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Kommen und Gehen im Dow Jones Sustainability Index – Anteil deutsche Unternehmen schrumpft

Die alljährliche Aktualisierung des Dow Jones Sustainability Index (DJSI) zeichnet sich erneut durch prominente Zu- und Abgänge aus. Die Auswahl ist weltweit ausgerichtet und zählt zu den wichtigsten nachhaltigen Indices überhaupt. Die in Zürich ansässige Fondsboutique SAM (Sustainable Asset Management) und Dow Jones Indexes haben den DJSI World bereits 1999 lanciert. Nach ihren Angaben orientieren sich mittlerweile Vermögensverwalter aus 16 Ländern und mit einem Anlagevermögen von etwa acht Milliarden Dollar an diesem Nachhaltigkeitsindex.

Im September jedes Jahres wird die Zusammensetzung des DJSI World und der aus ihm hervor gegangenen Familie regionaler Nachhaltigkeitsindices wie etwa dem DJSI Europe überprüft.  In Frage kommen die 2.500 weltgrößten Konzerne, die im herkömmlichen Dow Jones Index gelistet sind. Daraus filtern die Nachhaltigkeitsexperten von SAM die Unternehmen für den DJSI World heraus, die in ihrer Branche die beste Nachhaltigkeitsleistung erbringen (Best-in-Class-Prinzip). Dabei werden ökonomische, ökologische und soziale Kriterien gleichrangig gewichtet. Insgesamt werden die Unternehmen in 57 Branchen klassifiziert. Nur etwa jedes zehnte der 2.500 in Frage kommenden Unternehmen findet Einlass in den Nachhaltigkeitsindex. Keine Chance haben aber auch Nachhaltigkeitspioniere wie etwa Windturbinenbauer oder Akteure aus der Biolebensmittelbranche, da ihre Marktkapitalisierung zu gering ist, um ins Anlageuniversum zu gelangen.

Zum Stichtag der neuen Zusammensetzung des DJSI World, dem 19. September, werden 23 Unternehmen aus dem Index entfernt. Dazu zählen etwa der deutsche Baukonzern Hochtief, der PC-Hersteller Hewlett-Packard und der ebenfalls US-amerikanische Coca-Cola Konzern. Den wird schmerzen, dass dafür neben Finanzkonzernen wie UniCredit und Societe Generale oder dem Elektrokonzern Schneider Electric auch Pepsi neu in den Index aufgenommen wurde. Insgesamt melden die Initiatoren 41 Neuaufnahmen in den DJSI World.

Zu den 342 Titeln in diesem Nachhaltigkeitsindex zählen lediglich elf deutsche Unternehmen: Es sind dies Adidas, Allianz, BASF, Bayer, BMW, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Post, Deutsche Telekom, E.on, Fraport, Henkel, Lanxess, Metro, Münchener Rück, Puma, RWE, SAP, Siemens, TUI und Volkswagen. Damit gelangte nur ein Drittel der deutschen Unternehmen in den DJSI Word, die zu den 2.500 größten Firmen weltweit zählen.

Auch bei den 19 so genannten „Supersector Leaders“ spielen deutsche Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle. Als solche Nachhaltigkeitsführer kürt SAM die Firmen, die in ihrem Sektor die besten Nachhaltigkeitswerte zeigen. Als einziger deutscher Konzern erreichte der Autobauer BMW in seiner Branche eine solche Spitzenstellung.
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