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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten, Meldungen
Kann sich die abgestürzte AGT-Aktie wieder erholen?
Die Aktie von AGT Food and Ingredients ist seit Jahresbeginn stark gefallen. Doch nun hat der kanadische Hersteller von Hülsenfrüchten und Mehl seinen Umsatz im ersten Quartal 2017 gesteigert. Sorgt das bei der ECOreporter-Favoriten-Aktie (Link entfernt) für einen Kurs-Auftrieb?
Der Lebensmittelkonzern konnte seinen Umsatz von Januar bis März um mehr als 18 Prozent auf 520,9 Millionen Kanadische Dollar (CAD) steigern, zeigen die vorläufigen Zahlen. Das sind umgerechnet 345,4 Millionen Euro. Über die Hälfte der AGT-Erlöse entfiel dabei auf die Absatzregion Europa, Naher Osten und Afrika. Es folgten der asiatisch-pazifische Raum mit über einem Viertel Umsatzanteil und Nordamerika (inklusive Kanada) mit rund 19 Prozent Umsatzanteil. Im asiatisch-pazifischen Raum stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 76 Prozent an. In den übrigen Absatzmärkten gab es nur geringe Abweichungen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 36 Prozent auf 20,1 Millionen CAD (umgerechnet 13,4 Millionen Euro). Der Verlust je Aktie lag im ersten Quartal 2017 bei minus 0,27 CAD, das sind 18 Euro-Cent. Im ersten Quartal 2016 hatte AGT noch einen Gewinn je Aktie von 1,12 CAD verbucht, umgerechnet 74 Euro-Cent.
Ziel: Wachstum in den Schwellenländern
AGT profitierte 2016 von einem organischen Wachstum und dem Ausbau seiner Produktpalette. Nun soll neben Hülsenfrüchten vor allem der Vertrieb von Mehl und Stärke im ersten Halbjahr 2017 vorangetrieben werden. Dabei hat das Unternehmen vor allem den Export seiner Produkte in Länder wie Indien und der Türkei im Fokus.
Traditionell ist der Verbrauch der AGT-Produkte in diesen Ländern besonders hoch. Das dürfte dem Lebensmittelkonzern aus Regina, der Provinzhauptstadt von Saskatchewan, langfristig zugutekommen. AGT hat dafür stark in die Verarbeitung von noch größeren Produktmengen und die Logistik investiert. Diese Investitionen sollen sich im ersten Halbjahr 2017 auszahlen.
Gegenwind durch Politik in wichtigen Absatzmärkten
"Das Verkaufsvolumen kann von Quartal zu Quartal schwanken", gab der AGT-Vorstand schon bei der Präsentation der Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2016 zu bedenken (lesen Sie hier unsere Analyse der Jahresbilanz). Dies hat mit einer Reihe von in der Agrarindustrie üblichen Faktoren wie zum Beispiel den Rohstoffpreisen zu tun. Hinzu kommen politische Risiken: Handelsbarrieren in den für AGT wichtigen Märkten Türkei und USA sind eine davon.
Für den türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan und den US-Präsidenten Donald Trump stehen die Wirtschaftsinteressen ihrer Staaten an vorderster Stelle. Das haben beide Staatsführer des Öfteren betont. Für ausländische Unternehmen wie AGT, die stark vom Export abhängen, ist das schwierig.
So ging der Umsatz von AGT in den USA im ersten Quartal 2017, verglichen mit der Vorjahresperiode, um etwa 6 Prozent zurück. In anderen Ländern stiegen hingegen die Erlöse. Dennoch gibt sich die Unternehmensführung für das erste Halbjahr 2017 optimistisch. Die starke globale Positionierung auf dem Markt für Hülsenfrüchte und Mehl sowie die neu geschaffenen Produktionsbedingungen und Logistik eröffneten trotz allem gute Aussichten für das Gesamtgeschäftsjahr 2017, hieß es.
Kurseinbruch im Februar: Erholung der AGT-Aktie ist möglich
Der Kurs der AGT-Aktie hat sich seit Jahresbeginn nicht gut entwickelt. Von Anfang des Jahres 2017 sank der Aktienkurs von rund 36 CAD, umgerechnet 24 Euro, auf aktuell 25 Kanada-Dollar (17 Euro, Stand 16.5.). Das ist ein Minus von knapp 30 Prozent.
Vor allem seit Anfang Februar war die AGT-Aktie sichtbar unter Druck geraten. Ein Grund sind die immer noch andauernden politischen Spannungen in der Türkei, die den Aktienkurs belasten. Die Türkei ist mit einem prozentualen Umsatzanteil im zweistelligen Bereich ein wichtiger Abnehmer und Handelspartner von AGT. Sollten sich die Spannungen legen, könnte dem Aktienkurs ein Turnaround gelingen.
Fazit
ECOreporter hält an der AGT-Aktie vorerst fest, sie steht aber unter Beobachtung. Von größeren Investitionen in die Aktie raten wir vorerst ab, solange sich der Kurs nicht stabilisiert hat. Neu-Einsteiger könnten jedoch zum aktuell niedrigen Kurs eine kleine Position aufbauen. Das Geschäftsmodell und die internationale Positionierung des Unternehmens sind nach wie vor stimmig.
Die Investitionen von AGT sollten langfristig greifen, schließlich hat die Führung viel Geld in die Zukunft investiert. Zudem ist das Unternehmen für Anleger interessant, die auf der Suche nach einer veganen Aktie sind (mehr über vegane Aktien lesen Sie in unserer Serie). Voraussetzung ist, wie bei Aktien-Investments üblich, ein langer Atem.
Wichtig ist: Anleger dürfen die Risiken bei Aktien von Agrarunternehmen nicht unterschätzen. Auch wenn AGT wirtschaftlich gesund und führungsstark ist bzw. handelt, so kann sich der Konzern externen Einflüssen nicht entziehen. Vor allem im Markt der Agrarrohstoffe sind starke Preisschwankungen nicht auszuschließen. Sie wirken sich automatisch auf den Kurs der Aktie aus, nach unten und nach oben.
Die Dividende von AGT bleibt stabil. Das Unternehmen schüttet wie in den vergangenen sechs Jahren auch für 2017 eine Dividende von 0,15 CAD (10 Euro-Cent) je Quartal und Anteilsschein aus. Auf das Jahr gerechnet ergibt sich somit eine Dividende von 0,60 CAD je Aktie, umgerechnet 40 Euro-Cent. Für 2016 beträgt die Ausschüttungsquote gut 28 Prozent des erwirtschafteten Konzerngewinns. Auf den aktuellen Aktienkurs von etwa 25 CAD, das sind 17 Euro, ergibt sich eine Dividendenrendite von soliden 2 Prozent.
Lesen Sie für mehr Informationen unser Portrait von AGT Food and Ingredients (Link entfernt) von Anfang Dezember 2016, als wir das Unternehmen als eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus dem Korb der Mittelklasse-Aktien (Link entfernt) vorgestellt haben.
AGT Food and Ingredients: ISIN CA0012641001 / WKN A12C4P
Der Lebensmittelkonzern konnte seinen Umsatz von Januar bis März um mehr als 18 Prozent auf 520,9 Millionen Kanadische Dollar (CAD) steigern, zeigen die vorläufigen Zahlen. Das sind umgerechnet 345,4 Millionen Euro. Über die Hälfte der AGT-Erlöse entfiel dabei auf die Absatzregion Europa, Naher Osten und Afrika. Es folgten der asiatisch-pazifische Raum mit über einem Viertel Umsatzanteil und Nordamerika (inklusive Kanada) mit rund 19 Prozent Umsatzanteil. Im asiatisch-pazifischen Raum stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 76 Prozent an. In den übrigen Absatzmärkten gab es nur geringe Abweichungen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 36 Prozent auf 20,1 Millionen CAD (umgerechnet 13,4 Millionen Euro). Der Verlust je Aktie lag im ersten Quartal 2017 bei minus 0,27 CAD, das sind 18 Euro-Cent. Im ersten Quartal 2016 hatte AGT noch einen Gewinn je Aktie von 1,12 CAD verbucht, umgerechnet 74 Euro-Cent.
Ziel: Wachstum in den Schwellenländern
AGT profitierte 2016 von einem organischen Wachstum und dem Ausbau seiner Produktpalette. Nun soll neben Hülsenfrüchten vor allem der Vertrieb von Mehl und Stärke im ersten Halbjahr 2017 vorangetrieben werden. Dabei hat das Unternehmen vor allem den Export seiner Produkte in Länder wie Indien und der Türkei im Fokus.
Traditionell ist der Verbrauch der AGT-Produkte in diesen Ländern besonders hoch. Das dürfte dem Lebensmittelkonzern aus Regina, der Provinzhauptstadt von Saskatchewan, langfristig zugutekommen. AGT hat dafür stark in die Verarbeitung von noch größeren Produktmengen und die Logistik investiert. Diese Investitionen sollen sich im ersten Halbjahr 2017 auszahlen.
Gegenwind durch Politik in wichtigen Absatzmärkten
"Das Verkaufsvolumen kann von Quartal zu Quartal schwanken", gab der AGT-Vorstand schon bei der Präsentation der Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2016 zu bedenken (lesen Sie hier unsere Analyse der Jahresbilanz). Dies hat mit einer Reihe von in der Agrarindustrie üblichen Faktoren wie zum Beispiel den Rohstoffpreisen zu tun. Hinzu kommen politische Risiken: Handelsbarrieren in den für AGT wichtigen Märkten Türkei und USA sind eine davon.
Für den türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan und den US-Präsidenten Donald Trump stehen die Wirtschaftsinteressen ihrer Staaten an vorderster Stelle. Das haben beide Staatsführer des Öfteren betont. Für ausländische Unternehmen wie AGT, die stark vom Export abhängen, ist das schwierig.
So ging der Umsatz von AGT in den USA im ersten Quartal 2017, verglichen mit der Vorjahresperiode, um etwa 6 Prozent zurück. In anderen Ländern stiegen hingegen die Erlöse. Dennoch gibt sich die Unternehmensführung für das erste Halbjahr 2017 optimistisch. Die starke globale Positionierung auf dem Markt für Hülsenfrüchte und Mehl sowie die neu geschaffenen Produktionsbedingungen und Logistik eröffneten trotz allem gute Aussichten für das Gesamtgeschäftsjahr 2017, hieß es.
Kurseinbruch im Februar: Erholung der AGT-Aktie ist möglich
Der Kurs der AGT-Aktie hat sich seit Jahresbeginn nicht gut entwickelt. Von Anfang des Jahres 2017 sank der Aktienkurs von rund 36 CAD, umgerechnet 24 Euro, auf aktuell 25 Kanada-Dollar (17 Euro, Stand 16.5.). Das ist ein Minus von knapp 30 Prozent.
Vor allem seit Anfang Februar war die AGT-Aktie sichtbar unter Druck geraten. Ein Grund sind die immer noch andauernden politischen Spannungen in der Türkei, die den Aktienkurs belasten. Die Türkei ist mit einem prozentualen Umsatzanteil im zweistelligen Bereich ein wichtiger Abnehmer und Handelspartner von AGT. Sollten sich die Spannungen legen, könnte dem Aktienkurs ein Turnaround gelingen.
Fazit
ECOreporter hält an der AGT-Aktie vorerst fest, sie steht aber unter Beobachtung. Von größeren Investitionen in die Aktie raten wir vorerst ab, solange sich der Kurs nicht stabilisiert hat. Neu-Einsteiger könnten jedoch zum aktuell niedrigen Kurs eine kleine Position aufbauen. Das Geschäftsmodell und die internationale Positionierung des Unternehmens sind nach wie vor stimmig.
Die Investitionen von AGT sollten langfristig greifen, schließlich hat die Führung viel Geld in die Zukunft investiert. Zudem ist das Unternehmen für Anleger interessant, die auf der Suche nach einer veganen Aktie sind (mehr über vegane Aktien lesen Sie in unserer Serie). Voraussetzung ist, wie bei Aktien-Investments üblich, ein langer Atem.
Wichtig ist: Anleger dürfen die Risiken bei Aktien von Agrarunternehmen nicht unterschätzen. Auch wenn AGT wirtschaftlich gesund und führungsstark ist bzw. handelt, so kann sich der Konzern externen Einflüssen nicht entziehen. Vor allem im Markt der Agrarrohstoffe sind starke Preisschwankungen nicht auszuschließen. Sie wirken sich automatisch auf den Kurs der Aktie aus, nach unten und nach oben.
Die Dividende von AGT bleibt stabil. Das Unternehmen schüttet wie in den vergangenen sechs Jahren auch für 2017 eine Dividende von 0,15 CAD (10 Euro-Cent) je Quartal und Anteilsschein aus. Auf das Jahr gerechnet ergibt sich somit eine Dividende von 0,60 CAD je Aktie, umgerechnet 40 Euro-Cent. Für 2016 beträgt die Ausschüttungsquote gut 28 Prozent des erwirtschafteten Konzerngewinns. Auf den aktuellen Aktienkurs von etwa 25 CAD, das sind 17 Euro, ergibt sich eine Dividendenrendite von soliden 2 Prozent.
Lesen Sie für mehr Informationen unser Portrait von AGT Food and Ingredients (Link entfernt) von Anfang Dezember 2016, als wir das Unternehmen als eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus dem Korb der Mittelklasse-Aktien (Link entfernt) vorgestellt haben.
AGT Food and Ingredients: ISIN CA0012641001 / WKN A12C4P