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Möbelbauer Herman Miller: Wegen Übernahme in der Verlustzone – Namensänderung beschlossen
Der US-Möbelhersteller Herman Miller ist im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2021/22 (Juni bis August) aufgrund eines Zukaufs in die Verlustzone gerutscht. Gleichzeitig stiegen Umsatz und Auftragseingang deutlich.
Für das erste Quartal meldete das Unternehmen einen Nettoverlust von 61,5 Millionen US-Dollar beziehungsweise 0,93 US-Dollar pro Aktie – das Minus lag allerdings vorwiegend an Einmaleffekten durch die Übernahme des US-Möbelherstellers Knoll. Die Einmaleffekte herausgerechnet, ging der Gewinn allerdings immer noch deutlich von 1,24 Dollar im Vorjahr auf 0,49 Dollar je Aktie zurück. Analysten hatten mit wenigstens 0,50 Dollar gerechnet und zeigten sich enttäuscht.
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Seinen Umsatz konnte Herman Miller hingegen noch einmal deutlich steigern, er legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 626,8 Millionen Dollar auf 789,7 Millionen Dollar zu. Die Bruttomarge sank von 39,9 auf 35,1 Prozent. Positiv entwickelte sich wiederum auch die Auftragslage: Aufträge im Umfang von 916,5 Millionen Dollar bedeuteten ein Plus von 64,8 Prozent.
Herman Miller hatte im Vorjahr extrem vom starken Homeoffice-Trend und der "Aufrüstung" privater Arbeitszimmer profitiert. Laut Unternehmen nahmen nun auch die Bestellungen von Firmenkunden wieder zu, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allmählich in die Büros zurückkehrten. Dieses Geschäft sei allerdings etwas weniger margenstark.
Umbenennung in MillerKnoll
Das Unternehmen teilte zudem eine Namensänderung mit. Nach dem Abschluss der Übernahme von Knoll für 1,8 Milliarden Dollar im ersten Quartal wird man künftig unter dem Namen MillerKnoll operieren. Knoll war ein in den 1930er Jahren durch den deutschen Auswanderer Hans Knoll in New York gegründetes Unternehmen, das unter der Führung von Hans' Witwe Florence Knoll vor allem mit Designer-Möbeln im Bauhaus-Stil weltweit bekannt wurde.
Am Donnerstag letzter Woche hatte nach Veröffentlichung der Quartalszahlen zunächst die Enttäuschung über das Quartalsergebnis dominiert, die Herman Miller-Aktie (an der Börse wird noch der alte Name geführt) verlor 6,1 Prozent, gewann am Freitag aber 4,9 Prozent zurück.
In dieser Woche ging es für den Kurs allerdings wieder stetig abwärts, aktuell ist die Herman Miller-Aktie im Frankfurter Börsenhandel bei einem Stand von 32,20 Euro 1,2 Prozent zum Vortag im Minus (Stand: 7.10.2021, 8:04 Uhr). Auf Wochensicht hat die Aktie 3,6 Prozent nachgegeben, im Monatsvergleich ist sie 17,3 Prozent im Minus. Innerhalb der letzten zwölf Monate stieg der Kurs um 20,7 Prozent.
Die Aktie ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Geschäftsjahr von 17 angesichts unsicherer Aussichten kein Schnäppchen mehr. Ein Einstieg ist mit Risiken verbunden und sollte mit einem langen Anlagehorizont verbunden sein.
Herman Miller Inc.: WKN 863205 / ISIN US6005441000