Erneuerbare Energie

Klima-Professor erläutert, was die Finanzkrise für den Klimaschutz bedeutet: "Umwelt darf nicht denselben Kollaps erleben wie Finanzwelt!"

Der Chefökonom Ottmar Edenhofer erläutert im Interview mit Spiegel Online die derzeitigen Chancen und Risiken im Kampf gegen den Klimwandel. Edenhofer sagt gegenüber Spiegel Online, die Finanzkrise und das Klimaproblem hätten eine gemeinsame Wurzel: den Mangel an nachhaltigen Investitionen. Das Finanzsystem müsse so reguliert werden, dass keine faulen Kredite mehr möglich seien. Das träfe auch auf den Klimaschutz zu. "Man muss verhindern, dass wir unser natürliches Kapital aufbrauchen. Die Finanzkrise ist das Menetekel, das uns daran erinnert, dass wir uns in einer Nachhaltigkeits-Krise befinden, die wir meistern müssen", so Edenhofer.

Der Spiegel fragte ihn auch nach dem neuen Uno-Weltklimavertrag, der 2009 ausgehandelt werden soll - ob das in Zeiten der Finanzkrise überhaupt noch gehe? Edenhofer: "Es muss, sonst erleben wir mit der Umwelt denselben Kollaps, den wir gerade mit den Banken erlebt haben." Auf der Uno-Konferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 gehe es darum zu vereinbaren, die weltweiten Emissionen bis 2050 um die Hälfte zu senken. Auch die Entwicklungsländer müssen sich dazu verpflichten, ihre Emissionen zu reduzieren, sofern ihnen die klassischen Industrieländer mit gutem Vorbild vorangehen. Zudem muss der Emissionshandel ausgebaut werden, als erstes mit einem transatlantischen Kohlenstoffmarkt, auf dem Erlaubnisscheine für den Ausstoß von CO2 gehandelt werden.

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