Ölbohrinsel von Statoil. / Foto: Øyvind Hagen

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Keine Kohle, kein Öl aus der Arktis: Goldman Sachs und Liberty Mutual verschärfen Investitionsrichtlinien

Die US-Investmentbank Goldman Sachs und der US-Versicherer Liberty Mutual geben dem Druck von Klimaaktivisten nach und verschärfen ihre Umwelt-Richtlinien.

Liberty Mutual will keine Unternehmen mehr versichern, die mehr als 25 Prozent ihres Umsatzes mit der Förderung von Kohle oder der Erzeugung von Kohlestrom erzielen. Bestehende Verträge, die die 25-Prozent-Schwelle überschreiten, sollen ab 2023 gekündigt werden, meldet der Versicherer. Mit diesem Schritt gibt das Unternehmen dem Druck mehrerer Umweltschutzorganisationen nach, die den Konzern aufgefordert hatten, aus der Versicherung von Kohle- und Ölsand-Projekten auszusteigen.

"Wir sind ein weltweit agierendes Unternehmen. Wir möchten den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft unterstützen und nur in Unternehmen investieren, die an diesem Übergang mitwirken", sagt Francis Hyatt, Nachhaltigkeitsbeauftragter des Konzerns. Liberty Mutual ist der drittgrößte Versicherer der USA. Laut Angaben von mehreren Nichtregierungsorganisationen hält das Unternehmen derzeit immer noch Investments in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar, die in fossilen Energieunternehmen stecken.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ebenfalls ihre Investitionsrichtlinien verschärft. Goldman Sachs will als erste US-Bank keine Ölförderungen in der Arktis mehr finanziell unterstützen. Ausgeschlossen werden sollen zudem Darlehen für neue Kohleminen. Kohlekraftwerke sollen nur finanziert werden, sofern sie CO2-Filter oder -Sammeltechnologien einsetzen.

"Es wird für unsere Umwelt, uns Menschen und auch die Wirtschaft sehr kostspielig, angesichts des fortschreitenden Klimawandels nicht zu handeln. Wir denken, dass Regierungen, Unternehmen, Konsumenten und die Zivilgesellschaft dabei helfen müssen, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren", heißt es von Goldman Sachs in einer Stellungnahme.

Umweltverbände begrüßten den Schritt der US-Bank. Der amerikanische Umweltaktivist Bill McKibben kommentierte die Nachricht auf Twitter mit der Bemerkung: "Wow! Goldman Sachs ist die erste große US-Bank, die keine Ölbohrungen in der Arktis und Kohle finanziert. Es gibt noch viel zu tun – aber das ist ein guter Anfang."

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