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Jahresrückblick Bioenergie-Aktien: Heterogene Entwicklung zwischen Totalausfall und plus 29 Prozent
Ein ereignisreiches Jahr geht nicht nur für die Solaraktien und Windaktien, sondern auch für die Biogasaktien zu Ende: Die meisten machten Verluste, doch es gibt auch einige Gewinner. Darunter ist die Vereinte BioEnergie (Verbio) AG, deren Aktie auf Jahressicht gut 29 Prozent zulegte.
Für die gebeutelte Biogasanlagen-Branche ist das überarbeitete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 ein Hoffnungsschimmer. Der Beschluss sieht für Biogas einen Ausbaukorridor von 150 Megawatt (MW) in den ersten drei Jahren und 200 MW in den Folgejahren vor. An den Ausschreibungen dürfen auch Anlagen teilnehmen, die bereits in Betrieb sind, aber nach 20 Jahren Laufzeit keine EEG-Einspeisevergütung beanspruchen können. Diese Anschlussregelungen für bestehende Anlagen bezeichnet der Präsident des Fachverbands Biogas, Horst Seide, als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand des Energieträgers: "In Zeiten, in denen der Neubau nahezu stagniert, ist es umso wichtiger, dass die Bestandsanlagen weiter produzieren können."
Im Rahmen des EEG 2017 müssen sich die Anlagenbetreiber künftig auf Ausschreibungen bewerben, um eine feste Vergütung für jede Kilowattstunde (kWh) Strom zu erhalten. Für die rund 9.000 deutschen Bestandsanlagen ist der Preis auf 16,9 Cent/kWh gedeckt, bei Neuanlagen gibt es einen Tarif von 14,9 Cent/kWh. Ausgeschrieben werden 2017 und 2018 je 150 MW. Das günstigste Angebot erhält den Zuschlag.
Im Jahr 2015 sind in Deutschland insgesamt 23 MW Biogasanlagen ans Netz gegangen, zeigen Zahlen, die der Fachverband im August 2016 veröffentlichte. Damit gab es in 2015 den geringsten Zubau seit Bestehen des EEG im Jahr 2000. 2016 wurden 150 Biogasanlagen neu gebaut, überwiegend Kleinanlage mit maximal 75 KW zur Güllevergärung. Auch erzeugen davon nur 10 MW Leistung regelmäßig Strom. Addiert man nun noch die Stilllegungen von Biogasanlagen, so geht der Zuwachs gegen Null. Für 2017 rechnet der Fachverband mit einem ähnlich niedrigen Zubau. Zunehmend setzen die Besitzer von Biogasanlagen auf flexible Anlagen, welche die schwankende Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausgleichen können. Der Fachverband fordert, dass auch andere klimarelevante Vorteile von Biogas mit in die Finanzierung eingebunden werden sollten. Vor allem in der Landwirtschaft, wo durch die Vergärung von Gülle in Biogasanlagen das klimarelevante Gas Methan in Strom und Wärme umgewandelt wird.
Bildhinweis: Eine Biogaanlage vor der Inbetriebnahme – der Zubau ging 2016 gegen Null. / Foto: Fotolia
Biogasanlagen-Spezialistin EnviTec-Aktie profitiert von hohem Auftragsbestand
Weil in Deutschland kaum mehr neue Anlagen nachgefragt werden, müssen die Anlagenbauer zunehmend ins Auslandsgeschäft investieren. Hier kann die EnviTec Biogas AG aus Lohne punkten, die als Spezialistin für Biogasanlagenbau international tätig ist. Trotz eines Gewinneinbruchs in 2015 zahlte EnviTec zuletzt rund 11,9 Millionen Euro an Dividenden aus. Außerdem kündigte das Unternehmen eine Kapitalmaßnahme an, um damit künftig weitere Dividenden auszahlen zu können. Demnach sollen 50 Millionen Euro an gebundenen Rücklagen in eine freie Kapitalrücklage umgewandelt werden.
Der Umsatz von EnviTec fiel im ersten Halbjahr 2016 um 27,4 Millionen Euro auf 68,1 Millionen Euro. Grund dafür sei, dass nur eine geringe Zahl von Bauprojekten schlussgerechnet werden konnte. Somit sei der Umsatzverlust „stichtagsbedingt“, hieß es. Zudem meldete das Unternehmen aus Lohne ein deutlich gesunkenes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Mit 0,9 Millionen Euro lag es um 1,7 Millionen unter dem Vorjahr (2,6 Millionen Euro). Ursache sei ein deutlicher Ausbau von Service-Kapazitäten in Großbritannien sowie die Wartung konzerneigener Biogasanlagen – dadurch stiegen die Kosten.
Für das Gesamtjahr 2016 geht EnviTec dennoch von einer leichten Verbesserung des EBIT und des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr aus. Dafür sorgt ein hoher Auftragsbestand der Biogasanlagen-Spezialistin, vor allem die positive Entwicklung in Großbritannien und Frankreich. Das honorierten auch die Anleger: Auf Jahressicht legt die Aktie um rund 22 Prozent zu.
Insolvenz der KTG Energie – Aktie unaufhaltsam im Sinkflug
Für die Biogasanlagen-Betreiberin KTG Energie AG aus Hamburg war es alles andere als ein leichtes Jahr. Nach der Insolvenz des auf Landwirtschaft spezialisierten Mutterkonzerns KTG Agrar musste auch die KTG Energie Ende September den Insolvenzantrag stellen. Im August hatte der CEO (Chief Executive Officer) Dr. Thomas Berger nach sieben Jahren Tätigkeit das Unternehmen abrupt verlassen. Die Restrukturierung und Sanierung der Anlagenbetreiberin wird in Eigenverwaltung erfolgen. Für das Geschäftsjahr 2015 hatte das Unternehmen noch einen Gewinnsprung von 11,7 Prozent beim EBIT gemeldet. Der Jahresüberschuss war gegenüber dem Vorjahr um 13,9 Prozent auf 2,05 Millionen Euro gestiegen. Für 2016 konnten noch keine Zahlen veröffentlicht werden. Die KTG Energie AG hatte 2012 eine Anleihe mit einem Volumen von 50 Millionen Euro emittiert, die ursprünglich 2018 zur Rückzahlung fällig geworden wäre. Bitter ist die Entwicklung der Bioenergieproduzentin auch für ihre Aktionäre. Unterm Strich war die KTG-Energie-Aktie zum Jahresausklang 99 Prozent billiger als zum Ende des Vorjahres. Mitte September hatte die Gustav Zech Stiftung die Übernahme von rund 50 Prozent der Aktien der KTG Energie von der bereits seit Anfang Juli insolventen ehemaligen Muttergesellschaft KTG Agrar bekannt gegeben.
Biogasanlage im Betrieb der insolventen KTG Energie: Die Aktie war 2016 ein Totalausfall. / Foto: Unternehmen
Heterogene Entwicklung bei den Biokraftstoff-Herstellern: CropEnergies-Aktie schwächelte leicht
In 2016 reichten die Biokraftstoffpreise nicht an das gute Vorjahr heran. Trotzdem konnte der Mannheimer Bioethanol-Hersteller CropEnergies AG seinen Umsatz im dritten Quartal steigern: von 168 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 215 Millionen Euro. Damit lag der Umsatz den vorläufigen Zahlen zufolge nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016/2017 mit 565 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert von 558 Millionen Euro. Der Vorstand hob die schon im Oktober erhöhte Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr erneut an. Er rechnete mit 760 bis 790 Millionen Euro Jahresumsatz statt der zuvor prognostizierten 670 bis 720 Millionen Euro. CropEnergies könnte also doch das Vorjahresniveau von 723 Millionen Euro Umsatz erreichen. Im Geschäftsjahr 2014/2015 hatte die Bioethanol-Produzentin allerdings noch 827 Millionen Euro erlöst.
Biokraftstoff von CropEnergies – der Jahresverlust der Aktie blieb im niedrigen einstelligen Bereich. / Foto: Unternehmen
Die offiziellen Neun-Monatszahlen wird CropEnergies erst Mitte Januar 2017 veröffentlichen. Das Geschäftsjahr 2016/2017 endet am 28. Februar. Der Hersteller von Bio-Ethanol rechnet nach eigenen Angaben mit einem weiteren Gewinnwachstum: Die Unternehmensführung erwartet ein EBIT von 90 Millionen Euro im Gesamtjahr. Das wäre eine Steigerung: Im Geschäftsjahr 2015/2016 hatte CropEnergies ein EBIT in Höhe von 87 Millionen Euro erzielt. Doch die Börsianer honorierten diese Entwicklung nicht: Auf Jahressicht verlor die CropEnergies-Aktie über 3 Prozent ihres Wertes.
Starke Zahlen bei Verbio – Unternehmen setzt auch auf Biomethan
Nicht ganz so stark wie im Vorjahr, aber dennoch klar im Aufwind war die Aktie der Verbio Vereinte BioEnergie AG aus Sachsen. Innerhalb der zwölf Handelsmonate hat sich ihr Kurs um rund 29 Prozent verbessert. Verbio ist seit 2006 an der Börse notiert. Aufgrund der guten Ertragslage soll die Hauptversammlung am 27. Januar 2017 über die Auszahlung einer Dividende von 0,15 Euro abstimmen. 2015/2016 war für den Biokraftstoffhersteller das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte: Das EBIT wurde um 82 Prozent gesteigert und betrug 52,0 Millionen Euro (2014/2015: 28,5 Millionen), der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahreswert um 6 Prozent auf 654,3 Millionen Euro. Im Bereich Biodiesel sprach Verbio von einer „Rekordproduktion“.
Der Vorstand setzt dennoch auf die Strategie, zunehmend Umsätze außerhalb des Biokraftstoffbereiches zu generieren und zum Beispiel Biomethan zu produzieren, das auch anderweitig genutzt werden kann. Unter anderem plant das Unternehmen zwei neue Stroh-Biomethananlagen mit einer Leistung von je ca. 10 MW an Standorten in Deutschland und Indien. Auch im ersten Quartal (1. Juli bis 30. September) des laufenden Geschäftsjahres 2016/2017 wies Verbio ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessertes Ergebnis aus: Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 158,0 Millionen Euro, das EBIT kletterte im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 10,8 Millionen Euro.
Aktie von 2G Energy macht Verluste – trotz guter Geschäftsaussichten
Die 2G Energy AG ist eine Spezialistin für Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen aus Heek im Münsterland. Sie profitierte 2016 vom neuen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG 2016). Die Reform schaffte die Förderung für KWK-Anlagen auf Kohlekraftbasis ab und verbesserte die Förderbedingungen für KWK-Anlagen mit Leistungskapazitäten bis 50 Kilowatt. Davon profitieren Unternehmen wie 2G Energy, die KWK-Anlagen planen, bauen, und auch das Repowering vornehmen. Tatsächlich ist der Auftragsbestand der 2G in den ersten sechs Monaten von 2016 deutlich gewachsen, von 85,5 Millionen Euro in 2015 auf 106,4 Millionen Euro. Trotz dieser guten Aussichten fiel der Kurs der 2G-Aktie auf Jahressicht um knapp über 14 Prozent.
KWK-Anlage von 2G Energy: Der Auftragsbestand war 2016 hoch, doch der Aktienkurs zog nicht mit. / Foto: Unternehmen
Für das erste Halbjahr 2016 meldete die KWK-Spezialistin einen EBIT-Verlust von 2,4 Millionen Euro. Der 2G-Vorstand wies aber darauf hin, dass ein großer Teil des stark gewachsenen Auftragsbestandes erst im zweiten Halbjahr zu Erlösen führe und bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach strebt die KWK-Spezialistin eine EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent an, nach 3,1 Prozent in 2015. Der Jahresumsatz soll nach 152,9 Millionen Euro (2015) auf bis 170 zu Millionen Euro klettern. 2G Energy schüttete seit 2012 konstant eine Dividende an die Aktionäre aus.
Auf das Service- und Ersatzteilgeschäft entfiel von Januar bis Juni 2016 bereits ein Umsatzanteil von 43 Prozent, mit stark steigender Tendenz. Das Unternehmen hatte vor allem in 2015 stark in den Ausbau des Auslandsgeschäftes investiert, nachdem sich die Rahmenbedingungen im Heimatmarkt Deutschland verschlechterten. Diese Strategie begann 2016 offenbar, erste Früchte zu tragen.
Für die gebeutelte Biogasanlagen-Branche ist das überarbeitete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 ein Hoffnungsschimmer. Der Beschluss sieht für Biogas einen Ausbaukorridor von 150 Megawatt (MW) in den ersten drei Jahren und 200 MW in den Folgejahren vor. An den Ausschreibungen dürfen auch Anlagen teilnehmen, die bereits in Betrieb sind, aber nach 20 Jahren Laufzeit keine EEG-Einspeisevergütung beanspruchen können. Diese Anschlussregelungen für bestehende Anlagen bezeichnet der Präsident des Fachverbands Biogas, Horst Seide, als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand des Energieträgers: "In Zeiten, in denen der Neubau nahezu stagniert, ist es umso wichtiger, dass die Bestandsanlagen weiter produzieren können."
Im Rahmen des EEG 2017 müssen sich die Anlagenbetreiber künftig auf Ausschreibungen bewerben, um eine feste Vergütung für jede Kilowattstunde (kWh) Strom zu erhalten. Für die rund 9.000 deutschen Bestandsanlagen ist der Preis auf 16,9 Cent/kWh gedeckt, bei Neuanlagen gibt es einen Tarif von 14,9 Cent/kWh. Ausgeschrieben werden 2017 und 2018 je 150 MW. Das günstigste Angebot erhält den Zuschlag.
Im Jahr 2015 sind in Deutschland insgesamt 23 MW Biogasanlagen ans Netz gegangen, zeigen Zahlen, die der Fachverband im August 2016 veröffentlichte. Damit gab es in 2015 den geringsten Zubau seit Bestehen des EEG im Jahr 2000. 2016 wurden 150 Biogasanlagen neu gebaut, überwiegend Kleinanlage mit maximal 75 KW zur Güllevergärung. Auch erzeugen davon nur 10 MW Leistung regelmäßig Strom. Addiert man nun noch die Stilllegungen von Biogasanlagen, so geht der Zuwachs gegen Null. Für 2017 rechnet der Fachverband mit einem ähnlich niedrigen Zubau. Zunehmend setzen die Besitzer von Biogasanlagen auf flexible Anlagen, welche die schwankende Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausgleichen können. Der Fachverband fordert, dass auch andere klimarelevante Vorteile von Biogas mit in die Finanzierung eingebunden werden sollten. Vor allem in der Landwirtschaft, wo durch die Vergärung von Gülle in Biogasanlagen das klimarelevante Gas Methan in Strom und Wärme umgewandelt wird.
Bildhinweis: Eine Biogaanlage vor der Inbetriebnahme – der Zubau ging 2016 gegen Null. / Foto: Fotolia
Biogasanlagen-Spezialistin EnviTec-Aktie profitiert von hohem Auftragsbestand
Weil in Deutschland kaum mehr neue Anlagen nachgefragt werden, müssen die Anlagenbauer zunehmend ins Auslandsgeschäft investieren. Hier kann die EnviTec Biogas AG aus Lohne punkten, die als Spezialistin für Biogasanlagenbau international tätig ist. Trotz eines Gewinneinbruchs in 2015 zahlte EnviTec zuletzt rund 11,9 Millionen Euro an Dividenden aus. Außerdem kündigte das Unternehmen eine Kapitalmaßnahme an, um damit künftig weitere Dividenden auszahlen zu können. Demnach sollen 50 Millionen Euro an gebundenen Rücklagen in eine freie Kapitalrücklage umgewandelt werden.
Der Umsatz von EnviTec fiel im ersten Halbjahr 2016 um 27,4 Millionen Euro auf 68,1 Millionen Euro. Grund dafür sei, dass nur eine geringe Zahl von Bauprojekten schlussgerechnet werden konnte. Somit sei der Umsatzverlust „stichtagsbedingt“, hieß es. Zudem meldete das Unternehmen aus Lohne ein deutlich gesunkenes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT): Mit 0,9 Millionen Euro lag es um 1,7 Millionen unter dem Vorjahr (2,6 Millionen Euro). Ursache sei ein deutlicher Ausbau von Service-Kapazitäten in Großbritannien sowie die Wartung konzerneigener Biogasanlagen – dadurch stiegen die Kosten.
Für das Gesamtjahr 2016 geht EnviTec dennoch von einer leichten Verbesserung des EBIT und des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr aus. Dafür sorgt ein hoher Auftragsbestand der Biogasanlagen-Spezialistin, vor allem die positive Entwicklung in Großbritannien und Frankreich. Das honorierten auch die Anleger: Auf Jahressicht legt die Aktie um rund 22 Prozent zu.
Insolvenz der KTG Energie – Aktie unaufhaltsam im Sinkflug
Für die Biogasanlagen-Betreiberin KTG Energie AG aus Hamburg war es alles andere als ein leichtes Jahr. Nach der Insolvenz des auf Landwirtschaft spezialisierten Mutterkonzerns KTG Agrar musste auch die KTG Energie Ende September den Insolvenzantrag stellen. Im August hatte der CEO (Chief Executive Officer) Dr. Thomas Berger nach sieben Jahren Tätigkeit das Unternehmen abrupt verlassen. Die Restrukturierung und Sanierung der Anlagenbetreiberin wird in Eigenverwaltung erfolgen. Für das Geschäftsjahr 2015 hatte das Unternehmen noch einen Gewinnsprung von 11,7 Prozent beim EBIT gemeldet. Der Jahresüberschuss war gegenüber dem Vorjahr um 13,9 Prozent auf 2,05 Millionen Euro gestiegen. Für 2016 konnten noch keine Zahlen veröffentlicht werden. Die KTG Energie AG hatte 2012 eine Anleihe mit einem Volumen von 50 Millionen Euro emittiert, die ursprünglich 2018 zur Rückzahlung fällig geworden wäre. Bitter ist die Entwicklung der Bioenergieproduzentin auch für ihre Aktionäre. Unterm Strich war die KTG-Energie-Aktie zum Jahresausklang 99 Prozent billiger als zum Ende des Vorjahres. Mitte September hatte die Gustav Zech Stiftung die Übernahme von rund 50 Prozent der Aktien der KTG Energie von der bereits seit Anfang Juli insolventen ehemaligen Muttergesellschaft KTG Agrar bekannt gegeben.
Biogasanlage im Betrieb der insolventen KTG Energie: Die Aktie war 2016 ein Totalausfall. / Foto: Unternehmen
Heterogene Entwicklung bei den Biokraftstoff-Herstellern: CropEnergies-Aktie schwächelte leicht
In 2016 reichten die Biokraftstoffpreise nicht an das gute Vorjahr heran. Trotzdem konnte der Mannheimer Bioethanol-Hersteller CropEnergies AG seinen Umsatz im dritten Quartal steigern: von 168 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 215 Millionen Euro. Damit lag der Umsatz den vorläufigen Zahlen zufolge nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016/2017 mit 565 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert von 558 Millionen Euro. Der Vorstand hob die schon im Oktober erhöhte Umsatzprognose für das Gesamtgeschäftsjahr erneut an. Er rechnete mit 760 bis 790 Millionen Euro Jahresumsatz statt der zuvor prognostizierten 670 bis 720 Millionen Euro. CropEnergies könnte also doch das Vorjahresniveau von 723 Millionen Euro Umsatz erreichen. Im Geschäftsjahr 2014/2015 hatte die Bioethanol-Produzentin allerdings noch 827 Millionen Euro erlöst.
Biokraftstoff von CropEnergies – der Jahresverlust der Aktie blieb im niedrigen einstelligen Bereich. / Foto: Unternehmen
Die offiziellen Neun-Monatszahlen wird CropEnergies erst Mitte Januar 2017 veröffentlichen. Das Geschäftsjahr 2016/2017 endet am 28. Februar. Der Hersteller von Bio-Ethanol rechnet nach eigenen Angaben mit einem weiteren Gewinnwachstum: Die Unternehmensführung erwartet ein EBIT von 90 Millionen Euro im Gesamtjahr. Das wäre eine Steigerung: Im Geschäftsjahr 2015/2016 hatte CropEnergies ein EBIT in Höhe von 87 Millionen Euro erzielt. Doch die Börsianer honorierten diese Entwicklung nicht: Auf Jahressicht verlor die CropEnergies-Aktie über 3 Prozent ihres Wertes.
Starke Zahlen bei Verbio – Unternehmen setzt auch auf Biomethan
Nicht ganz so stark wie im Vorjahr, aber dennoch klar im Aufwind war die Aktie der Verbio Vereinte BioEnergie AG aus Sachsen. Innerhalb der zwölf Handelsmonate hat sich ihr Kurs um rund 29 Prozent verbessert. Verbio ist seit 2006 an der Börse notiert. Aufgrund der guten Ertragslage soll die Hauptversammlung am 27. Januar 2017 über die Auszahlung einer Dividende von 0,15 Euro abstimmen. 2015/2016 war für den Biokraftstoffhersteller das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte: Das EBIT wurde um 82 Prozent gesteigert und betrug 52,0 Millionen Euro (2014/2015: 28,5 Millionen), der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahreswert um 6 Prozent auf 654,3 Millionen Euro. Im Bereich Biodiesel sprach Verbio von einer „Rekordproduktion“.
Der Vorstand setzt dennoch auf die Strategie, zunehmend Umsätze außerhalb des Biokraftstoffbereiches zu generieren und zum Beispiel Biomethan zu produzieren, das auch anderweitig genutzt werden kann. Unter anderem plant das Unternehmen zwei neue Stroh-Biomethananlagen mit einer Leistung von je ca. 10 MW an Standorten in Deutschland und Indien. Auch im ersten Quartal (1. Juli bis 30. September) des laufenden Geschäftsjahres 2016/2017 wies Verbio ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessertes Ergebnis aus: Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 158,0 Millionen Euro, das EBIT kletterte im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 10,8 Millionen Euro.
Aktie von 2G Energy macht Verluste – trotz guter Geschäftsaussichten
Die 2G Energy AG ist eine Spezialistin für Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen aus Heek im Münsterland. Sie profitierte 2016 vom neuen Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG 2016). Die Reform schaffte die Förderung für KWK-Anlagen auf Kohlekraftbasis ab und verbesserte die Förderbedingungen für KWK-Anlagen mit Leistungskapazitäten bis 50 Kilowatt. Davon profitieren Unternehmen wie 2G Energy, die KWK-Anlagen planen, bauen, und auch das Repowering vornehmen. Tatsächlich ist der Auftragsbestand der 2G in den ersten sechs Monaten von 2016 deutlich gewachsen, von 85,5 Millionen Euro in 2015 auf 106,4 Millionen Euro. Trotz dieser guten Aussichten fiel der Kurs der 2G-Aktie auf Jahressicht um knapp über 14 Prozent.
KWK-Anlage von 2G Energy: Der Auftragsbestand war 2016 hoch, doch der Aktienkurs zog nicht mit. / Foto: Unternehmen
Für das erste Halbjahr 2016 meldete die KWK-Spezialistin einen EBIT-Verlust von 2,4 Millionen Euro. Der 2G-Vorstand wies aber darauf hin, dass ein großer Teil des stark gewachsenen Auftragsbestandes erst im zweiten Halbjahr zu Erlösen führe und bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach strebt die KWK-Spezialistin eine EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent an, nach 3,1 Prozent in 2015. Der Jahresumsatz soll nach 152,9 Millionen Euro (2015) auf bis 170 zu Millionen Euro klettern. 2G Energy schüttete seit 2012 konstant eine Dividende an die Aktionäre aus.
Auf das Service- und Ersatzteilgeschäft entfiel von Januar bis Juni 2016 bereits ein Umsatzanteil von 43 Prozent, mit stark steigender Tendenz. Das Unternehmen hatte vor allem in 2015 stark in den Ausbau des Auslandsgeschäftes investiert, nachdem sich die Rahmenbedingungen im Heimatmarkt Deutschland verschlechterten. Diese Strategie begann 2016 offenbar, erste Früchte zu tragen.