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Jahresrückblick Bioenergieaktien: kräftige Kursgewinne trotz schwieriger Marktsituation
Der Bioenergiesektor gilt unter Experten weiterhin als Wachstumsmarkt. So prognostiziert der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), dass von 2012 bis 2020 im Bereich Bioenergie rund 4 Milliarden Euro investiert werden. Etwa 60 Prozent davon werden demnach in Biogasanlagen fließen, rund 30 Prozent in Biodieselkapazitäten. Die Bundesregierung will die Einspeisevergütungssätze für Strom aus Biogas-Anlagen erst Anfang 2012 weiter kürzen. Deshalb gehen Unternehmen aus diesem Bereich von einem starken Geschäftsjahr 2011 aus. Viele Bioenergie-Unternehmen machten schon 2010 Gewinne. Etliche Bioenergieaktien legten im vergangenen Jahr mehr als 30 Prozent zu.
Es gibt mehrere Untergruppen bei den Bioenergie-Aktien: Die Biogas-Unternehmen, dann die Firmen, die Biomassekraftwerke errichten und betreiben und schließlich die Hersteller von Biokraftstoffen sowie die Lieferanten der entsprechenden großtechnischen Anlagen.
Mit einem Kursanstieg von 270 Prozent ist die Aktie des Borkener Biodieselherstellers Petrotec AG der Bioenergie-Gewinner 2010. Die Petrotec-Aktie gehörte 2009 noch zu den großen Verlieren. 2010 aber kletterte sie von 0,37 auf 1,37 Euro. Freude bereitete das Unternehmen dennoch nicht: Die Petrotec AG ist dem Vorwurf ausgesetzt, den Dioxin-Skandal um verseuchtes Tierfutter mit verursacht zu haben. Der Skandal nahm im dritten Quartal 2010 seinen Lauf: Bei der Zurückverfolgung einer Lieferung von dioxinhaltiger Mischfettsäure, die bei dem schleswig-holsteinischen Futtermittelhersteller Harles & Jentzsch gefunden worden war, gelangte die Petrotec AG ins Visier der Ermittler. Weil die Petrotec durch die massive Medienberichterstattung ihren Ruf in Gefahr sieht, erwägt siejuristische Schritte gegen Harles & Jentzsch. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Petrotec auffällig wird: Im vergagnenen Sommer verlor eine Tochter des Borkener Biodieselherstellers einen Rechtsstreit und 1,2 Millionen Euro. Petrotec reduzierte seinen EBIT-Verlust in den ersten Monaten 2010 gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum von 7,3 Millionen auf ein Defizit von 3,9 Millionen Euro.
Biodieselhersteller auf Konsolidierungskurs – eine Insolvenz
Größter Verlierer im Segment Biokraftstoff war die im brandenburgischen Pritzwalk ansässige EOP Biodiesel AG. Nachdem die Kreditlinien des angeschlagenen Unternehmens nicht über den 30. November hinaus verlängert worden waren, meldete EOP im Dezember Insolvenz an. Die Aktie verlor über die vergangenen zwölf Monate 45 Prozent an Wert und stürzte auf 0,40 Euro ab.
Der Mannheimer Ethanolhersteller CropEnergies AG steigerte seinen Konzernumsatz in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2010/2011 (von März bis November) um 24 Prozent auf 349 Millionen Euro. Zugleich verfünffachte die AG dabei das EBIT der Berichtsperiode auf 32 Millionen Euro. Die CropEnergies-Aktie kletterte 2010 um 45 Prozent. Damit war sie die stärkste Bioethanol-Aktie des vergangenen Jahres.
Auf Jahressicht ebenfalls deutlich im Aufwind war die Aktie der österreichischen BDI - BioEnergy International AG. Sie legte knapp 32 Prozent zu und schloss Ende 2010 mit 20,3 Euro. Der Umsatzanstieg der ersten neun Geschäftsmonate entwickelte sich in ähnlicher Größenordnung. Die Spezialistin für Biokraftstoffanlagen mit Sitz in Graz-Grambach erzielte mit 29,1 Millionen Euro 33,7 Prozent mehr Umsatz und erreichte mit einem EBIT von 2,7 Millionen Euro mehr als drei Mal so viel Gewinn wie in den ersten drei Quartalen 2009.
Die Leipziger Biokraftstoff-Spezialistin Verbio AG hatte in den ersten 9 Monaten des vergangenen Jahres einen Absatzrückgang im Segment Biodiesel zu verkraften. Der Biodieselabsatz im Ausland fiel um 26 Prozent. Der Gesamtumsatz sackte deshalb von 380 auf 370,5 Millionen Euro ab. Nach einem EBIT-Verlust von 10,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum steigerte sich das EBIT von Januar bis September2010 auf 7,9 Millionen Euro. An der Frankfurter Börse schloss die Verbio-Aktie 2010 mit einem Kursanstieg um 36 Prozent.
Biogasanlagenbauer schreiben rote Zahlen
Die Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland hat sich zwischen 2005 und 2009 auf nahezu 5.000 verdoppelt. Nach Schätzungen des Fachverbandes Biogas sind 2010 nochmals rund 1000 weitere Anlagen in Betrieb genommen worden. Bislang erhalten Biogasanlagenbetreiber für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom aus neuen Anlagen eine Vergütung 7,71 und 11,55 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommen Zuschläge für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Gülle sowie für Kraft-Wärme-Kopplung.
Mit einem Kursanstieg von plus 115 Prozent war die Aktie der Biogas Nord AG der mit Abstand stärkste Titel unter den Biogas-Anlagenbauern. Das Unternehmen aus Bielefeld verdreifachte den Jahresumsatz 2009, der erst zum 30. Juni 2010 gemeldet wurde. Dennoch schaffte die Biogas Nord AG nicht den Sprung aus der Verlustzone. Der EBIT-Verlust verringerte sich jedoch von 8,5 Millionen auf 962.000 Euro.
Trotz einer Umsatzsteigerung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010 wies auch die Envitec Biogas AG weiter Verluste aus. Das Unternehmen mit Sitz in Lohne reduzierte seinen EBIT-Fehlbetrag für die ersten neun Monate 2010 von 4 Millionen auf eine Million Euro. Dies wurde an der Börse in Frankfurt honoriert. Die Aktie des Biogasanlagenherstellers schaffte über das Jahr 15 Prozent Zuwachs.
Mit 18 Prozent Verlust schloss die Aktie des Biogasanlagenherstellers BKN biostrom AG das vergangene Börsenjahr ab. Auch der BKN Biostrom war es trotz einer Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr 2010 um 14 Prozent auf 6,5 Millionen nicht gelungen, aus den roten Zahlen zu kommen.
Mit dem Rücken zur Wand steht der Biogasanlagen-Technologiezulieferer S & R Biogas-Energiesysteme. Das Unternehmen erklärte Anfang dieses Jahres seine Zahlungsunfähigkeit. Kern des vergangenen Geschäftsjahres war die Sanierung und die Suche nach einem neuen Investor zur Rettung des Unternehmens. Die wochenlangen Verhandlungen mit einem potenziellen Investor scheiterten jedoch. Das Unternehmen hatte sich mit dem Verkauf seiner Tochtergesellschaften bereits 2008 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Im vergangenen Jahr verlor die Aktie um 31 Prozent auf 0,13 Euro.
Umsätze mit Strom und Wärme wachsen weiter
Sowohl die 2G Bio-Energietechnik AG als auch die Ago AG Energie + Anlagen sind auf den Bau von Anlagen zur Strom und Wärmeversorgung spezialisiert. Dabei setzen sie auf Holz oder Bio- und Klärgas als Energieträger. Während die 2G auf ein starkes Börsenjahr zurückblickt, hat die Aktie der Ago AG im vergangenen Jahr leicht nachgelassen.
Bis zum Bilanzstichtag 30. September 2010 verbuchte die in Heek ansässige 2G Bio-Energietechnik AG einen Umsatzsprung um 122 Prozent auf 32,9 Millionen Euro. Die Gesamtleistung verdoppelte sich von 24 Millionen auf 50,3 Millionen Euro. Das EBIT stieg auf 2,2 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahr ausgeglichen war. An der Börse schlug sich dies in einem Kursgewinn für die Aktie um 35 Prozent nieder. Für das Jahr 2011 rechnet die 2G Bio-Energietechnik AG mit einem Rekordauftragsbestand, speziell im Segment Biogasanlagen. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Debatte um die Kürzung der Einspeisetarife für Strom aus Biogas werde dafür sorgen, dass 2011 viel in diesem Segment investiert werde, verlautbarte das Unternehmen. Der Umsatz im Gesamtjahr 2011 werde voraussichtlich 30 bis 35 Prozent über dem des Vorjahres liegen, hieß es.
Die Ago AG steigerte ihren Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres2010 um 12,8 Prozent auf 36,2 Millionen Euro. Dennoch rutschte das Unternehmens mit Sitz in Kulmbach in die Verlustzone und erwirtschaftete ein EBIT-Defizit von 686.000 Euro, nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von 404.000 Euro Der Kursverlust an der Frankfurter Börse hielt sich allerdings in Grenzen: Die Ago-Aktie notierte am 30. Dezember 2010 um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bildnachweis: Biokraftstoffproduktion der Verbio AG, Biogasanlage der 2G Bio-Energietechnik AG. / Quelle: Jeweils Unternehmen
Es gibt mehrere Untergruppen bei den Bioenergie-Aktien: Die Biogas-Unternehmen, dann die Firmen, die Biomassekraftwerke errichten und betreiben und schließlich die Hersteller von Biokraftstoffen sowie die Lieferanten der entsprechenden großtechnischen Anlagen.
Mit einem Kursanstieg von 270 Prozent ist die Aktie des Borkener Biodieselherstellers Petrotec AG der Bioenergie-Gewinner 2010. Die Petrotec-Aktie gehörte 2009 noch zu den großen Verlieren. 2010 aber kletterte sie von 0,37 auf 1,37 Euro. Freude bereitete das Unternehmen dennoch nicht: Die Petrotec AG ist dem Vorwurf ausgesetzt, den Dioxin-Skandal um verseuchtes Tierfutter mit verursacht zu haben. Der Skandal nahm im dritten Quartal 2010 seinen Lauf: Bei der Zurückverfolgung einer Lieferung von dioxinhaltiger Mischfettsäure, die bei dem schleswig-holsteinischen Futtermittelhersteller Harles & Jentzsch gefunden worden war, gelangte die Petrotec AG ins Visier der Ermittler. Weil die Petrotec durch die massive Medienberichterstattung ihren Ruf in Gefahr sieht, erwägt siejuristische Schritte gegen Harles & Jentzsch. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Petrotec auffällig wird: Im vergagnenen Sommer verlor eine Tochter des Borkener Biodieselherstellers einen Rechtsstreit und 1,2 Millionen Euro. Petrotec reduzierte seinen EBIT-Verlust in den ersten Monaten 2010 gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum von 7,3 Millionen auf ein Defizit von 3,9 Millionen Euro.
Biodieselhersteller auf Konsolidierungskurs – eine Insolvenz
Größter Verlierer im Segment Biokraftstoff war die im brandenburgischen Pritzwalk ansässige EOP Biodiesel AG. Nachdem die Kreditlinien des angeschlagenen Unternehmens nicht über den 30. November hinaus verlängert worden waren, meldete EOP im Dezember Insolvenz an. Die Aktie verlor über die vergangenen zwölf Monate 45 Prozent an Wert und stürzte auf 0,40 Euro ab.
Der Mannheimer Ethanolhersteller CropEnergies AG steigerte seinen Konzernumsatz in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2010/2011 (von März bis November) um 24 Prozent auf 349 Millionen Euro. Zugleich verfünffachte die AG dabei das EBIT der Berichtsperiode auf 32 Millionen Euro. Die CropEnergies-Aktie kletterte 2010 um 45 Prozent. Damit war sie die stärkste Bioethanol-Aktie des vergangenen Jahres.
Auf Jahressicht ebenfalls deutlich im Aufwind war die Aktie der österreichischen BDI - BioEnergy International AG. Sie legte knapp 32 Prozent zu und schloss Ende 2010 mit 20,3 Euro. Der Umsatzanstieg der ersten neun Geschäftsmonate entwickelte sich in ähnlicher Größenordnung. Die Spezialistin für Biokraftstoffanlagen mit Sitz in Graz-Grambach erzielte mit 29,1 Millionen Euro 33,7 Prozent mehr Umsatz und erreichte mit einem EBIT von 2,7 Millionen Euro mehr als drei Mal so viel Gewinn wie in den ersten drei Quartalen 2009.

Biogasanlagenbauer schreiben rote Zahlen
Die Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland hat sich zwischen 2005 und 2009 auf nahezu 5.000 verdoppelt. Nach Schätzungen des Fachverbandes Biogas sind 2010 nochmals rund 1000 weitere Anlagen in Betrieb genommen worden. Bislang erhalten Biogasanlagenbetreiber für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom aus neuen Anlagen eine Vergütung 7,71 und 11,55 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommen Zuschläge für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und Gülle sowie für Kraft-Wärme-Kopplung.
Mit einem Kursanstieg von plus 115 Prozent war die Aktie der Biogas Nord AG der mit Abstand stärkste Titel unter den Biogas-Anlagenbauern. Das Unternehmen aus Bielefeld verdreifachte den Jahresumsatz 2009, der erst zum 30. Juni 2010 gemeldet wurde. Dennoch schaffte die Biogas Nord AG nicht den Sprung aus der Verlustzone. Der EBIT-Verlust verringerte sich jedoch von 8,5 Millionen auf 962.000 Euro.
Trotz einer Umsatzsteigerung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010 wies auch die Envitec Biogas AG weiter Verluste aus. Das Unternehmen mit Sitz in Lohne reduzierte seinen EBIT-Fehlbetrag für die ersten neun Monate 2010 von 4 Millionen auf eine Million Euro. Dies wurde an der Börse in Frankfurt honoriert. Die Aktie des Biogasanlagenherstellers schaffte über das Jahr 15 Prozent Zuwachs.
Mit 18 Prozent Verlust schloss die Aktie des Biogasanlagenherstellers BKN biostrom AG das vergangene Börsenjahr ab. Auch der BKN Biostrom war es trotz einer Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr 2010 um 14 Prozent auf 6,5 Millionen nicht gelungen, aus den roten Zahlen zu kommen.
Mit dem Rücken zur Wand steht der Biogasanlagen-Technologiezulieferer S & R Biogas-Energiesysteme. Das Unternehmen erklärte Anfang dieses Jahres seine Zahlungsunfähigkeit. Kern des vergangenen Geschäftsjahres war die Sanierung und die Suche nach einem neuen Investor zur Rettung des Unternehmens. Die wochenlangen Verhandlungen mit einem potenziellen Investor scheiterten jedoch. Das Unternehmen hatte sich mit dem Verkauf seiner Tochtergesellschaften bereits 2008 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Im vergangenen Jahr verlor die Aktie um 31 Prozent auf 0,13 Euro.
Umsätze mit Strom und Wärme wachsen weiter

Bis zum Bilanzstichtag 30. September 2010 verbuchte die in Heek ansässige 2G Bio-Energietechnik AG einen Umsatzsprung um 122 Prozent auf 32,9 Millionen Euro. Die Gesamtleistung verdoppelte sich von 24 Millionen auf 50,3 Millionen Euro. Das EBIT stieg auf 2,2 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahr ausgeglichen war. An der Börse schlug sich dies in einem Kursgewinn für die Aktie um 35 Prozent nieder. Für das Jahr 2011 rechnet die 2G Bio-Energietechnik AG mit einem Rekordauftragsbestand, speziell im Segment Biogasanlagen. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Debatte um die Kürzung der Einspeisetarife für Strom aus Biogas werde dafür sorgen, dass 2011 viel in diesem Segment investiert werde, verlautbarte das Unternehmen. Der Umsatz im Gesamtjahr 2011 werde voraussichtlich 30 bis 35 Prozent über dem des Vorjahres liegen, hieß es.
Die Ago AG steigerte ihren Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres2010 um 12,8 Prozent auf 36,2 Millionen Euro. Dennoch rutschte das Unternehmens mit Sitz in Kulmbach in die Verlustzone und erwirtschaftete ein EBIT-Defizit von 686.000 Euro, nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von 404.000 Euro Der Kursverlust an der Frankfurter Börse hielt sich allerdings in Grenzen: Die Ago-Aktie notierte am 30. Dezember 2010 um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bildnachweis: Biokraftstoffproduktion der Verbio AG, Biogasanlage der 2G Bio-Energietechnik AG. / Quelle: Jeweils Unternehmen