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Jahresrückblick Solaraktien: Solarkonzerne aus China unter Druck
Börse paradox: Obwohl der weltweite Ausbau der Nutzung von Sonnenenergie weiter stark zunahm und die Solarbranche in 2014 so viel Solartechnologie wie nie zuvor produzierte, verzeichneten Aktien von Solarunternehmen auf breiter Front Kursverluste. Kaum ein börsennotierter Solarkonzern konnte seinen Aktienkurs im Jahresverlauf verbessern. Dafür verloren viele Solaraktien massiv an Wert.
Vor allem Anleger, die darauf setzten, dass einheimische Hersteller vom Solarboom in China profitieren und deren Aktien weiter zulegen werden, mussten herbe Enttäuschungen hinnehmen. In 2013 hatte der enorme Ausbau der chinesischen Solarstromkapazität und die Aussicht auf ein noch dynamischeres Wachstum des Solarmarktes der Volksrepublik die Aktienkurse von Unternehmen wie JA Solar, Trina Solar, Yingli Green Energy oder Jinko Solar stark beflügelt und zwei- bis dreistellige Kurszuwächse angestoßen. In keinem anderen Land der Welt war die Nachfrage für Solartechnik auch nur annähernd so groß. Doch dann geriet der chinesische Solarmarkt ins Stocken, wegen ungünstiger Witterung in den ersten Monaten des Jahres und vor allem aufgrund von Finanzierungsdefiziten bei Aufdachsolaranlagen. Bereits zur Jahresmitte zeichnete sich ab, dass der spektakuläre Zubau des Vorjahrs von zehn Gigawatt (GW) in 2014 nicht übertroffen, ja wohl nicht einmal erreicht werden konnte. Nach sechs Monaten waren in China erst drei GW neu errichtet worden und selbst die von den Behörden von 14 auf erneut zehn GW verringerte offizielle Prognose für das Gesamtjahr schien äußerst optimistisch. Ernüchtert kehrten viele Börsianer den zuvor hochgejubelten chinesischen Solaraktien den Rücken, weshalb deren Kurse zum Jahresabschluss durchweg zweistellig im Minus lagen. Dabei reichten die Wertverluste von zehn Prozent wie bei JA Solar bis zu satten 75 Prozent wie bei China Sunergy.
Letztendlich waren chinesische Solaraktien damit zum Jahresende 2014 wieder realistischer bewertet als zum Jahresbeginn. Nachdem in 2013 der jahrelange Preisverfall gestoppt und die Marktbereinigung bei den Solarherstellern vorerst abgeschlossen war, war die Börseneuphorie einfach zu groß geworden. In 2014 wurden die Chancen, aber auch die Risiken chinesischer Solarkonzerne wieder realistischer eingeschätzt. So trägt etwa der Branchenprimus Yingli Green Energy aus Boadeng eine Milliardenlast von über 20 Milliarden Dollar US-Dollar an Schulden mit sich herum und schreibt weiter rote Zahlen. Die Führung des Unternehmens hat massiv in die Produktion investiert, in der Annahme, dass nur die größten Hersteller je Stück billig genug produzieren können, um sich am Markt zu behaupten. In der Hoffnung, in absehbarer Zukunft die so errungenen Marktanteile behaupten und nach einer weiteren Marktbereinigung endlich rentable wirtschaften zu können. Es ist aber nicht garantiert, dass die Gläubiger diese Strategie weiter mit Geduld begleiten. Die Börsianer zeigten in 2014 solche Geduld nicht. Die Yingli-Aktie verlor im Jahresverlauf 53 Prozent an Wert.
Ein Beispiel für bereits erfolgreiche Solarkonzerne aus der Volksrepublik ist JA Solar aus Shanghai. Das Unternehmen hat in 2014 bereits die Trendwende geschafft und wächst, ohne dafür Verluste in Kauf nehmen zu müssen. Es verbesserte den Umsatz der ersten neun Monate 2014 auf Jahressicht um 52,4 Prozent auf umgerechnet 1,25 Milliarden Dollar. Zugleich erreichte es 44,1 Millionen Dollar Nettogewinn, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 100,6 Millionen Dollar Nettoverlust verbucht worden waren. Für das vierte Quartal stellte JA Solar Absätze zwischen 850 und 900 Megawatt (MW) in Aussicht. Im Gesamtjahr soll der Absatz auf 3.100 bis 3.200 MW steigen. Zur Jahresmitte hatte die JA-Führung erst mit 2.900 bis 3.100 MW gerechnet. Dennoch konnte sich die Aktie dem Negativtrend für chinesische Solarwerte nicht entziehen. Mit einem Minus von rund zehn Prozent fiel der Kursverlust in 2014 aber vergleichsweise gering aus.
China und Asien bleiben die Wachstumslokomotiven des Weltmarktes
JA Solar profitierte im vergangenen Jahr auch davon, dass der Solarkonzern auch jenseits von China hohe Absätze erzielte, vor allem in Japan, dem Solarmarkte mit dem nach der Volksrepublik stärksten Wachstum weltweit. Hier hat die Einführung hoher Einspeisetarife für Solarstrom eine enorme Nachfrage für Solartechnik, die längst nicht von den einheimischen Herstellern bedient werden kann. Wer sich wie JA Solar frühzeitig darauf einstellte, konnte in 2014 in Japan große Mengen Solartechnik in Japan verkaufen. In China und in Japan sind auch in 2014 weltweit die meisten Solarmodule verbaut worden. Das kalifornische Marktforschungsunternehmen IHS aus El Segundo zählt zu den profiliertesten Beobachtern der internationalen Photovoltaikbranche. Es geht davon aus, dass 2014 weltweit Solarkraftwerke mit bis zu 47 GW Leistung umgesetzt worden sind, nach 37 GW im Vorjahr. Davon sollen wie im Vorjahr allein etwa 18 GW auf China und Japan entfallen, wobei Japans Anteil gegenüber 2014 deutlich höher ausgefallen sei.
Nach Berechnungen von NPD Solarbuzz, einem weiteren Marktforschungsunternehmen aus den USA, hat Ende 2014 der weltweite Photovoltaikmarkt die Marke von 200 Gigawatt (GW) erreicht. Die Experten des Marktforschungsunternehmens aus dem kalifornischen Santa Clara rechnen damit, dass von September bis Dezember 2014 weltweit neue Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von knapp 20 GW errichtet wurden, die meisten davon in Asien.
Wie haben sich in 2014 die westlichen Solarkonzerne geschlagen. Welche Aktien konnten zulegen und wer zählt zu den Verlierern des Jahres 2014? Diesen Fragen gehen wir morgen in der Fortsetzung unseres Jahresrückblicks Solaraktien nach.
Vor allem Anleger, die darauf setzten, dass einheimische Hersteller vom Solarboom in China profitieren und deren Aktien weiter zulegen werden, mussten herbe Enttäuschungen hinnehmen. In 2013 hatte der enorme Ausbau der chinesischen Solarstromkapazität und die Aussicht auf ein noch dynamischeres Wachstum des Solarmarktes der Volksrepublik die Aktienkurse von Unternehmen wie JA Solar, Trina Solar, Yingli Green Energy oder Jinko Solar stark beflügelt und zwei- bis dreistellige Kurszuwächse angestoßen. In keinem anderen Land der Welt war die Nachfrage für Solartechnik auch nur annähernd so groß. Doch dann geriet der chinesische Solarmarkt ins Stocken, wegen ungünstiger Witterung in den ersten Monaten des Jahres und vor allem aufgrund von Finanzierungsdefiziten bei Aufdachsolaranlagen. Bereits zur Jahresmitte zeichnete sich ab, dass der spektakuläre Zubau des Vorjahrs von zehn Gigawatt (GW) in 2014 nicht übertroffen, ja wohl nicht einmal erreicht werden konnte. Nach sechs Monaten waren in China erst drei GW neu errichtet worden und selbst die von den Behörden von 14 auf erneut zehn GW verringerte offizielle Prognose für das Gesamtjahr schien äußerst optimistisch. Ernüchtert kehrten viele Börsianer den zuvor hochgejubelten chinesischen Solaraktien den Rücken, weshalb deren Kurse zum Jahresabschluss durchweg zweistellig im Minus lagen. Dabei reichten die Wertverluste von zehn Prozent wie bei JA Solar bis zu satten 75 Prozent wie bei China Sunergy.
Letztendlich waren chinesische Solaraktien damit zum Jahresende 2014 wieder realistischer bewertet als zum Jahresbeginn. Nachdem in 2013 der jahrelange Preisverfall gestoppt und die Marktbereinigung bei den Solarherstellern vorerst abgeschlossen war, war die Börseneuphorie einfach zu groß geworden. In 2014 wurden die Chancen, aber auch die Risiken chinesischer Solarkonzerne wieder realistischer eingeschätzt. So trägt etwa der Branchenprimus Yingli Green Energy aus Boadeng eine Milliardenlast von über 20 Milliarden Dollar US-Dollar an Schulden mit sich herum und schreibt weiter rote Zahlen. Die Führung des Unternehmens hat massiv in die Produktion investiert, in der Annahme, dass nur die größten Hersteller je Stück billig genug produzieren können, um sich am Markt zu behaupten. In der Hoffnung, in absehbarer Zukunft die so errungenen Marktanteile behaupten und nach einer weiteren Marktbereinigung endlich rentable wirtschaften zu können. Es ist aber nicht garantiert, dass die Gläubiger diese Strategie weiter mit Geduld begleiten. Die Börsianer zeigten in 2014 solche Geduld nicht. Die Yingli-Aktie verlor im Jahresverlauf 53 Prozent an Wert.
Ein Beispiel für bereits erfolgreiche Solarkonzerne aus der Volksrepublik ist JA Solar aus Shanghai. Das Unternehmen hat in 2014 bereits die Trendwende geschafft und wächst, ohne dafür Verluste in Kauf nehmen zu müssen. Es verbesserte den Umsatz der ersten neun Monate 2014 auf Jahressicht um 52,4 Prozent auf umgerechnet 1,25 Milliarden Dollar. Zugleich erreichte es 44,1 Millionen Dollar Nettogewinn, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 100,6 Millionen Dollar Nettoverlust verbucht worden waren. Für das vierte Quartal stellte JA Solar Absätze zwischen 850 und 900 Megawatt (MW) in Aussicht. Im Gesamtjahr soll der Absatz auf 3.100 bis 3.200 MW steigen. Zur Jahresmitte hatte die JA-Führung erst mit 2.900 bis 3.100 MW gerechnet. Dennoch konnte sich die Aktie dem Negativtrend für chinesische Solarwerte nicht entziehen. Mit einem Minus von rund zehn Prozent fiel der Kursverlust in 2014 aber vergleichsweise gering aus.
China und Asien bleiben die Wachstumslokomotiven des Weltmarktes
JA Solar profitierte im vergangenen Jahr auch davon, dass der Solarkonzern auch jenseits von China hohe Absätze erzielte, vor allem in Japan, dem Solarmarkte mit dem nach der Volksrepublik stärksten Wachstum weltweit. Hier hat die Einführung hoher Einspeisetarife für Solarstrom eine enorme Nachfrage für Solartechnik, die längst nicht von den einheimischen Herstellern bedient werden kann. Wer sich wie JA Solar frühzeitig darauf einstellte, konnte in 2014 in Japan große Mengen Solartechnik in Japan verkaufen. In China und in Japan sind auch in 2014 weltweit die meisten Solarmodule verbaut worden. Das kalifornische Marktforschungsunternehmen IHS aus El Segundo zählt zu den profiliertesten Beobachtern der internationalen Photovoltaikbranche. Es geht davon aus, dass 2014 weltweit Solarkraftwerke mit bis zu 47 GW Leistung umgesetzt worden sind, nach 37 GW im Vorjahr. Davon sollen wie im Vorjahr allein etwa 18 GW auf China und Japan entfallen, wobei Japans Anteil gegenüber 2014 deutlich höher ausgefallen sei.
Nach Berechnungen von NPD Solarbuzz, einem weiteren Marktforschungsunternehmen aus den USA, hat Ende 2014 der weltweite Photovoltaikmarkt die Marke von 200 Gigawatt (GW) erreicht. Die Experten des Marktforschungsunternehmens aus dem kalifornischen Santa Clara rechnen damit, dass von September bis Dezember 2014 weltweit neue Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von knapp 20 GW errichtet wurden, die meisten davon in Asien.
Wie haben sich in 2014 die westlichen Solarkonzerne geschlagen. Welche Aktien konnten zulegen und wer zählt zu den Verlierern des Jahres 2014? Diesen Fragen gehen wir morgen in der Fortsetzung unseres Jahresrückblicks Solaraktien nach.