sich gezwungen, große Teile des Portfolios an Wind- und Solarparks zu verkaufen. Unter anderem trennte sich das Unternehmen einem von mehreren Anlagen in Indien. SunEdison hatte massiv in den Zukauf von neuen Projekten investiert und damit Milliarden-Schulden aufgetürmt. Aufgrund der Insolvenz stürzte die Aktie um fast 99 Prozent ab und ist nur noch ein Pennystock.
Windkraftanlagen im Portfolio von SunEdison: Die Insolvenz des Ökostromkonzerns stürzte auch seine beiden Betreibergesellschaften in die Krise. / Foto: Unternehmen
Die Pleite hatte drastische Folgen für die beiden Betreibergesellschaften (YieldCos) TerraForm Power und TerraForm Global. Die SunEdison-Töchter hatten unter anderem Vorauszahlungen für noch nicht fertiggestellte Solarprojekte an den Mutterkonzern geleistet. Auch konnten sie ihre Jahres- und Zwischenberichte erst deutlich verspätet veröffentlichen, weshalb es Ärger mit der New Yorker Börsenaufsicht gab. Beide YieldCos warnten zum Jahresende, dass es "erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortsetzung der Geschäftstätigkeit" gebe. Zwar haben mehrere Investoren Interesse an TerraForm Power und TerraForm Global bekundet, doch bisher scheint kein konkretes bzw. kein ausreichend attraktives Angebot vorzuliegen. Beide YieldCos warnten bereits, dass sie möglicherweise den Betrieb nicht fortsetzen könne. Dabei verfügen sie über ein wertvolles Portfolio an Windkraft- und Solaranlagen.
Insgesamt 3 Gigawatt (GW) betreibt TerraForm Power, allerdings schrieb das Unternehmen 2015 rote Zahlen. Erst im Dezember konnte die YieldCo den Geschäftsbericht für 2015 veröffentlichen, demnach lag der Umsatz bei 407 Millionen Dollar, aber der Nettoverlust betrug 208 Millionen Dollar. Das Unternehmen erwartet – genau wie TerraForm Global – für das Gesamtjahr 2016 einen hohen Nettoverlust. Trotz der Schwierigkeiten notiert die Aktie auf Jahressicht leicht im Plus und legte über 3 Prozent zu.
Auch TerraForm Global konnte ihre Zahlen für 2015 erst im Dezember 2016 veröffentlichen. Demnach überstiegen die Verluste den Umsatz deutlich. 2015 hatte die YieldCo Global einen Umsatz von 124 Millionen Dollar erzielt, doch der Nettoverlust betrug 371 Millionen Dollar, während der operative Verlust bei 224 Millionen lag. Der Unterschied von 108 Millionen Dollar zwischen dem operativen Verlust und dem Nettoverlust wird mit Zinsaufwendungen begründet. Seit der Pleite des Mutterkonzerns SunEdison hat TerraForm Global nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, an frisches Kapital zu kommen. Die Aktie war deutlich schwächer als die des Schwesterkonzerns und verlor im Jahresverlauf gut 31 Prozent.
Jahresrückblick Biolebensmittel-Aktien: Leckere Rendite bei Wessanen
Die Biolebensmittel-Aktie von Wessanen hatte im Dezember nach einer Übernahme in Spanien innerhalb weniger Stunden zweistellig zugelegt. Auf Jahressicht stieg die Aktie um fast 44 Prozent. Mit der Übernahme betraten die Niederländer einen neuen und aussichtsreichen Absatzmarkt. Auch sonst ist das Unternehmen gut dafür aufgestellt, vom europaweit anhaltenden Trend zu Biolebensmitteln zu profitieren.
Die Zuwächse bei Umsatz und Gewinn sind aber deutlich geringer ausgefallen als noch 2015. Für die ersten neun Monate belief sich das Umsatzwachstum auf 8,8 Prozent. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2015 waren die Erlöse um über 20 Prozent angestiegen. Für das Gesamtjahr stellte Wessanen ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent gegenüber 2015 in Aussicht und bestätigte damit die Prognose, die im Frühjahr ausgegeben wurde. Wessanen hatte aber 2015 den Jahresumsatz gegenüber 2014 noch um rund 22 Prozent auf 523 Millionen Euro gesteigert.
Auch beim EBIT legte Wessanen weiter zu, doch nicht mehr so stark wie im Vorjahr. Nach neun Monaten verzeichnete der Biolebensmittel-Anbieter beim EBIT einen Zuwachs von 22,4 Prozent. In den ersten drei Quartalen in 2015 hatten die Niederländern das EBIT um 29 Prozent erhöht.
Whole Foods Market: Hoher Preisdruck der Wettbewerber
Für Whole Foods Market war es kein einfaches Jahr. Zwar hatte das Unternehmen mit Hauptsitz in Austin (US-Bundesstaat Texas) Gewinnsteigerungen im vierten Quartal und auch im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015/2016 gemeldet: Im Gesamtjahr erreichte der Bio-Lebensmittelanbieter so einen Umsatzzuwachs von 2,2 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie wurde leicht verbessert, von 1,48 auf 1,55 Dollar. Der Bio-Lebensmittelhändler wächst aber längst nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Jahren, was auch daran liegt, dass in den USA ist die Konkurrenz stark gewachsen ist. Etwa durch herkömmliche Wettbewerber, die Bio-Lebensmittel neben ihrem sonstigen Sortiment anbieten – und das zu geringeren Preisen. Dieser Wettbewerb hatte wesentlich dazu geführt, dass Whole Foods Market für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres einen Rückgang beim Umsatz und Gewinn verzeichnete.
Auch vegane Kekse sind bei Whole Foods Market erhältlich. Doch das Unternehmen muss sich gegen starke Wettbewerber behaupten. / Foto: Whole Foods Market
Ein anonymer Großaktionär kritisierte, dass Whole Foods Market erhebliches Verbesserungspotential bei Vertrieb und Marketing sowie beim Kostenmanagement habe. Im Jahresverlauf musste die Biolebensmittel-Aktie einen Verlust von knapp 9 Prozent hinnehmen.
United Natural Foods expandiert und kann Aktienkurs steigern
Whole Foods Market gehört zu den wichtigsten Kunden von United Natural Foods, einem Großhändler für Bio-Lebensmittel. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Providence im Bundesstaat Rhode Island hat das Geschäftsjahr 2015/2016 Ende Juli abgeschlossen. Demnach hat United Natural Foods den Umsatz leicht verbessert. Er kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf 8,47 Millionen Dollar. Dazu trugen allerdings Übernahmen mit insgesamt rund 150 Millionen Dollar bei. Immerhin hat das Unternehmen aus Providence im US-Bundesstaat Rhode Island damit die Umsatzprognose erfüllt. Diese wurde im Laufe des Geschäftsjahres allerdings mehrfach angepasst, zunächst nach unten und dann nach oben. Das hatte wesentlich zu den Kursverlusten der Aktie von United Natural Foods beigetragen. Diese legte bei starken Schwankungen auf Jahressicht dennoch um fast 20 Prozent zu.
Die Unternehmensführung will im laufenden Geschäftsjahr 2016/2017 weitere Filialen eröffnen und erwartet auch deshalb ein Umsatzplus von 2,5 bis 4,5 Prozent. Allerdings kündigte sie auch einen verringerten Jahresgewinn je Aktie von 1,42 Dollar an. Sie erklärt dies damit, dass voraussichtlich die erforderlichen Investitionen höher ausfallen werden als die erhoffte Einsparung von Kosten.
Hain Celestial Group in Schwierigkeiten – Fehler in der Bilanz?

Mitte August gab das Unternehmen aus Lake Success im US-Bundesstaat New York bekannt, dass es die Bilanz für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2015/2016 verschieben muss. Alarmierend war die Begründung: Hain Celestial teilte mit, dass man Einnahmen aus Konzessionen an Vertriebspartner womöglich falsch verbucht habe und nun zunächst das Controlling der Unternehmensbilanzierung überprüfen müsse. Es gab also Zweifel, ob nicht Fehler in der Bilanz lauerten. Aufgrund der Verzögerung drohte das Delisting von der elektronischen Börse Nasdaq. Hain Celestial hatte gegen eine Nasdaq-Börsenregel ("Listing Rule") verstoßen. Gemäß dieser Regel muss Hain Celestial regelmäßig Berichte an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC liefern – und das wurde versäumt. Allerdings bekam das Unternehmen Zeit bis zum Februar, um die Bilanz nachzuliefern – eine Frist, die der Konzern nach eigener Aussage einhalten will. Die Aktie lag im Jahresverlauf fast 5 Prozent im Minus.
Biojoghurt aus dem Sortiment von Hain Celestial: Der Lebensmittelhändler musste seine Prognose mehrfach korrigieren. / Foto: Unternehmen
Neben den möglichen Fehlern in der Bilanz soll auch die Prognose nicht erfüllt werden, hieß es Mitte August. Hain Celestial hat für das Geschäftsjahr 2015/2016 zunächst ein Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent auf 2,97 Milliarden bis 3,11 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Der Gewinn je Aktie sollte um 12 bis 20 Prozent auf 2,11 bis 2,26 Dollar klettern. Der Firmenchef hatte die Prognose dann im Januar auf 2,90 Milliarden bis 3,04 Milliarden Dollar Umsatz und einem Gewinn je Aktie von 1,95 bis 2,10 Dollar verringert. Im Mai teilte er dann mit, der Jahresumsatz werde auf knapp drei Milliarden Dollar wachsen und der Gewinn je Aktie auf 2,00 bis 2,04 Dollar. Warum auch diese Ziele zu hoch lagen, erläuterte das Unternehmen nicht weiter.
Jahresrückblick Nachhaltiges Bauen: Aktie von Sto SE verliert deutlich
Sto SE wird die Ziele für Umsatz und Ergebnis in 2016 wohl verfehlen. Die Umwelt-Aktie geht auf Tauchstation, mit einem Verlust von 19 Prozent auf Jahressicht. Im November gab die Öko-Baustoffspezialistin aus Stühlingen im Naturpark Südschwarzwald das Ziel auf, den in 2015 erzielten Jahresumsatz von 1,217 Milliarden Euro in diesem Jahr um fünf Prozent zu übertreffen. Sie strebt jetzt nur noch eine stabile Umsatzentwicklung an. Zudem erwartet der Sto-Vorstand beim EBIT einen Einbruch von 81,5 Millionen Euro in 2015 auf 52 bis 62 Millionen Euro. Bislang hatte er für 2016 ein EBIT von 80 bis 90 Millionen Euro angestrebt. Zu den Hintergründen äußerte sich das Unternehmen nicht genau. Es verwies lediglich auf eine schwache Nachfrage aus dem Heimatmarkt Deutschland.
Helma Eigenheimbau mit starken Auftragszahlen und starker Prognose
Deutlich besser lief es bei der Helma Eigenheimbau AG: Sie bietet Fertighäuser an, die sie mit nachhaltigen Energiekonzepten versieht. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016 hat das Unternehmen einen Netto-Auftragseingang von 190,5 Millionen Euro verzeichnet.
Bereinigt um einen Sondereffekt im Geschäftsjahr 2015 in Höhe von elf Millionen Euro ist das gegenüber 2015 zwar ein Rückgang um 3,5 Millionen Euro. Die Führung des Unternehmens aus dem niedersächsischen Lehrte weist jedoch darauf hin, dass sich der Auftragseingang in 2016 gleichmäßiger verteilen wird als im Geschäftsjahr 2015. Sie rechnet daher für das Gesamtjahr weiterhin mit einer Verbesserung des Auftragseingangs.
Fertighaus im Bau: Helma konnte 2016 viele solcher Eigenheime losschlagen. / Foto: Unternehmen
Der Vorstand der Helma Eigenheimbau AG ging sogar davon aus, dass das vierte Quartal in 2016 das stärkste Quartal des Geschäftsjahres sein wird. Dies unter anderem deshalb, weil die Tochtergesellschaft Helma Ferienimmobilien GmbH "aufgrund der sehr guten Verkaufszahlen beim Projekt Ostseeresort Olpenitz" voraussichtlich mit deutlichen Auftragsrekordwerten aufwarten werde. Analysten sagten voraus, dass das Unternehmen 2016 einen Umsatz in Höhe von 266,40 Millionen Euro erreichen wird. Damit würde Helma den Rekordwert aus 2015 von 210,6 Millionen Euro Umsatz klar übertreffen. Für 2017 wurden Umsatzsteigerungen auf 341,02 Millionen Euro (2017) sowie 421,26 Millionen Euro (2018) prognostiziert. Auch die Ergebnismarge soll demnach steigen. Auf Jahressicht konnte die Helma-Aktie rund 19 Prozent zulegen.
Steico SE: Stärkste Aktie aus dem nachhaltigen Bausektor mit 67 Prozent Kurszuwachs
Zu den nachhaltigen Aktien aus dem Bausektor gehört Steico SE. Die Produkte der Dämmstoffspezialistin aus Feldkirchen verbessern die Energieeffizienz von Gebäuden. Steico SE hat in den ersten neun Monaten von 2016 ein starkes Wachstum erzielt: Der Umsatz wuchs um 10,2 Prozent auf 157,1 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte davon, dass die Nachfrage nach ökologischen Bauprodukten kontinuierlich wächst. Von Januar bis September 2016 erhöhte sich das EBIT gegenüber dem Vorjahreszeitraum gar um 56,4 Prozent auf 26,1 Millionen Euro. Die EBIT-Marge kletterte von 6,7 auf 9,3 Prozent.
Dabei musste Steico die negativen Auswirkungen der Brexit-Entscheidung verwinden und des Wertverlustes beim britischen Pfund verwinden: Mit rund 15 Prozent Umsatzanteil ist Großbritannien der zweitgrößte Einzelmarkt von Steico. Durch den Aufbau einer eigenen Furnierholzproduktion am Standort in Polen konnte ie Dämmstoffexpertin die Kosten deutlich senken. Zuvor musste das Unternehmen Furnierholz teuer einkaufen. Für das Gesamtjahr erwartet die Unternehmensführung ein Umsatzwachstum "im oberen einstelligen Prozentbereich" und für das EBIT "ein überproportionales Wachstum im deutlich zweistelligen Prozentbereich". Die Aktie legte im Jahresverlauf um fast 67 Prozent zu.
Nachhaltige Aktien haben sich im vergangenen Jahr sehr unterschiedlich entwickelt. Selbst innerhalb der einzelnen Branchen, etwa innerhalb des Biolebensmittelsektors oder im Bereich der nachhaltigen Mobilität, gab es sowohl Aktien mit enormen Wertzuwächsen als auch mit hohen Verlusten. Das Spektrum reichte von rund 67 Prozent Plus bis über 90 Prozent Minus. ECOreporter.de gibt einen Überblick über die Entwicklung ausgewählter nachhaltiger Aktien, die in unseren Jahresrückblicken auf Bioenergieaktien, Solaraktien und Windaktien nicht zur Sprache gekommen sind.
Jahresrückblick Nachhaltige Mobilität: VTG-Aktie legt nur minimal zu
Im Bereich nachhaltige Mobilität war vor allem die VTG-Aktie auf Wachstumskurs: Das Hamburger Waggon- und Schienenlogistik-Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten einen leichten Umsatzrückgang um drei Prozent auf 742,0 Millionen Euro. Laut Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG AG, haben zum Beispiel die gesenkte Lkw-Maut und der niedrigen Dieselpreis das Geschäft mit der Waggonvermietung belastet. Hier sanken die Umsätze von Januar bis September um fast vier Prozent. In der Schienenlogistik habe die VTG Geschäfte mit schwacher Marge aufgegeben, auch hätten Produktionsunterbrechungen zu verringerten Erlösen geführt. Fischer bekräftigte die Jahresprognose, wonach der Umsatz in 2016 leicht unter dem Vorjahreswert von 1,03 Milliarden Euro liegen dürfte.
Weil die VTG aber profitabler gewirtschaftet hat, konnte sie den Gewinn in den ersten neun Monaten trotz des gesunkenen Umsatzes deutlich verbessern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 4,2 Prozent auf 115,9 Millionen Euro. Der VTG-Vorstand bestätigte die Gewinnprognose für 2016, ihm zufolge dürfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 345 bis 355 Millionen Euro steigen. In 2015 hatte das Unternehmen ein EBITDA von 336,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Jahresverlauf legte die VTG-Aktie aber nur um 0,7 Prozent zu.
init AG mit Auftragsrekord im ersten Halbjahr – Umwelt-Aktie mit Verlusten
Die init innovation in traffic systems AG hat über die ersten neun Monate von 2016 hinweg weniger Umsatz gemacht als 2015. Das EBIT fiel von Januar bis September des vergangenen Jahres mit 6,8 Millionen Euro um 0,7 Millionen höher aus als im Vergleichszeitraum. In den ersten drei Quartalen 2016 sank aber der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Millionen Euro auf 69,5 Millionen Euro. Die init-Aktie büßte im Jahresverlauf fast 11 Prozent ihres Wertes ein. Der IT-Dienstleister aus Karlsruhe ist auf Technologie für die Organisation von öffentlichem Personennahverkehr spezialisiert und bietet dafür etwa Hard- und Software für Verkehrslenkungssysteme an.
Weil sich noch im ersten Halbjahr der Auftragseingang von init um 93 Prozent auf 80 Millionen Euro erhöhte – ein neuer Rekordwert – strebt der Vorstand für das Gesamtjahr weiterhin eine Verbesserung von Umsatz und Ergebnis.
Tesla macht erstmals Gewinn – und setzt auf Kooperation bei neuen Produkten

Der US-Elektroautokonzern Tesla Motors machte im vergangenen Jahr wiederholt Schlagzeilen. Häufiges Thema war der (zuletzt erfolgreiche) Zusammenschluss mit dem Solarmodulhersteller SolarCity: Die 2,6 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme war nicht unumstritten, allerdings stimmte nach langen Diskussionen eine Aktionärsmehrheit beider Unternehmen zu. Im Oktober kündigte Tesla an, dass der japanische Elektronikkonzern Panasonic SolarCity dabei unterstützen soll, ihre Solarpanel-Fabrik zu optimieren. Panasonic stellt bereits in der „Gigafactory“ Stromspeicher für Tesla her, die der Autobauer dann für seine Batteriepacks verwendet. Im Sommer soll die Produktion von Solar-Dachziegeln starten. Tesla Motors und Panasonic haben im Dezember zudem vereinbart, im kommenden Jahr mit der Produktion von Solarmodulen in Buffalo (US-Bundesstaat New York) zu beginnen. Die hocheffizienten Photovoltaik-Module aus der Fabrik in Buffalo sind unter anderem für die Fertigung der Solar-Dachziegeln bestimmt.
Nicht nur E-Autos: Tesla ist sehr umtriebig und will gemeinsam mit Partner wie Panasonic neue Solarprodukte realisieren. / Foto: Unternehmen
Im Oktober legte Tesla hat eine starke Zwischenbilanz für das dritte Quartal vor. Das Unternehmen konnte demnach den Umsatz mehr als verdoppeln und erstmals seit langem einen Gewinn erwirtschaften. Wie die Kalifornier mitteilten, wuchs der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 145 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen stiegen um 114 Prozent auf 24.821 Fahrzeuge. Weitere 5.065 Elektroautos seien zwar innerhalb des Quartals verkauft, aber noch nicht ausgeliefert worden. Sie würden daher in die Bilanz für das vierte Quartal aufgenommen.
Die Produktion erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 92 Prozent auf 25.185 Elektroautos. Das ist allein gegenüber dem zweiten Quartal 2016 ein Plus von 37 Prozent. Tesla erreichte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 22 Millionen Dollar oder 0,14 Dollar je Aktie. Im Vorjahreszeitraum hatten die Kalifornier noch einen Verlust von 293,2 Millionen Dollar erwirtschaftet und auch noch im zweiten Quartal 2016 einen dreistelligen Millionen-Dollar-Verlust. Trotz der Erfolgsmeldung verlor die Tesla-Aktie im Jahresverlauf knapp über 5 Prozent.
Jachresrückblick Erneuerbare-Energien-Aktien: Ballard Power in den roten Zahlen
Ballard Power Systems meldete 2016 eine gute Entwicklung im stark ausgebauten China-Geschäft. Die Aktie der Brennstoffzellen-Spezialistin aus der kanadischen Provinz British Columbia steigerte sich auf Jahressicht um 1,22 Prozent. In den ersten neun Monaten 2016 erreichte Ballard Power ein Umsatzplus von knapp 50 Prozent auf 54,6 Millionen Dollar. Allerdings hat sich der Nettoverlust fast vervierfacht: Von Januar bis September erwirtschaftete Ballard Power ein Minus von 20,8 Millionen Dollar.
Im Sommer 2016 hatte Ballard Power Systems einen Vorvertrag mit der chinesischen Guangdong Synergy Hydrogen Power Technology abgeschlossen, der den Kanadiern einen starken Einnahmesprung sichern soll. Nach ihren Angaben hat der Vertrag einen Mindestwert von 170 Millionen US-Dollar, die Ballard Power über fünf Jahre zufließen sollen.
Capital Stage AG schließt sich erfolgreich mit Chorus Clean Energy zusammen

Aus zwei mach eins: Die Chorus Clean Energy AG ist 2016 von Capital Stage übernommen worden. Die beiden Betreiber von Windkraftanlagen und Solaranlagen wollen "die neue Kraft aus dem Zusammenschluss dazu nutzen, das Bestandsportfolio sowie das Asset Management weiter auszubauen", sagte Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsvorsitzender von Capital Stage. Capital Stage hatte den Aktionären der Chorus Clean Energy AG je fünf Capital Stage-Aktien für je drei Chorus-Aktien geboten. Dafür wurden neue Capital Stage-Aktien im Wert von 43,6 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung ausgegeben. Die neuen Aktien sind bereits ab dem Geschäftsjahr 2016 voll gewinnberechtigt. Die Neuaktionäre können also auf eine Dividende hoffen. Durch die Übernahme von 94 Prozent der Chorus-Anteile erhöht die Capital Stage AG ihr Portfolio an Solar- und Windparks von rund 600 MW auf 1.050 MW. Sie ist damit einer der größten Ökostromproduzenten in Europa.
Solaranlage von Capital Stage: Nach dem Zusammenschluss mit Chorus Clean Energy erwartet das Unternehmen einen deutlichen Wachstumssprung. / Foto: Capital Stage
2016 verlor die Capital-Stage-Aktie deutlich an Wert: Wer Anfang 2016 das Papier kaufte, machte zum Jahresende rund 19 Prozent Verlust. Der Vorstand peilt für das laufende Geschäftsjahr 2016 eine Umsatzsteigerung auf über 140 Millionen Euro an sowie einen Anstieg des Gewinns. Das EBIT soll auf über 60 Millionen Euro klettern und das EBITDA auf über 104 Millionen Euro. Hingegen lag die Chorus-Aktie klar im Plus und legte auf Jahressicht über 17 Prozent zu. Das Unternehmen aus Neubiberg bei München hatte in den ersten neun Monaten 2016 trotz eines vergleichsweise geringeren Windaufkommens einen Umsatz auf dem Vorjahresniveau von 49,0 Millionen Euro erzielt. Zudem wurde ein EBITDA von 39,0 Millionen Euro erwirtschaftet, das EBIT legte um 2,3 Prozent zu auf 20,7 Millionen Euro.
Durch den Zusammenschluss mit Chorus erwartet der Capital-Stage-Vorstand für 2017 einen Wachstumssprung: 200 Millionen Euro Umsatz, ein EBIT von mehr als 90 Millionen Euro und ein EBITDA von über 150 Millionen Euro.
Insolventer Ökostromriese SunEdison: Trennung von YieldCos TerraForm Global und TerraForm Power?

Windkraftanlagen im Portfolio von SunEdison: Die Insolvenz des Ökostromkonzerns stürzte auch seine beiden Betreibergesellschaften in die Krise. / Foto: Unternehmen
Die Pleite hatte drastische Folgen für die beiden Betreibergesellschaften (YieldCos) TerraForm Power und TerraForm Global. Die SunEdison-Töchter hatten unter anderem Vorauszahlungen für noch nicht fertiggestellte Solarprojekte an den Mutterkonzern geleistet. Auch konnten sie ihre Jahres- und Zwischenberichte erst deutlich verspätet veröffentlichen, weshalb es Ärger mit der New Yorker Börsenaufsicht gab. Beide YieldCos warnten zum Jahresende, dass es "erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortsetzung der Geschäftstätigkeit" gebe. Zwar haben mehrere Investoren Interesse an TerraForm Power und TerraForm Global bekundet, doch bisher scheint kein konkretes bzw. kein ausreichend attraktives Angebot vorzuliegen. Beide YieldCos warnten bereits, dass sie möglicherweise den Betrieb nicht fortsetzen könne. Dabei verfügen sie über ein wertvolles Portfolio an Windkraft- und Solaranlagen.
Insgesamt 3 Gigawatt (GW) betreibt TerraForm Power, allerdings schrieb das Unternehmen 2015 rote Zahlen. Erst im Dezember konnte die YieldCo den Geschäftsbericht für 2015 veröffentlichen, demnach lag der Umsatz bei 407 Millionen Dollar, aber der Nettoverlust betrug 208 Millionen Dollar. Das Unternehmen erwartet – genau wie TerraForm Global – für das Gesamtjahr 2016 einen hohen Nettoverlust. Trotz der Schwierigkeiten notiert die Aktie auf Jahressicht leicht im Plus und legte über 3 Prozent zu.
Auch TerraForm Global konnte ihre Zahlen für 2015 erst im Dezember 2016 veröffentlichen. Demnach überstiegen die Verluste den Umsatz deutlich. 2015 hatte die YieldCo Global einen Umsatz von 124 Millionen Dollar erzielt, doch der Nettoverlust betrug 371 Millionen Dollar, während der operative Verlust bei 224 Millionen lag. Der Unterschied von 108 Millionen Dollar zwischen dem operativen Verlust und dem Nettoverlust wird mit Zinsaufwendungen begründet. Seit der Pleite des Mutterkonzerns SunEdison hat TerraForm Global nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, an frisches Kapital zu kommen. Die Aktie war deutlich schwächer als die des Schwesterkonzerns und verlor im Jahresverlauf gut 31 Prozent.
Jahresrückblick Biolebensmittel-Aktien: Leckere Rendite bei Wessanen
Die Biolebensmittel-Aktie von Wessanen hatte im Dezember nach einer Übernahme in Spanien innerhalb weniger Stunden zweistellig zugelegt. Auf Jahressicht stieg die Aktie um fast 44 Prozent. Mit der Übernahme betraten die Niederländer einen neuen und aussichtsreichen Absatzmarkt. Auch sonst ist das Unternehmen gut dafür aufgestellt, vom europaweit anhaltenden Trend zu Biolebensmitteln zu profitieren.
Die Zuwächse bei Umsatz und Gewinn sind aber deutlich geringer ausgefallen als noch 2015. Für die ersten neun Monate belief sich das Umsatzwachstum auf 8,8 Prozent. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2015 waren die Erlöse um über 20 Prozent angestiegen. Für das Gesamtjahr stellte Wessanen ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent gegenüber 2015 in Aussicht und bestätigte damit die Prognose, die im Frühjahr ausgegeben wurde. Wessanen hatte aber 2015 den Jahresumsatz gegenüber 2014 noch um rund 22 Prozent auf 523 Millionen Euro gesteigert.
Auch beim EBIT legte Wessanen weiter zu, doch nicht mehr so stark wie im Vorjahr. Nach neun Monaten verzeichnete der Biolebensmittel-Anbieter beim EBIT einen Zuwachs von 22,4 Prozent. In den ersten drei Quartalen in 2015 hatten die Niederländern das EBIT um 29 Prozent erhöht.
Whole Foods Market: Hoher Preisdruck der Wettbewerber
Für Whole Foods Market war es kein einfaches Jahr. Zwar hatte das Unternehmen mit Hauptsitz in Austin (US-Bundesstaat Texas) Gewinnsteigerungen im vierten Quartal und auch im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015/2016 gemeldet: Im Gesamtjahr erreichte der Bio-Lebensmittelanbieter so einen Umsatzzuwachs von 2,2 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie wurde leicht verbessert, von 1,48 auf 1,55 Dollar. Der Bio-Lebensmittelhändler wächst aber längst nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Jahren, was auch daran liegt, dass in den USA ist die Konkurrenz stark gewachsen ist. Etwa durch herkömmliche Wettbewerber, die Bio-Lebensmittel neben ihrem sonstigen Sortiment anbieten – und das zu geringeren Preisen. Dieser Wettbewerb hatte wesentlich dazu geführt, dass Whole Foods Market für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres einen Rückgang beim Umsatz und Gewinn verzeichnete.
Auch vegane Kekse sind bei Whole Foods Market erhältlich. Doch das Unternehmen muss sich gegen starke Wettbewerber behaupten. / Foto: Whole Foods Market
Ein anonymer Großaktionär kritisierte, dass Whole Foods Market erhebliches Verbesserungspotential bei Vertrieb und Marketing sowie beim Kostenmanagement habe. Im Jahresverlauf musste die Biolebensmittel-Aktie einen Verlust von knapp 9 Prozent hinnehmen.
United Natural Foods expandiert und kann Aktienkurs steigern
Whole Foods Market gehört zu den wichtigsten Kunden von United Natural Foods, einem Großhändler für Bio-Lebensmittel. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Providence im Bundesstaat Rhode Island hat das Geschäftsjahr 2015/2016 Ende Juli abgeschlossen. Demnach hat United Natural Foods den Umsatz leicht verbessert. Er kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf 8,47 Millionen Dollar. Dazu trugen allerdings Übernahmen mit insgesamt rund 150 Millionen Dollar bei. Immerhin hat das Unternehmen aus Providence im US-Bundesstaat Rhode Island damit die Umsatzprognose erfüllt. Diese wurde im Laufe des Geschäftsjahres allerdings mehrfach angepasst, zunächst nach unten und dann nach oben. Das hatte wesentlich zu den Kursverlusten der Aktie von United Natural Foods beigetragen. Diese legte bei starken Schwankungen auf Jahressicht dennoch um fast 20 Prozent zu.
Die Unternehmensführung will im laufenden Geschäftsjahr 2016/2017 weitere Filialen eröffnen und erwartet auch deshalb ein Umsatzplus von 2,5 bis 4,5 Prozent. Allerdings kündigte sie auch einen verringerten Jahresgewinn je Aktie von 1,42 Dollar an. Sie erklärt dies damit, dass voraussichtlich die erforderlichen Investitionen höher ausfallen werden als die erhoffte Einsparung von Kosten.
Hain Celestial Group in Schwierigkeiten – Fehler in der Bilanz?

Mitte August gab das Unternehmen aus Lake Success im US-Bundesstaat New York bekannt, dass es die Bilanz für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2015/2016 verschieben muss. Alarmierend war die Begründung: Hain Celestial teilte mit, dass man Einnahmen aus Konzessionen an Vertriebspartner womöglich falsch verbucht habe und nun zunächst das Controlling der Unternehmensbilanzierung überprüfen müsse. Es gab also Zweifel, ob nicht Fehler in der Bilanz lauerten. Aufgrund der Verzögerung drohte das Delisting von der elektronischen Börse Nasdaq. Hain Celestial hatte gegen eine Nasdaq-Börsenregel ("Listing Rule") verstoßen. Gemäß dieser Regel muss Hain Celestial regelmäßig Berichte an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC liefern – und das wurde versäumt. Allerdings bekam das Unternehmen Zeit bis zum Februar, um die Bilanz nachzuliefern – eine Frist, die der Konzern nach eigener Aussage einhalten will. Die Aktie lag im Jahresverlauf fast 5 Prozent im Minus.
Biojoghurt aus dem Sortiment von Hain Celestial: Der Lebensmittelhändler musste seine Prognose mehrfach korrigieren. / Foto: Unternehmen
Neben den möglichen Fehlern in der Bilanz soll auch die Prognose nicht erfüllt werden, hieß es Mitte August. Hain Celestial hat für das Geschäftsjahr 2015/2016 zunächst ein Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent auf 2,97 Milliarden bis 3,11 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Der Gewinn je Aktie sollte um 12 bis 20 Prozent auf 2,11 bis 2,26 Dollar klettern. Der Firmenchef hatte die Prognose dann im Januar auf 2,90 Milliarden bis 3,04 Milliarden Dollar Umsatz und einem Gewinn je Aktie von 1,95 bis 2,10 Dollar verringert. Im Mai teilte er dann mit, der Jahresumsatz werde auf knapp drei Milliarden Dollar wachsen und der Gewinn je Aktie auf 2,00 bis 2,04 Dollar. Warum auch diese Ziele zu hoch lagen, erläuterte das Unternehmen nicht weiter.
Jahresrückblick Nachhaltiges Bauen: Aktie von Sto SE verliert deutlich
Sto SE wird die Ziele für Umsatz und Ergebnis in 2016 wohl verfehlen. Die Umwelt-Aktie geht auf Tauchstation, mit einem Verlust von 19 Prozent auf Jahressicht. Im November gab die Öko-Baustoffspezialistin aus Stühlingen im Naturpark Südschwarzwald das Ziel auf, den in 2015 erzielten Jahresumsatz von 1,217 Milliarden Euro in diesem Jahr um fünf Prozent zu übertreffen. Sie strebt jetzt nur noch eine stabile Umsatzentwicklung an. Zudem erwartet der Sto-Vorstand beim EBIT einen Einbruch von 81,5 Millionen Euro in 2015 auf 52 bis 62 Millionen Euro. Bislang hatte er für 2016 ein EBIT von 80 bis 90 Millionen Euro angestrebt. Zu den Hintergründen äußerte sich das Unternehmen nicht genau. Es verwies lediglich auf eine schwache Nachfrage aus dem Heimatmarkt Deutschland.
Helma Eigenheimbau mit starken Auftragszahlen und starker Prognose
Deutlich besser lief es bei der Helma Eigenheimbau AG: Sie bietet Fertighäuser an, die sie mit nachhaltigen Energiekonzepten versieht. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016 hat das Unternehmen einen Netto-Auftragseingang von 190,5 Millionen Euro verzeichnet.

Fertighaus im Bau: Helma konnte 2016 viele solcher Eigenheime losschlagen. / Foto: Unternehmen
Der Vorstand der Helma Eigenheimbau AG ging sogar davon aus, dass das vierte Quartal in 2016 das stärkste Quartal des Geschäftsjahres sein wird. Dies unter anderem deshalb, weil die Tochtergesellschaft Helma Ferienimmobilien GmbH "aufgrund der sehr guten Verkaufszahlen beim Projekt Ostseeresort Olpenitz" voraussichtlich mit deutlichen Auftragsrekordwerten aufwarten werde. Analysten sagten voraus, dass das Unternehmen 2016 einen Umsatz in Höhe von 266,40 Millionen Euro erreichen wird. Damit würde Helma den Rekordwert aus 2015 von 210,6 Millionen Euro Umsatz klar übertreffen. Für 2017 wurden Umsatzsteigerungen auf 341,02 Millionen Euro (2017) sowie 421,26 Millionen Euro (2018) prognostiziert. Auch die Ergebnismarge soll demnach steigen. Auf Jahressicht konnte die Helma-Aktie rund 19 Prozent zulegen.
Steico SE: Stärkste Aktie aus dem nachhaltigen Bausektor mit 67 Prozent Kurszuwachs
Zu den nachhaltigen Aktien aus dem Bausektor gehört Steico SE. Die Produkte der Dämmstoffspezialistin aus Feldkirchen verbessern die Energieeffizienz von Gebäuden. Steico SE hat in den ersten neun Monaten von 2016 ein starkes Wachstum erzielt: Der Umsatz wuchs um 10,2 Prozent auf 157,1 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte davon, dass die Nachfrage nach ökologischen Bauprodukten kontinuierlich wächst. Von Januar bis September 2016 erhöhte sich das EBIT gegenüber dem Vorjahreszeitraum gar um 56,4 Prozent auf 26,1 Millionen Euro. Die EBIT-Marge kletterte von 6,7 auf 9,3 Prozent.
Dabei musste Steico die negativen Auswirkungen der Brexit-Entscheidung verwinden und des Wertverlustes beim britischen Pfund verwinden: Mit rund 15 Prozent Umsatzanteil ist Großbritannien der zweitgrößte Einzelmarkt von Steico. Durch den Aufbau einer eigenen Furnierholzproduktion am Standort in Polen konnte ie Dämmstoffexpertin die Kosten deutlich senken. Zuvor musste das Unternehmen Furnierholz teuer einkaufen. Für das Gesamtjahr erwartet die Unternehmensführung ein Umsatzwachstum "im oberen einstelligen Prozentbereich" und für das EBIT "ein überproportionales Wachstum im deutlich zweistelligen Prozentbereich". Die Aktie legte im Jahresverlauf um fast 67 Prozent zu.