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Licht in der Dunkelheit? - Singulus mit verbesserter Bilanz

Die insolvenzbedrohte Singulus Technologies AG aus Kahl am Main schreibt weiter tiefrote Zahlen. Allerdings haben sich wichtige Kennzahlen der Bilanz für 2015 deutlich verbessert. Speziell die Geschäfte mit Kunden aus der Solarbranche liefen besser als 2014. Anleihe und Aktie von Singulus sind aber weiter im Kurskeller.

Dank einer Belebung im Neugeschäft mit Maschinen zur Produktion von Solarmodulen verzeichnet die Singulus Technologies AG für 2015 deutlich mehr Umsatz und einen kräftigen Anstieg bei Neuaufträgen. Das hat die Singulus-Führung auf der Basis vorläufiger Zahlen bekannt gegeben. Zwar soll der Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) demnach weiterhin im zweistelligen Millionenbereich liegen. Allerdings sei der EBIT-Verlust wohl niedriger ausgefallen als 2014. Die Finanzdecke an liquiden Mitteln des Unternehmens ist deutlich eingeschmolzen.

Weiter zweistelliger Millionenverlust

Der Umsatz stieg laut der ungeprüften Zahlen um 25,7 Prozent auf 84 Millionen Euro. Zum EBIT veröffentlichte die Singulus bislang nur eine grobe Schätzung. Der EBIT-Verlust mit samt der Restrukturierungsaufwendungen und Wertberichtigungen soll demnach zwischen 33 und 35 Millionen Euro liegen. Das gegenüber 2014 entspräche einer Verbesserung zwischen 29 und 33 Prozent. Ohne diese zusätzlichen Belastungen läge der EBIT-Verlust in 2015 wohl zwischen 17 und 19 Millionen Euro, erklärte der Singulus-Vorstand. Zugleich haben sich die liquiden Mittel der Singulus Technologies im Krisenjahr 2015 beinahe halbiert. Sie sanken auf 19 Millionen Euro nach 35,8 Millionen zum Bilanzstichtag 2014.  „Während im Segment Solar Auftragseingang, Umsatz und EBIT gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind, blieben diese Finanzkennzahlen im Segment Optical Disc schwach“,  erklärte das Singulus-Management zur Entwicklung der wichtigsten Geschäftszweige.

Solarbranche sorgt für deutlich bessere Auftragslage

Dies schlug sich auch deutlich im verbesserten Neugeschäft nieder: Hier verbuchte Singulus einen Anstieg um 58,4 Prozent. Während 2015 Aufträge im Wert von 96 Millionen Euro neu bei Singulus eingingen, waren es noch Neuaufträge im Wert von 60,6 Millionen Euro. Der Wert des Auftragsbestands kletterte um 93 Prozent auf  27 Millionen Euro. Die Belebung sei vor allem auf neue Neuentwicklungen bei Produktionsanlagen für Dünnschicht-Solarzellen zurückzuführen, hieß es.

Die Singulus Technologies AG kämpft gegen die drohende Insolvenz. Zur Rettung ist ein Kapitalschnitt geplant. Sollte die Singulus Technologies nicht auf diese Art zu retten sein, sei mit einer Insolvenzquote von 20 Prozent für die Gläubiger zu rechnen, hatte Singulus unlängst gewarnt. Um wichtige Details dieses Rettungsplans hatte die Singulus-Führung lange mit den Gläubigern einer Anleihe von 2012 (ISIN DE000A1MASJ4) ringen müssen. Auf Initiative eines neu eingestiegenen Großinvestors waren einige wichtige Punkte des Plans jüngst zugunsten der Anleihegläubiger verbessert worden (mehr lesen Sie  hier).

Wertpapierkurse weiter im Keller
Die Singulus-Aktie notierte heute um 10:07 Uhr an der Deutschen Börse bei 0,16 Euro. Das ist knapp drei Prozent weniger als am Vortag. In den vergangenen vier Wochen verlor die Aktie insgesamt 42,3 Prozent an Wert. Im Verlauf der vergangenen zwölf Monate verbilligte sie sich um 87 Prozent. Die Anleihe notierte unterdessen bei 19,83 Prozent vom Nominalwert. Der Verlust der Anleger entspräche damit rein rechnerisch in etwa dem, den die Gläubiger laut Singulus im Insolvenzfall ohne Kapitalschnitt zu erwarten hätten.

Singulus Technologies AG: ISIN DE0007238909  / WKN 723890
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