Aktientipps

Machtverhältnisse bei der OC Oerlikon Management AG sind in Bewegung – ECOreporter.de sprach mit Experten über den Schweizer Anlagenbauer

Das Rätselraten um die weitere Entwicklung des Schweizer Anlagenbauer OC Oerlikon Management AG geht weiter. Agenturberichten zufolge hat die Deutsche Bank ihre Beteiligung an dem Unternehmen aus Pfäffikon auf weniger als fünf Prozent abgebaut. Gleichzeitig hat die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory den Angaben zufolge ihren Anteil auf unter 50 Prozent gesenkt. Zweiter Großaktionär ist die Holding Renova des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg, die knapp 32 Prozent der Aktien kontrolliert.

Strebt Vekselberg die vollständige Übernahme der Oerlikon an oder will er von einem Börsengang der Solarsparte profitieren? Armin Rechberger, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank ZKB, beobachtet das Unternehmen schon länger. Der Experte ist unsicher hinsichtlich der Motive des Milliardärs. „Was Herr Veckselberg letztlich vor hat, wissen wir auch nicht“, so Rechberger im Gespräch mit ECOreporter.de: „Mit einem Börsengang der Solarsparte ist jedenfalls unserer Meinung nach nicht vor Jahresfrist zu rechnen. Die Solarphantasie ist in die Bewertung der Aktie allerdings schon eingepreist. Wir rechnen nicht mit größeren Kursbewegungen infolge des Börsengangs.“

Das Unternehmen habe eine gute Marktposition in der Solarbranche, so Rechberger weiter. Im Unterschied zu anderen Anbietern verfüge OC Oerlikon über Anlagen, die laufen. Es handele sich allerdings um vergleichsweise kleine Anlagen. Das große Geschäft machen laut dem Experten größere und leistungsstärkere Konkurrenten wie Applied Materials. „Gegen die ist Oerlikon im Bereich Solarenergie ein kleiner Fisch. Auch innerhalb des Konzerns ist die Solarsparte klein. Das Kerngeschäft des Unternehmens sind Textilmaschinen, damit hat Oerlikon in 2007 insgesamt 48 Prozent des Umsatzes gemacht. Unsere Empfehlung für die Aktie lautet derzeit: Marktgewichten“, so Rechberger.

Arthur Hoffmann, Portfoliomanager im Bereich Erneuerbare Energien bei der schweizerischen Bank Sarasin, sagt gegenüber ECOreporter.de: „Ich würde die Aktie momentan nicht kaufen. Die Bedeutung der Solarsparte ist nach unserer Einschätzung zu gering für das Gesamtunternehmen. Interessant wird es, wenn Oerlikon die Solarsparte tatsächlich abspaltet und an die Börse bringt. Die Qualität der Produkte des Unternehmens ist gut.“

Lesen Sie zur OC Oerlikon auch unseren Beitrag vom 7. April 2008: "Solarausrüster profitiert von Übernahmespekulationen".

OC Oerlikon Management AG: ISIN CH0000816824 / WKN 863037
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