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Kellerkinder auf dem Weg ins Licht? - Hoffnungsschimmer für ausgewählte Solaraktien
Börsianer sind mitunter sehr anspruchsvoll. Vor wenigen Tagen hat der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy spektakuläre Zuwächse für das dritten Quartal gemeldet. So konnte das Unternehmen aus Baoding seinen Gewinn auf 68,2 Millionen Dollar oder 42 Cent pro Aktie gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nahezu vervierfachen. Der Umsatz sprang um rund 50 Prozent auf 490 Millionen Dollar. Auch wurde das Ziel für die Jahresproduktion von unter einem Megawatt (MW) auf 1.020 bis 1.040 MW angehoben.
Dennoch ist die Aktie stark unter Druck geraten. In Frankfurt notiert sie jetzt mit 7,9 Euro rund 14 Prozent unter dem Vorjahreswert, an der Nasdaq wird sie mit 10,6 Dollar gehandelt und hat sich dort in diesem Monat um fast zehn Prozent verbilligt. Der Analyst Timothy Arcuri von der Citigroup rechnet mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends und empfiehlt den Verkauf des Wertpapieres. Er senkt sein Kursziel auf 9 Dollar. Das sind umgerechnet 6,7 Euro.
Arcuri weist darauf hin, dass die Aufwendungen der Chinesen für ihre Siliziumproduktion die Marge stark belasten werden. Ferner sei für die nahe Zukunft bei Solarmodulen wieder mit deutlich sinkenden Preisen zu rechnen. Der Analyst senkt seine Prognose für den Gewinn je Aktie von Yingli für 2011 von 157 auf 91 Dollarcents und für 2012 gar von 129 auf 31 Dollarcents.
Positiv schätzt der US-Experte dagegen die weitere Entwicklung eines anderen chinesischen Solarkonzern ein, der Suntech Power aus Wuxi. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche ebenfalls starke Quartalszahlen veröffentlicht. So verzeichnete es einen Umsatzsprung um 57 Prozent auf 743,7 Millionen US-Dollar und verbesserte das Betriebsergebnis auf 62,6 Millionen Dollar. Das Nettokonzernergebnis lag mit 33,2 Millionen US-Dollar knapp 3 Millionen über dem des Vorjahres, das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg von 0,16 auf 0,18 US-Dollar. Arcuri geht davon aus, dass Suntech aufgrund seiner erweiterten und effizienteren Produktion seine Marge auch in einem schwieriger werdenden Marktumfeld weitgehend verteidigen kann. Für 2011 rechnet er mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie, den er für 2010 mit 61 Dollarcents prognostiziert und für das kommende Jahr mit 103 Dollarcents.
Der Analyst stuft die Bewertung der Suntech-Aktie von "Verkaufen" auf "Halten" herauf und das Kursziel von 7 auf 8,5 Dollar. Das entspricht 6,3 Euro. An der Nasdaq kostet die Aktie des weltweit größten Herstellers von Solarmodulen aktuell 7,1 Dollar; in Frankfurt notiert sie mit 5,3 Euro fast 50 Prozent unter dem Vorjahreskurs.
Ähnlich schwach hat sich auf Jahressicht der Anteilsschein des deutschen Photovoltaik-Systemhauses Phoenix Solar AG entwickelt. Er fiel in den letzten zwölf Monaten in Frankfurt um rund 35 Prozent auf 21,3 Euro. Sven Diermeier,Analyst von Independent Research, sieht eine deutliche Kurserholung voraus und empfiehlt die Aktie zum Kauf. Als Kursziel nennt er 31 Euro. Das gegenwärtige Kursniveau spiegle die künftigen Gewinnperspektiven nicht ausreichend wider.
Bildhinweis: Photovoltaikprojekt von Phoenix Solar. / Quelle: Unternehmen
Vor zwei Wochen hatte das Unternehmen aus Sulzemoos bei München für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg ausgewiesen. Das Konzernergebnis kletterte von 1 Million auf 2,3 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie betrug 0,31 Euro nach 0,15 Euro im Vorjahresquartal. Phoenix Solar verfügt nach Einschätzung von Diemeier über eine sehr gute Bilanz und hat seine Internationalisierung ausgebaut. Im dritten Quartal trug das Geschäft im Ausland bereits 55,5 Prozent zum Umsatz bei, gegenüber lediglich 7,6 Prozent in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
Suntech Power Holdings Co. Ltd.: ISIN US86800C1045 / WKN A0HL4L
Yingli Green Energy Holding Co. Ltd: ISIN US98584B1035 / WKN A0MR90