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KfW-Kredite für Solarstromspeicher - gut für Ökoaktien?

Wer beim Bau einer neuen Solaranlage einen Solarstromspeicher mitinstalliert, kann dafür weiterhin günstige Kredite der staatlichen KfW Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) beanspruchen. Die neue Förderrichtlinie verlängert das KfW-Programm um zwei Jahre bis 2018. Die Branche begrüßt die Verlängerung, auch nachhaltige Aktienunternehmen dürften davon profitieren.

Zwei Monate später als ursprünglich geplant steht nun fest, dass das KfW-Programm zur Förderung der Installation von Photovoltaikspeichern fortgesetzt wird. Das bisherige Programm war mit dem Jahresende 2015 ausgelaufen. Bislang liegt die neue Richtlinie in einer vorläufigen Fassung vor.

Nicht jeder Solarstromspreicher kommt für die KfW-Förderung in Frage

Gefördert werden demnach Solaranlagen, die maximal 50 Prozent des produzierten Ökostroms in ins Stromnetz einspeisen. Gelten soll das neue Förderprogramm ab dem 1. März 2016. Wer dann zum Bau einer Solaranlage einen Stromspeicher hinzukauft und beides kombiniert, kann über das neue KfW-Kreditprogramm Tilgungszuschüsse erhalten. Das gilt allerdings nur, wenn der Speicher nach Inkrafttreten neu gekauft oder bestellt wurde. Die Solaranlage, mit der der Speicher gekoppelt wird, darf maximal über 30 Kilowatt (kW) Leistungskapazität verfügen und nicht älter als drei Jahre sein. Das heißt, die Anlagen dürfen nicht vor 2013 in Betrieb gegangen sein. Als Nachrüstung gilt der Einbau eines Photovoltaikspeichers, wenn die Anlage seit sechs Monaten oder schon länger Strom produziert.  Bewilligt die KfW Bank den Förderkredit, haben die Antragsteller zwölf Monate Zeit, ihn in Anspruch zu nehmen. Der Speicher muss innerhalb von 18 Monaten installiert sein.

Förderrahmen für Zuschüsse durch  die KfW Bank halbiert

Für das Ende 2015 ausgelaufene Programm standen noch 60 Millionen Euro bereit, die laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) zur Förderung von 14.000 Solarstromspeichern eingesetzt wurden. Diesmal stellt die Bundesregierung 30 Millionen Euro dazu bereit. Grundsätzlich gewährt die KfW Bank zunächst bis zu einem Viertel der Kosten für den Speicher samt Installation als Tilgungszuschuss. Allerdings hat die Bank eine Obergrenze eingezogen. Bei neuen Photovoltaikbauvorhaben liegt sie bei 2.000 Euro, bei Nachrüstungen liegt sie bei 2.200 Euro. Ein wesentlicher Unterschied zur Vorläuferförderung ist, dass die Tilgungszuschüsse im Verlauf des Programms sinken. Das heißt, wer 2016 die KfW-Förderung in Anspruch nimmt, bekommt mehr Geld vom Staat als wenn er erst 2017 oder 2018 beantragt. Konkret sinkt der Zuschuss alle sechs Monate um drei Prozent. Damit wird der mögliche Zuschuss zum Laufzeitende des neuen Programms um 15 Prozent niedriger liegen als zum Start im März 2016. Antragsformulare stehen auf der Internetseite der KfW Bank zur Verfügung. Dass die KfW-Förderung verlängert wird, zeichnete sich bereits zum Jahreswechsel 2014/2015 ab.

Warum die Verlängerung der KfW-Förderung Aktionären in die Karten spielen kann

Der Start zum 1. März 2016 ist auch eine gute Nachricht für Anleger von Ökoaktien.  Die SMA Solar Technology AG aus Kassel ist auf Steuerungstechnik für Solarsysteme spezialisiert. Der Konzern aus Niestetal bei Kassel ist Weltmarktführer unter den Herstellern von Wechselrichtern, die Solarstrom netzkompatibel machen. SMA hat erst kürzlich zwei viel beachtete Kooperationen mit Herstellern von Solarstromspeichern bekannt gegeben. Dabei geht  es um Wechselrichter für Speicher, die preislich und von der Kapazität her für den Privathaushalt ausgelegt sind. Zum einen kooperiert SMA dabei mit der Daimler-Tochter Deutsche Accumotive GmbH, die ab März 2016 einen Heimphotovoltaikspeicher auf den deutschen Markt bringen will (mehr zu dieser Kooperation lesen Sie hier  ).
Foto: Die Stromspeicher-Kooperation mit der Mercedes-Tochter Deutsche Accumotive soll die Geschäfte von SMA in Deutschland ankurbeln. / Foto: Unternehmen

Zum anderen will auch der Elektroautohersteller Tesla Motors Inc. diesen Markt mit seiner „Powerwall“ erobern (mehr zu den Plänen lesen Sie  hier ). Auch hier gibt es eine Kooperation mit SMA Solar (ECOreporter.de  berichtete  ). Tesla hat die Markteinführung der Powerwall in Deutschland ebenfalls auf den 1. März 2016 gelegt. SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon geht davon aus, dass sich in diesem Segment für SMA mittelfristig ein milliardenschweres Geschäft entwickeln kann (lesen Sie dazu dieses aktuelle  ECOreporter.de-Interview mit Urbon ).

SMA-Aktie unter Druck

Der weiter schwächelnde Ölpreis und die Konjunkturschwäche in Asien haben die Aktienmärkte allgemein heute unter Druck gesetzt. Das gilt auch für Unternehmen wie SMA Solar Technology. Bis 12 Uhr verlor die SMA-Aktie im Xetra der Deutschen Börse acht Prozent an Wert und fiel auf 40,39 Euro. Damit notiert die Aktie aktuell 4,5 Prozent unter ihrem Wert von vor vier Wochen und ist 8,1 Prozent billiger als vor drei Monaten. Im Vergleich zum Kurs von vor einem Monat liegt die SMA-Aktie aber noch immer rund 266 Prozent im Plus. Lesen Sie auch  diesen  SMA-Aktientipp  von Ende Januar 2016.

SMA Solar Technology AG: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
Tesla Motors Inc.: ISIN US88160R1014 / WKN A1CX3T
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